Peru

Wieder einmal stand ein Grenzübertritt an. Diesmal war es die kaum frequentierte Grenze bei La Balsa im Südosten Ecuadors nach Peru.
Mein Plan war es vor der Mittagspause der Beamten an der Grenze anzukommen, aber da mein Timing nicht gut war musste ich erstmal einige Zeit warten, bis sich der Zollbeamte erbarmte und mir seine Aufmerksamkeit schenkte. Er war für die temporäre Einfuhrgenehmigung zuständig und als er erstmal anfing seiner Arbeit nachzugehen ging es auch relativ schnell.
Nur das Motorrad einzuchecken reichte leider nicht, denn auch die Immigrationsstelle musste passiert werden, nur war von dem Beamten nichts zu sehen. So wartete ich eine gute Stunde vor geschlossener Hütte, bevor mir jemand sagte, es gäbe eine Zweigstelle im “Ort”. Wie nett dass derjenige mich nicht hat länger warten lassen. Bei der Zweigstelle bekam ich dann auch einen Zettel ausgehändigt mit dem ich wiederum zur Polizei gehen musste, um mich registrieren zu lassen. Dann ging es zurück zum Büro, wo ich den Zettel wieder abgab. Endlich konnte es weitergehen.
Ich wollte unbedingt bis Jaen kommen, wusste allerdings das es bis dahin gute 150 Kilometer waren und durch die lange Wartezeit war ich schon etwas spät dran. Die Strasse bis zum ersten Dorf San Ignazio war in gutem Zustand doch danach folgte eine endlose Baustelle mit Schotter, Sand, Schlamm und natürlich fing es noch an zu regnen.
Ich wusste, ich würde es noch vor Einbruch der Dunkelheit schaffen, sollte ich nicht durch Unvorhersehbares aufgehalten werden. Aber natürlich wurde meine Hoffnung zerstört, als ich gegen halb fünf an eine Baustelle kam und die gute Frau, die die Strasse sperrte, mir mitteilte es würde erst um sechs weitergehen. Ich war fassunglos, protestierte lautstark und bat sie darum, mit ihrem Funkgerät beim Bauleiter nach einer Ausnahme zu fragen. Viele der Baustellen sind ewig lange gesperrt, obwohl sie insbesondere mit dem Motorrad schnell und einfach zu passieren wären.
Da diese Frau mehr als ignorant war und meine Erklärung ich möchte nicht im dunkeln und auf Schotter meine Fahrt in unbekanntem Gebiet fortsetzen ignorierte, platzte mir der Kragen. Ich sagte ihr das ich keine andere Möglichkeit sehe als jetzt die Barriere zu durchbrechen und auf eigenes Risiko durch die Baustelle fahre. Genau in dem Moment machte das ein andere Autofahrer. Er fuhr die Pylonen und fast die Frau um. Ich hing mich schnell hintendran und durchquerte problemlos die Baustelle.
So kam ich letztendlich noch bei Helligkeit in Jaen an. Da Jaen kein Ort zum verweilen ist, fuhr ich am nächsten Tag gleich weiter.
Mein Plan war es eine spezielle Route, von etwa 360 Kilometer Länge, mitten durch die Berge nach Cajamarca zu nehmen. Von der Hauptverkehrsstrasse wagte ich mich etwa einen Kilometer vor aber da die Schotterpiste in einem schlechtem Zustand war und es am Vortag stark geregnet hatte, scheiterte ich direkt an der ersten großen Schlammgrube wo ich mein Motorrad sanft ablegen musste. Ich war so sauer, dass ich es direkt hochwuchtete, umdrehte und Rat, bei den ersten Einheimischen auf die ich traf, suchte. Ihrer Meinung nach wäre es keine gute Idee alleine diesen Weg zu nehmen, es aber eine zweite Zufahrt, mit besserer Strasse, vier Kilometer nördlich gibt. Das hörte ich gerne, denn ohne die “Abkürzung” durch die Berge stand ein langer Umweg über die Küste bevor.
Jaen, PE 017Chiclayo - Cajamarca, PE 027Jaen, PE 013    Jaen, PE 014Jaen, PE 015
Wie man mir gesagt hatte, fand ich etwas später die nächste Auffahrt in die Berge vor. Als ich nach über einer halben Stunde etwa zwei Kilometer zurückgelegt hatte riet mir diesmal mein Gefühl davon ab weiterzufahren. Ich dachte mir, was sollen die 200 Kilometer Umweg, solange ich ans Ziel komme. So drehte ich um und fuhr die Schnellstrasse nach Chiclayo.
Je näher ich der Küste kam, umso trister und dreckiger wurde die Landschaft. Eine Schande wie verschmutzt das Land ist. Ich war vor zwei Jahren bereits in Peru, konnte mich aber nicht mehr an das riesige Ausmaß an Müll erinnern. Ich hoffe auch dass ich diese erneuten Eindrücke schnell wieder vergesse.
Nach dem Umweg über Chiclayo und dem Abschluß einer Versicherung, fuhr ich direkt wieder hoch in die Berge, nach Cajamarca. Wofür Autos und Busse sechs bis sieben Stunden benötigen, brauchte ich nur drei. Ich liebe Motorradfahren!
Chiclayo - Cajamarca, PE 020Chiclayo - Cajamarca, PE 021Chiclayo - Cajamarca, PE 017Chiclayo - Cajamarca, PE 025Jaen, PE 003Jaen, PE 009
Cajamarca, PE 004 Cajamarca, PE 003 Cajamarca, PE 006
Auf einem Weg abseits der Hauptstrasse traf ich auf diese drei Kinder. Der kleine Junge starrte mich durchgehend mit offenem Mund an, das Mädchen in der Mitte fing an zu weinen. Nur die Älteste lächelte für das Foto.

