Ecuador

Der Grenzübergang zwischen Kolumbien und Ecuador war einer der bisher schnellsten. Die Ausreise bestand darin die temporäre Importgenehmigung abzugeben und sich den Ausreisestempel zu holen. Auf ecuadorischer Seite holte ich mir den Einreisestempel, eine Versicherung für fünf USD und die neue Einfuhrgenehmigung. Wenn ich alleine gewesen wäre hätte die gesamte Prozedur knapp eine Stunde gedauert. Mit Jonathan und zwei Bikes dauerte es eben zwei. Da wir an der Grenze einen Mitsegler der Stahlratte und seinen Freund trafen, setzten wir zu viert die Fahrt nach Ibarra fort. Ecuador Frontera, EC 001 Ecuador Frontera, EC 002 Ecuador Frontera, EC 005
Ibarra ist umgeben von Vulkanen und Bergen, wodurch der Ort ein besonderen Flair hat. Hier trafen wir uns geplanterweise mit Steve einem weiteren Mitsegler.
Ibarra, EC 028Ibarra, EC 038Ibarra, EC 019Ibarra, EC 005Ibarra, EC 030Ibarra, EC 004
Drei Tage verweilte ich in Ibarra, bevor es weiter nach Quito, in die Hauptstadt Ecuadors ging.

Etwa 20 Kilometer nördlich von Quito wurde der Äquator überschritten. Es war ein langer Weg bis hierher und ein besonderes Gefühl. Was für ein Zufall, dass ich nach etwas mehr als 42.000 Kilometern den Äquator überquerte und damit gleichzeitig die Strecke einer Erdumrundung zurückgelegt habe. Was mich in Quito willkommen hieß, war ein kurzweiliger Magen-Darm Infekt. Ich vermute, dass die Höhe und zu wenig Flüssigkeitsaufnahme dafür verantwortlich waren. Nach einem Tag war es überstanden und ich hatte Zeit mir mit meinen Bikerfreunden Stephen und Don, Quito anzuschauen. Um einen Überblick über die riesige Stadt zu bekommen fuhren wir mit der Bergbahn von 3000 Metern auf einen Aussichtspunkt der auf etwa 4100 Metern liegt. Mit steigender Höhe spürten wir wie das Atmen etwas schwerer wurde. Ich fragte Einheimische in der Bergbahn ob sie denn keinen Unterschied spüren, was sie lächelnd verneinten. Quito, EC 006Quito, EC 007Quito, EC 036   Quito, EC 016Quito, EC 059Quito, EC 045  Quito, EC 012 Quito, EC 056
Etwas später fuhr ich alleine zum “Mitad del mundo”, dem “Mittelpunkt” der Erde. Dazu gibt es eine interessante Geschichte, die verdeutlicht wie weit entwickelt die Menschen vor über 1000 Jahren waren. 1736 bestimme der Franzose Charles Marie de la Condamine auf einer Expedition die “genaue” Position des Äquators. Wie sich heraustellte hatte er sich geirrt, denn zufälligerweise entdeckte ein Gleitschirmflieger bei seinem Überflug über die Region ein altes Bauwerk. Dieses war wie sich herausstellte aus der Präinkazeit, über 1000 Jahre alt und stand, wie später via GPS festgestellt wurde, an der exakten Position des Äquators nämlich 240 Meter nördlich des vorher vermessenen Punktes. Tausende Menschen feierten bisher den Übertritt des Äquators an der falschen Stelle und auch ein Monument wurde an der falschen Stelle erbaut. Da ich im Voraus darüber informiert war, schaute ich mir das Monument aus der Ferne an und fuhr ein Stückchen weiter an den richtigen Ort.
Quito, EC 074
Dort ist ein interessantes Museum vorzufinden, wo anhand von Experimenten die Unterschiede zwischen der Nord- und Südhalbkugel veranschaulicht werden. So beispielsweise und dank der Corioliskraft, das Prinzip des Wasserabflußes.
[Abfluß: Teil I  auf der Nordhalbkugel;Teil II auf der Äquatorlinie; Teil III auf der Südhalbkugel] [wpvideo bXnxvEe7]
Es ist erstaunlich das dieses Experiment schon im Abstand von nur 30 Zentimeter von der Äquatorlinie funktioniert.

