Weitsicht

Nach ein paar Tagen Aufenthalt in Upland, Wiedersehen mit alten Bekannten und  Freunden, geht es weiter zum Yellowstone National Park.
Der Weg zum berühmten Yellowstone National Park führte mich durch das Death Valley. Ich hätte es auch umfahren können aber wer lässt sich das schon entgehen?
Ehrlich gesagt war die Durchquerung keine Herausforderung. Die Temperaturen stiegen zwar kontinuierlich je weiter man in den Kessel fährt aber das Maximum lag bei nur 32,5°C. Vielleicht habe ich, klimatisch gesehen, einen harmlosen Tag erwischt.
Ich werde in 3 Wochen noch einmal das Vergnügen dazu bekommen. Dann, so ist es geplant, mit Übernachtung.
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http://www.youtube.com/watch?v=VR8-BL7Vazg

Die letzten 1000km, und es wird sicherlich erstmal so weitergehen, gingen fast nur geradeaus. Ich freue mich über jede Kurve, jede Bodenwelle, jeden Biker den ich Grüßen kann (es waren immerhin 2), denn sonst ist es ausschließlich die Landschaft die für Abwechslung sorgt. Vor und hinter jedem Berg, jeder Bergkette verbirgt sich eine andere Vegetation mit unterschiedlichen Temperaturen, nur die Einsamkeit bleibt gleich. Auf 300km hab ich ungefähr 15 Fahrzeuge gesehen, wahrscheinlich waren es sogar weniger. Die Distanzen der Tankstellen zueinander wurden auch immer größer aber noch bereitet mir das keine Probleme. Ich frag mich nur, falls mir das Benzin ausgehen sollte, ob mir mein 3 Liter Reservekanister nützlich sein wird.
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Nach der Fahrt durch die Weiten Nevadas, durch das Grand Basin und den ersten 10.000km Gesamtsrecke, bin ich in Twin Falls, Idaho angekommen.
Der Übergang zwischen Nevada und Idaho ist wie mit dem Lineal gezogen. Kaum hatte ich Idaho erreicht war es vorbei mit den Bergen, stattdessen Flachland überwiegend landwirtschaftlich genutzt soweit das Auge reicht. Nach einer Nacht in Twin Falls und einem Zwischenstop bei den “Niagarafällen des Westens” ging es weiter durch die endlosen Ebenen Idahos.
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Sogar Evil Knevil versuchte 1974 bei den Shoshona Falls sein Glück, jedoch ohne Erfolg.
Heutzutage sind es nur ein paar Basejumper die den Adrenalinkick suchen.
[wpvideo PScvPKBj]
Nachdem ich den südlichen Teil Idahos durchquert

http://www.youtube.com/watch?v=2fKE6MnjYoQ

und Wyoming erreicht hatte, waren es nur noch 200km bis zum Yellowstone. Es ist wieder deutlich kälter geworden und endlich gibt es wieder Berge. Der Yellowstone Park liegt auf einer Höhe von ca. 2000m bis über 3000m. Ich kann mich also auf Schnee gefasst machen.
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Was mich besonders überrascht hatte war folgendes Schild bei Jackson, Wyoming.
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Wer ist so dreist ein Privatgelände mit “No Trespassing”-Schild so zu nennen?
Vergeblich wollte ich auf der alten Brücke ein Bier trinken – es gab sie einfach nicht.

Wüstenetappen

Die letzten Tage vergingen wie im Fluge und es lag sicherlich nicht nur daran, dass ich auf den endlos geraden Strecken ordentlich Gas geben konnte, sondern eher an den atemberaubenden Landschaften und Aufenthalten zwischendurch.
Vom nördlichen Zipfel Texas ging es erstmal weiter, der Route 66 folgend, durch die Wüsten New Mexikos nach Santa Fe sowie Albuquerque. In Albuquerque habe ich voller Freude festgestellt – es gibt sie wirklich, die Albuquerque Isotopes. Das ist ein Insider für wahre Simpsons Liebhaber und hat mich mehr als begeistert.
http://en.wikipedia.org/wiki/Albuquerque_Isotopes

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Nach einer Nacht in Santa Fe, der bezaubernden Hauptstadt New Mexikos, ging die Reise weiter Richtung Arizona.

In der Weite der Wüste New Mexikos wurde kurz noch ein wissenschaftlicher Test (auch bekannt aus einigen Simpsons Episoden) durchgeführt.

[wpvideo dhRI1tN1]

Ab und an muss man sich auf den langen Fahrten eben anderweitig beschäftigen.

Was das Motorradfahren betrifft, so könnte ich es mir nicht besser vorstellen. Immer die Gegebenheiten der Umgebung zu spüren, dem Wind und der Hitze ausgesetz zu sein, dem Sound des Motors zu lauschen, die Unebeneheiten des Bodens zu spüren, die Kurven (wenn vorhanden) zu genießen; es gibt einfach nichts Besseres!

Der Nächste erwähnenswerte Zwischenstopp war der Petrified-Forest Nationalpark, inmitten des Navajo- und Apachen Reservates, in Arizona, welcher mit einer unglaublichen Farbvielfalt beeindruckte. Der Name kommt von den ca. 225 millionen Jahre alten versteinerten Baumstämmen die quer verstreut in diesem Gebiet zu finden sind.

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Ein weiteres, halb-Highlight war der Besuch des Meteor Craters in der Wüste Arizonas. Ein rieses Loch im Boden, verursacht durch einen Nickel-Eisen Meteoriten mit einem Durchmesser von gerademal 50m der vor gut 50.000 Jahren mit einer Geschwindigkeit von 20km pro Sekunde und einer Sprengkraft von 10 Megatonnen, dort einschlug. Der Stadtkern San Franciscos würde problemlos in den Krater passen.

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Von all den wunderbaren Orten, die ich bisher schon gesehen habe ist einer bisher nicht zu toppen. Der Grand Canyon. Ich glaub dazu muss man nicht viel sagen. Wer schon da war weiß wovon ich rede.
Es ist zwar “nur” eine Schlucht, aber Eine, die es in sich hat. Drei Nächte campen waren angesagt, eine kleine Wanderung und viele Stunden einfach nur staunen.

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Dann, nach über 12 Jahren, die Ankunft in Upland. Kaum vorstellbar, dass es so lange her ist. Ein unglaubliches Gefühl die Berge San Bernardinos wieder zu sehen, die Euclid Avenue entlangzufahren, meinen damaligen Gastvater sowie die Highschool zu besuchen, alte Freunde zu treffen. It´s been a long time.
Ich bleib hier ca. eine Woche bevor es, schon mit neuer Bereifung, weiter in den Norden Californiens geht (die langen Geradeausfahrten sind meinem Bridgestone Battlax leider ziemlich schnell an die Substanz gegangen, es geht weiter auf Heidenau K60 Scout).