Von Cajamarca ging es über Cajabamba weiter den Anden folgend, Richtung Süden. Der Gedanke an eine schöne abenteuerliche Strecke durch die Berge, abseits der betretenen Pfade ließ mich nicht ruhen, so dass ich mich dazu entschied das jetzt nachzuholen. Mein Ziel sollte der Cañon del Pato werden, etwa 300 km von Cajabamba entfernt.
Wie es mit Plänen so ist, musste ich ihn etwas später wieder verwerfen.

Bei leichtem Regen fuhr ich auf die Dirtroad in die Berge Richtung Angasmarca. Die Route hatte sich das Navi ausgesucht, also warum sollte es nicht funktionieren. Für die folgenden 30 Kilometer benötigte ich gute zwei Stunden. Der Weg war allgemein nicht mal sehr schlecht, aber es gab Abschnitte wo dicker Matsch lag oder viele, größere Steine ein schnelles Vorankommen verhinderten. Auch ein kleiner Bach war zu durchqueren, wobei mein rechter Stiefel mit Wasser voll lief. Es sollte nicht das letzte Mal sein.
Die Landschaft auf 4000 Metern war, was soll ich anderes sagen, unglaublich beeindruckend. Hier gab es keinen Müll, keine Menschen und keinen Verkehr. Nur leichten Regen, angenehme 8°C und das Surren des Motors.
Cajabamba - Angasmarca, PE 024Cajabamba - Angasmarca, PE 006Cajabamba - Angasmarca, PE 023 Cajabamba - Angasmarca, PE 011Cajabamba - Angasmarca, PE 017
An einer Kreuzung traf ich auf einen Bauern, der inmitten der Berge mit seiner Familie wohnt. Er kam aus seiner Hütte den schlammigen Hang hochgerannt um mich zu fragen ob ich Coca für ihn hätte. Leider konnte ich nicht damit dienen und so fuhr ich scheinbar endlos weiter bergauf und bergab, bis ich bei Einbruch der Dunkelheit das lang ersehnte Dorf Angasmarca erreichte.
Die ersten Zeichen der Zivilisation waren ein riesiges Bergbauareal (eine Goldmine) und Busse, die die Nachtarbeiter zu ihrer Schicht fuhren.
Als ich im Dorf ankam wurde ich von dutzenden Kindern und einigen Erwachsenen neugierig empfangen und durfte erstmal Fragen beantworten. Ich erkundigte mich nach einer Unterkunft und vor allem wo es etwas zu essen gäbe.
An dem Tag war ich über neun Stunden auf dem Bock gesessen, hatte 320 Kilometer zurückgelegt und war verdammt froh die Maschine abzustellen.
Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 001Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 008Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 009
Cajabamba - Angasmarca, PE 005Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 004
Am folgenden Morgen setzte ich meine Fahrt zum Cañon del Pato fort.
Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 013 Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 010