Weiters gab es im Museum interessante Informationen über die Ureinwohner des Landes, wie beispielsweise von den Bewohnern des Amazonas. Eine ihrer Traditionen ist die Herstellung von Schrumpfköpfen. Sie nutzten Schrumpfköpfe, um die Lebenkraft des Getöteten auf sich zu übertragen, als eine Art Talisman und als Glücksbringer. Einige Stämme aus dem Amazonasgebiet in Ecuador und Peru betreiben diese Bräuche noch heute. Allerdings werden anstatt von Menschenköpfen, die von Faultieren genutzt.
Quito, EC 082Quito, EC 088.Quito, EC 091Quito, EC 081Cuenca, EC 012Cuenca, EC 011Quito, EC 076
Der Fisch im Glas ist ein sogenannter Harnröhrenwels, der angezogen von Uringeruch gerne in die Harnleitern schwimmt. Eigentlich sucht er in den Kiemen anderer Fische nach seiner Blutmahlzeit, wer aber im Süßwasser uriniert könnte auch einen etwas schmerzhaften Besuch von ihm bekommen

Mit neuen Erkenntnissen setzte ich am nächsten Morgen meine Reise, nach Manta an die pazifische Küste etwa 380 Kilometer westlich von Quito fort. Die Strasse aus der Hauptstadt Quito war wieder einmal perfekt zum Motorradfahren. Auf einer Distanz von 30 Kilometern stieg ich von 3000 Metern auf 400 Meter ab. Die vielen Kurven und der wenige Verkehr ließen es zum puren Vergnügen werden. Nach dem Abstieg folgte ein nicht mehr so schöner Teil und kurz vor der Küste wurde es dürr, trocken, sehr vermüllt und der Geruch der Fischindustrie wehte durch die Steppe. Manta selbst, sowie der Strand sind in Ordnung. Endlich wieder ein Tag am Meer. Nach den vielen Bergetappen hatte es mir schon ein bisschen gefehlt. Ein Tag Pause musste reichen und so fuhr ich, diesmal etwas südlicher, wieder Richtung Quito.
Manta, EC 002Manta, EC 005Manta, EC 010Manta, EC 004
Langsam aber stetig ging es wieder in die Berge. Um die Berge mal zu präzisieren, es sind die westlichsten Anden Ecuadors.
Quilotoa, EC 001Quilotoa, EC 002
Mein Ziel für den Tag war der Vulkankrater Quilotoa, auf 3920 Metern. Inzwischen ist dieser Vulkan ein begehrtes Reiseziel für Touristen und der Kratersee ist allemal sehenswert. Ich war in meinem Hostal der einzige Gast und hatte so etwas Zeit meine einheimischen Gastgeber kennenzulernen. Wegen der Höhe war die Nacht kalt und klar. In meinem Zimmer hatte ich deswegen einen kleinen Ofen, der mich die Nacht über wärmen sollte. Leider bin ich nicht zum richtigen Zeitpunkt aufgewacht um Holz nachzulegen, sondern erst als das Feuer aus und das Zimmer nah am Gefrierpunkt war. Trotz vier Wolldecken war mir morgens etwas kalt. Mit Tee und einem warmen Frühstück kam ich schnell wieder auf Betriebstemperatur und setzte meine Fahrt, über Quito, nach Tena in das Amazonasbecken fort.
Quilotoa, EC 017Quilotoa, EC 052Quilotoa, EC 054Quilotoa, EC 038Quilotoa, EC 037Quilotoa, EC 039Quilotoa, EC 042Quilotoa, EC 044Quilotoa, EC 014
Kurz vor Quito machte ich einen Abstecher, um mir den Nationalpark Cotopaxi mit gleichnamigen Vulkan anzuschauen aber zu meinem Unmut wurde ich als Motorradfahrer abgewiesen. So entging mir die Besteigung des 5897 Meter hohen, aktiven Vulkans. Er ist ausserdem der zweithöchste und meistbesuchte Berg Ecuadors. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich über 1 1/2 Stunden durch den Verkehr von Quito zu quälen. Als Entschädigung folgte auf der Ostseite der Stadt ein erneut traumhafter Abtieg. Die Strasse führte durch den Cayambe-Coca Nationalpark. Anfangs fuhr ich in den kühlen Höhen durch Grasland, etwas später folgte der Eintritt in den Nebelwald. Mit dem Nebel kam auch Regen. Regen hatte ich schon länger nicht mehr gehabt, hätte aber drauf verzichten können. Nach etwa zwei Stunden hatte ich Tena erreicht. Hier blieb ich zwei Tage, besuchte Schamanen des Amazonasgebietes, unternahm eine Motorradtour entlang des Rio Napo und genoß das warme Klima des Amazonas.
Napusamai Lodge, EC 030 (1)Napusamai Lodge, EC 030 (9)Tena, EC 001Tena, EC 002Napusamai Lodge, EC 030 (8)Napusamai Lodge, EC 030 (7)Napusamai Lodge, EC 030 (3)       Tena, EC 004 Baños, EC 001
Der nächste Stop sollte Baños, in der Provinz Tungurahua und am Fuße des gleichnamigen Vulkans gelegen, werden. Baños ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Ecuadors und zugleich begehrtes Reisziel für unternehmungslustige Touristen. Hier wimmelt es von Hostals, Hotels und Agenturen die darauf warten die abenteuerlustigen Touristen entsprechend zu unterhalten. Ob Reitausflüge, Ziplining, Kayakfahrten, Klettertouren, Mountainbiken, Bungeejumps usw. es ist alles möglich. Da ich Geburtstag hatte vergnügte ich mich morgens in den thermalen Quellen des Ortes und sprang am Nachmittag von der Brücke. Nein, nicht weil ich meinen Geburtstag in Ecuador verbringen musste.
Baños, EC 002Baños, EC 004Baños, EC 008   Baños, EC 006IMG_9721Baños, EC 010
[wpvideo 9x9yiJdV]