Dann passierte etwas, was meinen kompletten Plan durchkreuzte. Ich hatte einen Platten. Ich war zwar kurz vor einem Dorf aber hier war keine Hilfe in Sicht. Unter der Beobachtung zweier Kinder versuchte ich also erstmal selbst das Loch zu flicken, aber da der Fremdkörper zu groß war, sollte es nicht recht funktionieren. Ich verbrauchte alle meine speziellen Plugs und mein Luftkompressor schaffte es nicht ausreichend Druck aufzubauen, um den Reifen zu füllen. Ein Mann der vorbeifuhr sagte mir, ich müsste 20 Minuten weiterfahren, bis ich in ein Dorf mit einem Mechaniker komme. Mit deutlich zu wenig Luft im Reifen aber doch ohne Probleme fuhr ich zum nächsten Ort.
Im Dorf zog ich alle Blicke auf mich und nachdem ich mein Problem geschildert hatte bekam ich von allen Seiten Hilfe angeboten. So schafften wir es den Reifen provisorisch aber effektiv zu flicken und ich konnte weiterfahren. Der Fremdkörper, den ich für einen Stein hielt entpuppte sich als Knochensplitter.
Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 016Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 019 Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 017Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 022
Die Fahrt durch den Cañon del Pato hatte sich damit allerdings erledigt. Ich musste die Berge auf schnellstem Weg verlassen, um runter an die Küste und weiter nach Lima zu kommen und einen neuen Reifen aufzutreiben.
Der Abstieg war genauso beeindruckend wie der Tag in den Bergen, nur mit deutlich mehr Seitenwind. Eine starke Windböe wurde mir auf einer Brücke zum Verhängnis, als sie mich von einem Brett runterwehte und umschmiss. Wie gut, dass ein Bauarbeiter zur Stelle war und mir half die Brücke sicher zu überqueren. Auch mit Hilfe war es alles andere als angenehm. Letztendlich erreichte ich gegen späten Nachmittag Nuevo Campeche etwa 450 Kilometer nördlich von Lima.

Die eben beschriebene Fahrt durch die Berge am was am kommenden Tag passierte erzähl ich im Video.
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Kleine Anmerkung: mit Sprühschaum ist Pannenspray gemeint aber nach langen, anstregenden Fahrten ist es manchmal schwer die richtigen Worte zu finden.

Während meiner gut 30 Stunden an der Tankstelle bekam ich Besuch von acht verschiedenen Polizisten. Alle versuchten mir zu helfen, wobei es erst am nächsten Tag  und auch erst relativ spät gelingen sollte.
Wüstenpanne, PE 001Wüstenpanne, PE 002Wüstenpanne, PE 007   Wüstenpanne, PE 011 Wüstenpanne, PE 015
Die ersten beiden Polizisten, die am Abend eintrafen bat ich darum mir ein Bier im nächsten Ort zu kaufen, was sie auch erledigten. Als ich mich nach einer Möglichkeit das Bier zu öffnen umschaute, nahm der Polizist die Flasche zog seine Pistole und machte, mit einem breiten Grinsen, damit das Bier auf. Wären nur alle Waffen ausschließlich dazu geschaffen…

Als ich endlich in Lima angekommen war und mein Motorrad beim Mechaniker ablieferte war ich heilfroh es endlich geschafft zu haben. Ich suchte mir die nächstbeste Unterkunft und wollte nur noch schlafen. Da meine Kupplung defekt war, war ich für einige Zeit in Lima gestrandet.
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Auch Jonathan traf einen Tag später in Lima ein. Er wohnte hier bei Freunden seiner Familie und lud mich ein Sonntag früh mit Ihnen, im Namen der Kirche, in die Slums zu fahren und den Kindern dort Essen zu geben. Ich habs zwar nicht so mit dem Herrn da oben aber die Idee klang deutlich interessanter und sinnvoller als mir Lima anzuschauen.
Ich war vom Engagement der Leute schwer beeindruckt. Durch deren freiwilligen Arbeit geht es hier hunderten Kinder besser als zuvor. Sie bekommen etwas zu Essen, Aufmerksamkeit und Zuneigung, wie sie es sonst eher weniger erleben.
Die Lebensumstände in den Slums sind hart und auch die Frau mit der wir unterwegs waren musste bei einer Menschenansammlung auf der Strasse vor uns erstmal die Lage checken um sicherzugehen das wir nicht ausgeraubt werden.
Aber alles verlief ohne Zwischenfälle und es war eine wirklich schöne Erfahrung.
Lima Slums, PE 003Lima Slums, PE 011Lima Slums, PE 049Lima Slums, PE 041Lima Slums, PE 042Lima Slums, PE 043Lima Slums, PE 017 Lima Slums, PE 020Lima Slums, PE 025
Lima Slums, PE 029Lima Slums, PE 034Lima Slums, PE 050
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Die weiteren Tage in Lima verbrachte ich mit Museumsbesuchen und Besuchen von Sportbars, um mal wieder die Championsleague zu verfolgen.

Auch eine sehr traurige Nachicht erreichte mich in Lima. Einer unserer Mitsegler der Stahlratte erlitt in den Bergen der Anden, auf etwa 4200 Metern ein Lungenödem und verstarb. Es führt mir wieder einmal vor Augen wie verwundbar wir sind und das man das Leben und jeden Tag genießen sollte.

Nach fünf Tagen in Lima konnte ich mit neuer Kupplungsscheibe und neuen Reifen weiterfahren. Da Jonathan auch nach Cusco wollte, machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Erste Station war Huancayo.
Auf dem Weg dorthin passierten wir den vermutlich höchsten asphaltierten Pass Südamerikas, den Ticliopass mit 4818 Metern. Wie gut, dass wir uns vorher schon an die Höhe gewohnt hatten, denn mit etwas über einer Stunde war der Aufstieg sehr schnell.
Lima - Huancayo, PE 006 Lima - Huancayo, PE 008
Kaum waren wir auf der anderen Seite des Paßes begann es unaufhörlich zu regnen. Bei Temperaturen zwischen 9°C und 13°C wurde es richtig kalt und unangenehm. Wir waren froh nach etwa acht Stunden und einigen ungeplanten Zwischenstopps, weil Jonathans Motorrad immer wieder Probleme machte, Huancayo erreicht zu haben.
Huancayo - Ayacucho, PE 021Huancayo - Ayacucho, PE 016Huancayo - Ayacucho, PE 009P1070019Huancayo - Ayacucho, PE 003Huancayo - Ayacucho, PE 011
Die folgenen beiden Tage fuhren wir nach Ayacucho und von Ayacucho nach Andahuaylas. Die Fahrten sind spektakulär und auch relativ gefährlich, denn der Abgrund ist nah und die Strasse nicht immer in gutem Zustand. Ausserdem kann hinter jeder Kurve ein Auto oder LKW für eine unerwünschte Begegnung sorgen.
Ayacucho - Andahuaylas, PE 003 Ayacucho - Andahuaylas, PE 009
Für die letzte Etappe nach Cusco benötigten wir gute sieben Stunden. Die Dauer ist zwar nichts neues mehr aber so viele Höhenmeter wie an diesem Tag waren selten zu bewältigen. Es ging den ganzen Tag hoch und runter und wir waren bestimmt vier oder fünf Mal auf über 4000 Metern. Die Distanz von Andahuaylas nach Cusco beträgt per Luftlinie nur etwa 150 Kilometer, da es aber stetig durch die Berge gehts waren es über 290 Kilometer.
Andahuaylas - Cusco, PE 001Andahuaylas - Cusco, PE 009Andahuaylas - Cusco, PE 005   Ayacucho - Andahuaylas, PE 001Ayacucho - Andahuaylas, PE 002
Kurz vor Cusco trennten sich unsere Wege, weil Jonathan nach Macchu Picchu weiterfuhr. Da ich vor zwei Jahren Peru mit dem Rucksack bereiste, erübrigte sich der Besuch Macchu Picchus.
Cusco, PE 034Cusco, PE 019Cusco, PE 016   Cusco, PE 014 Cusco, PE 005
Nach ein Paar Tagen Fahrtpause ging es von Cusco auf die letzten Etappen über Puno und den Titikakasee weiter nach Bolivien.
In Puno stellte ich beim öffnen meines Koffers fest, dass er voll mit Wasser gelaufen war (es muss bei der Flussdurchquerung eingedrungen sein) und eine Packung Kaffee geplatzt war. Leider war der Kaffee kalt und nicht trinkbar. Nach sechs Stunden auf dem Bike hieß es dann erstmal ausräumen und die gesamte Campingausrüstung waschen.
Am nächsten Tag ging es den letzten Abschnitt durch Peru entlang des Titikakasees zur Grenze nach Bolivien.
Cusco - Puno, PE 005Cusco - Puno, PE 006Cusco - Puno, PE 008   Cusco - Puno, PE 010Cusco - Puno, PE 014