Abends traf ich mich mit Jonathan, der zufällig in der Stadt angekommen war. So musste ich wenigstens mein Geburtstagbier nicht alleine trinken. Nach einem erstklassigen Abendessen in einem schweizer Restaurant gab es als Geschenk und krönenden Abschluß des Tages noch ein Stück Kuchen in einem Kaffee, welches von einer Deutschen geführt wird.

Am folgenden Tag fuhr ich weiter in den Süden, nach Cuenca, die drittgrößte Stadt Ecuadors. Der Weg führte mich wieder duch die Anden und vorbei an einem Volksfest. Baños-Cuenca, EC 013Baños-Cuenca, EC 017Baños-Cuenca, EC 022   Baños-Cuenca, EC 005Baños-Cuenca, EC 008Baños-Cuenca, EC 010
Cuenca, gegründet 1557, war für mich eine der schönsten Städte, die ich seit langem gesehen habe. Sie liegt auf etwa 2500 Metern im andinen Hochland und spielt eine wichtige Rolle was Keramik-, Lederwaren und Schmuck betrifft. Zudem ist Cuenca einer der Herkunftsorte der legendären Panama-Hüte. Die Altstadt gehört seit 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Cuenca, EC 009Cuenca, EC 011Cuenca, EC 018
Cuenca, EC 015Cuenca, EC 021Cuenca, EC 026Cuenca, EC 023Cuenca, EC 014Cuenca, EC 029  Cuenca, EC 005Cuenca, EC 037Cuenca, EC 021
Nach einem kleinen Spaziergang am Abend, nutzte ich den folgenden Tag um mir etwas ausführlicher die Stadt anzuschauen, sowie ein paar Museen zu besuchen. Im Volkskundemuseum bekam ich einen sehr guten Überblick von den verschiedenen Volksgruppen Ecuadors und ihren Traditionen. Es war mir schon aufgefallen, dass sich die traditionelle Kleidung in den verschiedenen Departments unterscheidet. Im Museum der Medizin wurde die Entwicklung und der Fortschritt über die letzten hundert Jahre gezeigt, sowie einigen bedeutenden Ärzten der Stadt Respekt gezollt. Leider war es nicht ganz so spektakulär. Der Spruch auf dem Schädel hat mir am besten gefallen. “Ich war was du bist. Du wirst sein was ich bin”. True words!
Cuenca, EC 009
Nachdem ich tagsüber noch eine deutsche Bar mit Mikrobrauerei gefunden hatte, die leider geschlossen war versuchte ich es gegen Abend ein zweites Mal. Diesmal war geöffnet und so ließ ich mir das Weißbier von Silvio, der seit etwa zwei Jahren in Cuenca lebt, schmecken. Von Cuenca fuhr ich langsam und mit Zwischenstopp in Vilcabamba Richtung Grenze nach Peru. In Vilcabamba blieb ich eine Nacht in einem absolut herrlich gelegenen Hostal, auch unter deutscher Leitung, mitten in den Cordillera Real, einer Gebirgskette der Anden.
Vilcabamba, EC 003Vilcabamba, EC 002Vilcabamba, EC 007  Vilcabamba, EC 008
Bis zur Grenze waren es etwa 160 Kilometer. Anfangs noch asphaltiert wurde die Strasse kurze Zeit später eine Schotterpiste. So schlängelte ich mich gute drei Stunden durch die Berge Ecuadors, bevor ich an der Grenze ankam. Da es hier fast keinen Verkehr gibt, war ich der einzige Tourist an der Grenze. So musste ich, bevor ich weiter nach Peru gelassen wurde mit den Grenzbeamten (oder Strafversetzten) ein Bier trinken. Nach vier Minuten hatte ich aus Ecuador ausgecheckt und konnte die Brücke nach Peru überqueren. Grenze Ecuador-Peru, EC 001Grenze Ecuador-Peru, EC 003Grenze Ecuador-Peru, EC 005   Grenze Ecuador-Peru, EC 006 Grenze Ecuador-Peru, EC 007

Fazit Ecuador:

Ecuador

  • Reisedauer: 18 Tage
  • gefahrene Kilometer: 2431
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 57,6  km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 5,5l
  • Höchstgeschwindigkeit: 157 km/h
  • Roadkills: gesehen: 6x undefinierbar, 2x Schlange, 9x Hund, 1x Gürteltier, 3x zu gierige Geier, 1x Stinktier verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 0x
  • Strafzettel bekommen: 0x
  • schönste Strecken: Quilotoa – Quito; Quito – Tena; Cuenca – Vilcabamba – Zumba
  • Highlight:Fahrten durch die Anden