Fazit Peru:

Peru

  • Reisedauer: 21 Tage
  • gefahrene Kilometer: 3230
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 54,7 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 5,6 l
  • Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h
  • Roadkills: gesehen: 5x undefinierbar, 10x Hund, 3x Vogel, 4x Katze, 1x Ferkel,
    1x Lama
    verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 0x
  • Strafzettel bekommen: 0x
  • Mittelfinger gezeigt: häufiger als gewollt, dennoch immer gerechtfertigt
  • Unfälle: 1x Auffahrunfall in Lima, 1x Pickup Hang abwärts, 1x LKW mit zu hoher Geschwindigeit aus der Kurve
    P1070101
  • bestes Essen: Ceviche & Alpakasteak
  • schönste Strecken: Cajamarca – Angasmarca – Nuevo Chimbote; Huancayo – Andahuaylas – Cusco
  • Highlights: Platten; Übernachtung an der Tankstelle; Fahrten durch die Anden und entlang der Schluchten und Abgründe

Peru ist eine traumhaftes Land zum Motorradfahren, wenn man sich denn in die Berge begibt. Viele Motorradfahrer durchqueren Peru fast ausschließlich entlang der Küste. Für mich unbegreifbar, denn die Einöde und die geraden Strecken müssen verdammt langweilig sein.
Was das Motorradfahren betrifft, kann ich nur sagen, dass die Peruaner schlechte und rücksichtslose Autofahrer sind. Ich weiß nicht mehr wie oft ich in Kurven ausweichen musste, weil wieder ein idiotischer Auto- oder LKWfahrer eine uneinsehbare Kurve schnitt. Auch auf den einspurigen Strecken entlang der Abgründe sollte man darauf vorbeireitet sein, dass ein entgegenkommendes Auto weder seine Geschwindigkeit reduziert noch Platz macht. Wahrscheinlich deswegen, als auch aufgrund der schlechten Zustände der Autos findet man entlang der Strassen eine Menge Kreuze vor. Auf der Strecke von Cusco nach Puno waren es erschreckend viele.
Die Menschen in Peru sind freundlich, besonders in den Bergen. In den touristischen Orten sind sie oft aufdringlich wenn es darum geht Waren oder Dienstleistungen an den Mann zu bringen. Der Anteil an arbeitenen Kindern ist leider auch sehr hoch.
Was mich an Peru sehr gestört hat, ist der überall verstreute Müll. Es gibt fast keinen Fleck der nicht verschmutzt ist. Leider häuft sich am schönen Titikakasee der Müll am Strassenrand ins Unermessliche. Vielleicht liegt es aber auch an den Bolivianern die nach Peru kommen, denn da sieht es ähnlich aus.
Was mich noch wahnsinnig störte sind die durchweg ertönenden Alarmanlagen der Autos, sowie die Abgase der Fahrzeuge. Man wird regelrecht mir schwarzem Ruß vollgeblasen und vergiftet. Die Anschaffung einer Gasmaske wäre durchaus sinnvoll.