Ecuador hat es mir wirklich angetan und zählt neben Mexico und Guatemala zu meinen bisherigen Favoriten. Die Hauptstadt Quito hat mich nur aus der Höhe beeindruckt. Die Landschaft ausserhalb der Stadt ist allerdings extrem schön. Egal in welche Richtung man Quito verlässt, man wird von wunderbaren Landschaften überrascht. Das Schönste während meines Aufenthalts waren die Fahrten durch die Berge der Anden. Ein wahres Paradies für Motorradfahrer. Die Ecuadorianer sind freundlich und aufgeschlossen. Die Einheimischen der Berge sind anfangs etwas schüchtern aber nicht weniger an Fremden interessiert. Die Freundlichkeit kompensiert leider nicht die Tatsache, dass die Mehrheit der Ecuadorianer grauenvolle Autofahrer sind. Ich könnte manchmal regelrecht ausrasten obwohl ich mich ja langsam an die Idiotie im Strassenverkehr gewöhnt haben sollte. Das gefährlichste ist die Tatsache, dass sie Kurven schneiden. Wäre ja nicht so wild, wenn es nicht die Kurven wären in die man nicht einsehen kann. Ich frag mich echt ob es hier sowas wie “common sense” gibt? Das Beste an den Fahrten durch Ecuador sind die durchweg guten Strassen und die extrem günstigen Benzinpreise. Vier Liter Super kosten zwei USD. Seit der Präsident, Rafael Correa, an der Macht ist werden im ganzen Land neue Strassen gebaut und die alten verbessert. Das macht das Vorankommen extrem einfach und günstig. Der Nachteil an den Bauprojekten ist die Tatsache, dass sie durch Ölbohrungen und Förderungen in geschützen Regionen finanziert werden. Was die Kosten für Unterkunft und Essen betrifft, so ist Ecuador auch in dieser Hinsicht schwer zu schlagen. Man bekommt ein Mittagsmenü schon ab 1,75 USD. Auch die Preise für Unterkünfte lassen sich sehen. Gemeinschaftszimmer in Hostals kann man schon ab sechs USD bekommen.
Eine Sache Ecuadors fehlt mir allerdings weiterhin und zwar der Besuch der Galapagosinseln. Ein guter Grund, um erneut zurückzukommen.

Panama

Oh, wie schön ist Panama! Schön und zugleich meine letzte Station in Zentralamerika. Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht. Seit meiner Abfahrt sind fast exakt sieben Monate vergangen. Für mich fühlt es sich an, als wären es erst zwei. Wenn ich dann überleg, wie lange es her ist, dass ich in Amerika, Mexiko oder Guatemala war und jetzt schon die Überfahrt nach Südamerika bevorsteht, realisiere ich erst, was ich für eine Distanz zurückgelegt habe. Der 40.000 Kilometer steht in Kürze bevor und bis auf ein paar Kleinigkeiten, wie defekte Reißverschlüsse, einen ziemlich kaputten Helm oder einen sich auflösenden Tankrucksack habe ich keine Probleme mit meiner Ausrüstung.
Ich fühle mich frei wie nie zuvor, genieße jeden einzelnen Tag, trotze der Hitze, dem Regen, der Feuchtigkeit, dem Verkehr und ich bin unglaublich glücklich und dankbar mir diesen Traum erfüllen zu können.

Der Grenze, bei Sixaloa, nach Panama ist nicht zu vergleichen mit der von Costa Rica. Keine Gepäckscanner, keine Menschenmassen, keine breite Strasse. Es ging stattdessen über eine schmale, einspurige Brücke, wo hintendran in kleinen Häusschen Zoll und Immigration für die Reisenden untergebracht sind. Auch hier blieb mir die ewige Rennerei nicht erspart und nach 1 1/2 Stunden war ich in Panama angekommen.
Panama Grenzregion, PA 001
Mein erstes Ziel sollte das Bergdorf Boquete werden, bekannt für seinen Kaffe. Es standen etwa 220 Kilometer bevor und diese 220 Kilometer wurden zu einer meiner Lieblingsstrassen in Zentralamerika erkoren. Massenhaft Kurven, bergauf, bergab, vorbei an kleinen Dörfern, wenig Verkehr, guter Strassenbelag, Sonnenschein und viel Speed sorgten für unglaublichen Fahrspaß.
Mit größerer Distanz zur Küste änderten sich wieder Klima und Umgebung. Das ging im Laufe des Tages so weit, dass ich bei etwa fünf Meter Sicht und strömenden Regen in Boquete ankam.
Der Nachteil am Regenguß, der die Nacht über anhielt, war die Tatsache, dass ich Nichts von Boquete zu sehen bekam, bevor es am nächsten Tag schon weiter Richtung Panama-City ging.