Weiter gehts nach Bolivien… an dieser Stelle wünsch ich meiner Familie und meinen Freunden frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!
1 Love!!

Props an Apu Nahasa für eine wahnsinns Vorstellung!

Ecuador

Der Grenzübergang zwischen Kolumbien und Ecuador war einer der bisher schnellsten. Die Ausreise bestand darin die temporäre Importgenehmigung abzugeben und sich den Ausreisestempel zu holen. Auf ecuadorischer Seite holte ich mir den Einreisestempel, eine Versicherung für fünf USD und die neue Einfuhrgenehmigung. Wenn ich alleine gewesen wäre hätte die gesamte Prozedur knapp eine Stunde gedauert. Mit Jonathan und zwei Bikes dauerte es eben zwei. Da wir an der Grenze einen Mitsegler der Stahlratte und seinen Freund trafen, setzten wir zu viert die Fahrt nach Ibarra fort. Ecuador Frontera, EC 001 Ecuador Frontera, EC 002 Ecuador Frontera, EC 005
Ibarra ist umgeben von Vulkanen und Bergen, wodurch der Ort ein besonderen Flair hat. Hier trafen wir uns geplanterweise mit Steve einem weiteren Mitsegler.
Ibarra, EC 028Ibarra, EC 038Ibarra, EC 019Ibarra, EC 005Ibarra, EC 030Ibarra, EC 004
Drei Tage verweilte ich in Ibarra, bevor es weiter nach Quito, in die Hauptstadt Ecuadors ging.

Etwa 20 Kilometer nördlich von Quito wurde der Äquator überschritten. Es war ein langer Weg bis hierher und ein besonderes Gefühl. Was für ein Zufall, dass ich nach etwas mehr als 42.000 Kilometern den Äquator überquerte und damit gleichzeitig die Strecke einer Erdumrundung zurückgelegt habe. Was mich in Quito willkommen hieß, war ein kurzweiliger Magen-Darm Infekt. Ich vermute, dass die Höhe und zu wenig Flüssigkeitsaufnahme dafür verantwortlich waren. Nach einem Tag war es überstanden und ich hatte Zeit mir mit meinen Bikerfreunden Stephen und Don, Quito anzuschauen. Um einen Überblick über die riesige Stadt zu bekommen fuhren wir mit der Bergbahn von 3000 Metern auf einen Aussichtspunkt der auf etwa 4100 Metern liegt. Mit steigender Höhe spürten wir wie das Atmen etwas schwerer wurde. Ich fragte Einheimische in der Bergbahn ob sie denn keinen Unterschied spüren, was sie lächelnd verneinten. Quito, EC 006Quito, EC 007Quito, EC 036   Quito, EC 016Quito, EC 059Quito, EC 045  Quito, EC 012 Quito, EC 056
Etwas später fuhr ich alleine zum “Mitad del mundo”, dem “Mittelpunkt” der Erde. Dazu gibt es eine interessante Geschichte, die verdeutlicht wie weit entwickelt die Menschen vor über 1000 Jahren waren. 1736 bestimme der Franzose Charles Marie de la Condamine auf einer Expedition die “genaue” Position des Äquators. Wie sich heraustellte hatte er sich geirrt, denn zufälligerweise entdeckte ein Gleitschirmflieger bei seinem Überflug über die Region ein altes Bauwerk. Dieses war wie sich herausstellte aus der Präinkazeit, über 1000 Jahre alt und stand, wie später via GPS festgestellt wurde, an der exakten Position des Äquators nämlich 240 Meter nördlich des vorher vermessenen Punktes. Tausende Menschen feierten bisher den Übertritt des Äquators an der falschen Stelle und auch ein Monument wurde an der falschen Stelle erbaut. Da ich im Voraus darüber informiert war, schaute ich mir das Monument aus der Ferne an und fuhr ein Stückchen weiter an den richtigen Ort.
Quito, EC 074
Dort ist ein interessantes Museum vorzufinden, wo anhand von Experimenten die Unterschiede zwischen der Nord- und Südhalbkugel veranschaulicht werden. So beispielsweise und dank der Corioliskraft, das Prinzip des Wasserabflußes.
[Abfluß: Teil I  auf der Nordhalbkugel;Teil II auf der Äquatorlinie; Teil III auf der Südhalbkugel] [wpvideo bXnxvEe7]
Es ist erstaunlich das dieses Experiment schon im Abstand von nur 30 Zentimeter von der Äquatorlinie funktioniert.