Auf dem Weg nach Panama City sollte ich meinen ersten Strafzettel kassieren. Die Sache war etwas kurios und zeigt, wie einfach das Leben doch sein kann.
Nachdem ich von einem Auto vorgewarnt wurde aber meine Geschwindigkeit nicht, wie angeschrieben, auf 60 km/h reduzierte, wurde ich ein paar Kilometer später von einem Polizisten rausgewunken. Auf der Radarpistole waren 88 km/h zu sehen. Er forderte meinen Führerschein und sagte mir, dass dieses Vergehen 50 USD kosten würde. Wie ich es von Zentralamerika gewohnt bin fragte ich ihn nach einer Ermäßigung, worauf er sagte, er sei ein Mann mit Herz und er das schon machen könne. Er würde mir Papierkram ersparen und ich könnte ihm geben was ich wollte. Ich fragte ihn, etwas ungläubig, ob er mich dann nicht noch verhaften würde. Darauf erwiderte er etwas verwundert, wieso er das denn machen sollte, denn nur Gott sieht was hier passiert. Da ich trotzdem nichts riskieren wollte, fragte ich ihn, wie denn 30 USD wären. Er sagte mir, es sei meine Entscheidung und fing an, während ich mein Geld rausholte, mich über das Motorrad, die Reise, mein Alter usw. auszufragen. Ich stieg in die Unterhaltung ein und fragte ihn genauso aus. Er war in meinem Alter, arbeitet jeden Tag 12 Stunden, hat Frau und Kind und lebt in Santiago.
Nachdem ich anschließend meinen Strafzettel bezahlt hatte, teilte ich meinen Muffin mit ihm, er nahm dafür meinen Müll mit sich und bot mir sein Getränk an. Nachdem er meine Zahlung erhalten hatte, sagte er noch, er will sich jetzt ausruhen und wir könnten ein Stück zusammen fahren. Ist ja klar, den Tagesverdienst hat er sich geholt, wozu auch weiterarbeiten. Wir fuhren also zusammen einige Kilometer. Bei Überholmanövern, bei durchgezogenen gelben Linien, winkte er mich hinterher und bei Schildern mit Geschwindigkeitsbegrenzung zeigte er immer darauf, ich schätze, um meine Sinne zu schärfen. Gemeinsam suchten wir, bei einer Tankstelle Unterschlupf vor einem Regenschauer, wo er mich auf einen Drink einlud. In Santiago trennten sich unsere Wege. Mit breitem Grinsen fuhr ich, auf der Panamerikana weiter, bis die einbrechende Dunkelheit mich zur Rast zwang. Wären die Polizisten in Deutschland doch mal so chillig unterwegs.
Radarfalle, PA 004Radarfalle, PA 003
Nächster Halt Panama City; eine moderne, laute und hektische Stadt. Das permanente Gehupe, sowie der chaotische Verkehr gingen mir schon während des ersten Tages heftig auf die Nerven. Der Verkehr besteht ausschließlich aus einer Flut an Fahrzeugen, die sich alle ihren Platz erkämpfen. Es wird ohne zu schauen die Spur gewechselt, Kreuzungen werden aus allen Richtungen blockiert, Verkehrsregeln werden stur ignoriert. Das war der Grund warum ich mir mit Dan und Steve, zwei Motorradfahrer aus den Staaten, ein Taxi zum Panamakanal teilte und wir die Motorräder stehen ließen.
Der Panamakanal ist absolut beeindruckend. Eine Meisterleistung der Ingenieure und der Arbeiter. Es wird gerade an einer Erweiterung gearbeitet, um noch mehr und vor allem größere Schiffe passieren zu lassen. Da es irgendwelche Probleme gab warteten wir etwa drei Stunden bis das erste Schiff die Schleuse passierte.
PanamaCity-Canal, PA 056PanamaCity-Canal, PA 048PanamaCity-Canal, PA 073PanamaCity-Canal, PA 063PanamaCity-Canal, PA 022PanamaCity-Canal, PA 014
Nach dem Besuch des Panamakanals stand ein Besuch von Casco Viejo an, einem kolonialen Viertel in Panama City.
PanamaCity-Canal, PA 095PanamaCity-Canal, PA 101PanamaCity-Canal, PA 092PanamaCity-Canal, PA 083PanamaCity-Canal, PA 080Stahlratte, PA 004
Im Hostal trafen allmählich einige der Motorradfahrer ein, die die Überfahrt nach Kolumbien auf der Stahlratte gebucht hatten.
Am frühen morgen des folgenden Tages brachen wir gemeinsam, zur Küste bei Carti auf. Leider verlor ich nach kurzer Zeit die gesamte Guppe, da ein Motorrad einen technischen Defekt hatte. Da ich voraus fuhr und nicht mehr umkehren konnte, war ich gezwungen mich erstmal alleine durchzuschlagen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keinen genauen Plan von dem Treffunkt und auch keine GPS Daten. Da fiel mir ein, dass ich die Email mit sämtlichen Informationen auf meinem Laptop gespeichert hatte. So konnte ich die GPS Koordinaten ausfindig machen, um aus der Stadt zu gelangen. Zufälligerweise traf ich ausserhalb der Stadt auf die Gruppe und wir setzten gemeinsam unseren Weg bis zum Schiff fort.

Am Anleger, an der Küste warteten schon einige Motorräder auf den Transport zum Schiff. Alle mussten ihre Koffer abmontieren und das Gepäck auf einem kleinen Beiboot verstauen. Nachdem das Gepäck untergebracht war fuhr die Stahlratte an den Anleger, um die Motorräder mit einem Kran an Bord zu hieven. Nach nur zwei Stunden standen 17 Motorräder, in Reih und Glied, an Deck der Stahlratte und wir konnten uns zur San Blas Inselgruppe aufmachen. Diese Inselgruppe, bewohnt vom Volk der Kuna besteht aus einer Kette von 365 Inseln.
Stahlratte, PA 006Stahlratte, PA 007Stahlratte, PA 018 Stahlratte, PA 015Stahlratte, PA 022 Stahlratte, PA 024
Der erste Abend, die erste Nacht, wurde auf einer kleinen Insel der Kuna verbracht. Leider war es nicht ganz so paradiesisch wie erwartet. Die Kuna schienen von unserem Besuch etwas überrascht und richteten sporadisch unsere Unterkünfte her. Ich schlief mit fünf anderen leuten auf einer Luftmatratze ohne Laken, Kissen oder sonstiges, zahlte dafür allerdings 25 USD. Das Essen am Abend bestand aus Fisch mit Reis, wobei einige Leute das Pech hatten und nur Fischköpfe vorgesetzt bekamen. Das paradiesische war das Meer und einige Partien Beachvolleyball.
Stahlratte, PA 033Stahlratte, PA 030Stahlratte, PA 057 Stahlratte, PA 046Stahlratte, PA 075Stahlratte, PA 064
Am nächsten Tag ging es morgens wieder an Bord der Stahlratte und wir begannen unseren Trip zur Coco Bandero Inselgruppe, wo wir zwei Tage mit Schnorcheln, Schwimmen. gutem Essen und Lagerfeuer verbringen sollten. Das perfekte Revier, um mit einem Boot unterwegs zu sein.
Dann stand auch schon wieder der Abschied von dem kleinen Paradies bevor. Der Anker wurde um fünf morgens, mit Kurs Cartagena, Kolumbien, gelichtet. Es standen etwa 200 Seemeilen bevor und die Überfahrt dauerte ganze 27 Stunden. Leider konnten wir wegen des ungenügenden Windes nicht effizient Segeln, sondern mussten mit einem unangenehmen Dümpelkurs zurechtkommen.
Stahlratte - Coco Bandero, PA 020Stahlratte - Coco Bandero, PA 012Stahlratte - Coco Bandero, PA 009 Stahlratte - Coco Bandero, PA 015Stahlratte - Coco Bandero, PA 118Stahlratte - Coco Bandero, PA 064Stahlratte - Coco Bandero, PA 034Stahlratte - Coco Bandero, PA 112Stahlratte - Coco Bandero, PA 081Stahlratte - Coco Bandero, PA 093Stahlratte - Coco Bandero, PA 065Stahlratte - Coco Bandero, PA 062Stahlratte - Coco Bandero, PA 110Cartagena Hafen, CO 010Stahlratte - Coco Bandero, PA 111Stahlratte - Coco Bandero, PA 071

[wpvideo Ayxoa0pD]

Montag morgen hieß es: Land in Sicht und willkommen in Kolumbien!

Fazit Panama:

Panama

  • Reisedauer: 8 Tage; 4 an Land, 4 auf See
  • gefahrene Kilometer: 765
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 62,8
  • Durchschnittsverbrauch: 5,8l
  • Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h
  • Roadkills
    gesehen: 1x Hund, 1x Kalb, 1x Vogel
    verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 1x
  • Strafzettel bekommen: 1x
  • häufigstes Essen: Mariscos
  • schönste Strecke: Sixoala nach Boquete
  • Highlight: Überfahrt nach Kolumbien auf der Stahlratte

In Panama hatte ich nur einen kurzen aber wunderbaren Aufenthalt. Die Strassen sind in gutem Zustand, meine Lieblingsstrasse wurde gefunden, Landschaft und Klima sind sehr abwechslungsreich.
Das Benzin ist nicht wirklich billig, der Rest auch nicht, der Verkehr ist bis auf Panama City entspannt, bzw. ähnlich dem der anderen Länder. Panama City ist eine kleine, schweißtreibende Herausforderung.
Das beste an Panama war die Überfahrt nach Kolumbien mit der Stahlratte. Die Crew, als auch die Besatzung, waren eine bunt zusammengewürfelte Gruppe verschiedener Nationalitäten und es machte Spaß sich abends zusammenzusetzen und Erfahrungen auszutauschen.
Props gehen an die Crew und die Mitsegler der Stahlratte, besonders an Don, Steve, Tobbe, Julia, Hans, Bob, Jason, Olli, Ruben, sowie Käptn Ludwig!
Jetzt steht Südamerika auf dem Programm und ich bin gespannt welche Abenteuer und Menschen mich hier erwarten. Keep on ridin´!

Costa Rica

Ich dachte Costa Rica wäre in vielerlei Hinsicht überbewertet. Ist es nicht. Es ist nur im Vergleich, mit den anderen Ländern Zentralamerikas, extrem teuer. Die Einreisekosten von 2 USD und 29 USD für eine Versicherung, sind da das kleinere Übel. Was wirklich ins Gewicht fällt sind die Kosten für Essen und Unterkunft.
Nichts desto trotz überzeugt Costa Rica mit herausragenden Landschaften, seinen Nationalparks, einer beeindruckenden Tierwelt und Artenvielfalt.

Bei der Grenze nach Costa Rica wurde ich erstmals von einem Mann gefragt, ob ich eine Tasche für ihn transportieren könnte. Ich verkniff mir die Gegenfrage nach dem Koks und verneinte freundlich.
Nach dem Grenzübergang bei Peñas Blancas, der deutlich aufwendiger als bisher war und ungefähr zwei Stunden beanspruchte, fuhr ich nach einer spontanen Planänderung nach Monteverde, genauer gesagt, nach Santa Elena. Dort gibt es einen besonderen Nationalpark zu besichtigen, nämlich den “Cloud Forest” oder Nebelwald.

Der letzte Abschnitt der Strasse nach Monteverde war zwar nur 36 Kilometer lang, dennoch benötigte ich auf dem schottrigen und steilen Weg über eine Stunde. Ein kleiner Regenschauer versüßte mir den Rest, des ohnehin schon anstrengenden Weges.
Monte Verde, CR 007  Monte Verde, CR 001Monte Verde, CR 004

In Costa Rica regnet es häufig schon gegen Mittag und meistens ein weiteres Mal in der Nacht. Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich ausgeprägt die Regenzeit in den diversen Ländern oder speziellen Regionen ist.
Mit zwei Mädels, Daniela und Annika, ging es auf Erkundungstour im Nationalpark Monteverde. Meine Hoffnungen viele Tiere zu sehen wurden leider entäuscht. Um Einblicke in die Tierwelt zu erhalten ist eine Nachtwanderung empfehlenswert.
Monte Verde Nationalpark, CR 026 Monte Verde Nationalpark, CR 032Monte Verde Nationalpark, CR 009
Nach unserer vier stündigen Wanderung stand für mich eine Zipline-Tour auf dem Programm. Unter anderem inklusive der längsten Strecke in Zentralamerika, sowie ein halber Bungeejump. Ein geniales Gefühl über den Baumwipfeln entlang zu gleiten oder in die Tiefe zu fallen.
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Auf Monteverde folgte Montezuma, an der pazifischen Küste. Die Distanz dorthin betrug etwa 230 Kilometer und führte mich über etwa 70 Kilometer Offroad. Ich kam schnell voran und genoß die Landschaft. Leider war ich nach Ankunft etwas von dem Ort entäuscht. Ein ruhiger, kleiner Hippieort mit einem entäuschenden Strand und einer mittelmäßigen Unterkunft.
Am ersten und letzten Abend traf ich auf vier Costa Ricaner, sogenannte Ticos, mit denen ich am Abend den 50. Geburtstag von Adolfo (der mit dem Hut) feierte. Am nächsten Morgen unternahmen wir eine kleine Motorradtour am Strand entlang. Sehr angenehme Leute. “Pura Vida”, wie die Ticos zu sagen pflegen.
Montezuma, CR 018Montezuma, CR 016Montezuma, CR 012
Montezuma, CR 006Montezuma B-Day, CR 002Montezuma, CR 009Montezuma, CR 014 Montezuma, CR 001Montezuma, CR 024
Am kommenden Mittag fuhren wir gemeinsam zur Fähre, um nach Puntarenas überzusetzen, wo sich unsere Wege wieder trennten. Sie fuhren in ihre Heimatstadt Cartago und ich setzte meinen Weg in den Nationalpark Manuel Antonio fort.
Endlich bekam ich das zu sehen, was ich mir in Monteverde erhofft hatte. Faultiere, Affen, Leguane, Waschbären, Vögel und eine Schlange die gerade einen Frosch fraß (kleine Schlange, großer Frosch).
[wpvideo oQfTncAN]
Manuel Antonio Nationalpark, CR 045Manuel Antonio Nationalpark, CR 037Manuel Antonio Nationalpark, CR 064Manuel Antonio Nationalpark, CR 033Antonio Manuel Nationalpark I, CR 054Antonio Manuel Nationalpark I, CR 019Antonio Manuel Nationalpark I, CR 002Manuel Antonio Nationalpark, CR 041Manuel Antonio Nationalpark, CR 010   Manuel Antonio Nationalpark, CR 025Antonio Manuel Nationalpark I, CR 040Manuel Antonio Nationalpark, CR 075Manuel Antonio Nationalpark, CR 058

Die Strände im Park sind in bestem Zustand, umgeben von Dschungel und ohne Müll. Diese Tatsache, gute Gesellschaft und etwas Schnupfen bewogen mich dazu ein paar Tage zu verweilen. Das Hostal “Costa Linda”, von Micha, einem Deutschen geführt, war eine günstige Alternative zu den sonst so teuren Unterkünften. Die Leute, inklusive der ersten Heidelbergerin, machten das Ganze noch unterhaltsamer.
Big Shout Out 2 Nele, Caro, Kat, Mandy, Andy, Zack, Adrian und Mariana, sowie Micha und seiner Frau.
Fiesta

Nachdem ich mich wieder vollends erholt hatte, setzte ich meine Reise zum schon letzten Ort in Costa Rica, Puerto Viejo fort. Die 6-stündige Fahrt führte mich, vorbei an der Krokodilbrücke,
Cocodrillo Puente, CR 011Cocodrillo Puente, CR 002
von der pazifischen, über die Hauptstadt San Jose, an die karibische Küste. Leider war es keine Fahrt zum genießen, denn die einspurigen Strassen mit dem massiven LKW Verkehr machten die Überholmanöver und das Vorankommen zur Geduldsprobe. Nachdem ich die 380 Kilometer hinter mich gebracht hatte, war ich verdammt froh angekommen zu sein, nahm mir das nächstbeste Hostal und ließ mit alten Bekannten den Abend ausklingen.
Am folgenen Tag ging es über Sixoala direkt weiter nach Panama, meinem letzten Kapitel in Zentralamerika.

Fazit Costa Rica:
Costa Rica

  • Reisedauer: 11 Tage
  • gefahrene Kilometer: 1095
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 55,5
  • Durchschnittsverbrauch: 5,7l
  • Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
  • Roadkills
    gesehen: 1x Hund, 1x Vogel
    verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 0x
  • tierische Highlights: Faultiere & Krokodile
  • häufigstes Essen: Gallo Pinto
  • häufigstes Spiel: Spoons (thx 2 the US-Crew)
  • schönster Nationalpark: Manuel Antonio
  • schönste Strecke: Monteverde nach Montezuma

Costa Rica hebt sich aufgrund seiner gepflegten Nationalparks von den anderen Ländern ab. Das Müllproblem, wie in anderen Ländern Zentralamerikas, scheint etwas besser unter Kontrolle zu sein. Wer aber bis nach Limón, an der karibischen Küste, vordringt wird aufgrund der dortigen Industrie, mit all den negativen Auswirkungen wie Dreck, Lärm und massenhaft LKWs feststellen, dass es ein Land wie alle anderen ist, mit Sonn- und Schattenseiten.
Die Ticos sind schwer einzuschätzen. Meist offen und freundlich, manchmal desinteressiert oder nur darauf aus einem Sachen anzudrehen. In keinem anderen Land hab ich so viele Einheimische getroffen, die Freundinnen im Ausland haben. Es wird wohl daran liegen, dass Costa Rica generell mehr Gringos und Europäer anzieht. Alleinreisende Frauen werden es hier nicht leicht haben ungestört unterwegs zu sein.
Motorradfahren hat mir nur in wirklich entlegenen Gegenden Spaß gemacht. Ansonsten ist der Verkehr auf den durchweg einspurigen Strassen einfach zu viel des Guten. Überholen ist schwer und mühsam, denn oft wird einfach wieder mal der Mittelstreifen besetzt um der Erste beim Überholen zu sein. Das permanente Kolonnenhopping ist einfach zu anstregend, als die Fahrten genießen zu können. Auch in der Hauptstadt ist es verdammt anstregend vorwärts zu kommen. Es scheint ein ewiger Stau zu sein. .
Neben den Verkehrproblem ist der finanzielle Aspekt nicht zu unterschätzen. Wer, wie ich, lange unterwegs ist und die Vorzüge Zentralamerikas kennengelernt hat, wird sich hier oftmals über die horrenden Preise wundern. Die Einstellung und der Slogan der Ticos  kompensieren die Momente, in denen man am liebsten schnell weiter ziehen möchte.
Pura Vida!