Weiters gab es im Museum interessante Informationen über die Ureinwohner des Landes, wie beispielsweise von den Bewohnern des Amazonas. Eine ihrer Traditionen ist die Herstellung von Schrumpfköpfen. Sie nutzten Schrumpfköpfe, um die Lebenkraft des Getöteten auf sich zu übertragen, als eine Art Talisman und als Glücksbringer. Einige Stämme aus dem Amazonasgebiet in Ecuador und Peru betreiben diese Bräuche noch heute. Allerdings werden anstatt von Menschenköpfen, die von Faultieren genutzt.
Quito, EC 082Quito, EC 088.Quito, EC 091Quito, EC 081Cuenca, EC 012Cuenca, EC 011Quito, EC 076
Der Fisch im Glas ist ein sogenannter Harnröhrenwels, der angezogen von Uringeruch gerne in die Harnleitern schwimmt. Eigentlich sucht er in den Kiemen anderer Fische nach seiner Blutmahlzeit, wer aber im Süßwasser uriniert könnte auch einen etwas schmerzhaften Besuch von ihm bekommen

Mit neuen Erkenntnissen setzte ich am nächsten Morgen meine Reise, nach Manta an die pazifische Küste etwa 380 Kilometer westlich von Quito fort. Die Strasse aus der Hauptstadt Quito war wieder einmal perfekt zum Motorradfahren. Auf einer Distanz von 30 Kilometern stieg ich von 3000 Metern auf 400 Meter ab. Die vielen Kurven und der wenige Verkehr ließen es zum puren Vergnügen werden. Nach dem Abstieg folgte ein nicht mehr so schöner Teil und kurz vor der Küste wurde es dürr, trocken, sehr vermüllt und der Geruch der Fischindustrie wehte durch die Steppe. Manta selbst, sowie der Strand sind in Ordnung. Endlich wieder ein Tag am Meer. Nach den vielen Bergetappen hatte es mir schon ein bisschen gefehlt. Ein Tag Pause musste reichen und so fuhr ich, diesmal etwas südlicher, wieder Richtung Quito.
Manta, EC 002Manta, EC 005Manta, EC 010Manta, EC 004
Langsam aber stetig ging es wieder in die Berge. Um die Berge mal zu präzisieren, es sind die westlichsten Anden Ecuadors.
Quilotoa, EC 001Quilotoa, EC 002
Mein Ziel für den Tag war der Vulkankrater Quilotoa, auf 3920 Metern. Inzwischen ist dieser Vulkan ein begehrtes Reiseziel für Touristen und der Kratersee ist allemal sehenswert. Ich war in meinem Hostal der einzige Gast und hatte so etwas Zeit meine einheimischen Gastgeber kennenzulernen. Wegen der Höhe war die Nacht kalt und klar. In meinem Zimmer hatte ich deswegen einen kleinen Ofen, der mich die Nacht über wärmen sollte. Leider bin ich nicht zum richtigen Zeitpunkt aufgewacht um Holz nachzulegen, sondern erst als das Feuer aus und das Zimmer nah am Gefrierpunkt war. Trotz vier Wolldecken war mir morgens etwas kalt. Mit Tee und einem warmen Frühstück kam ich schnell wieder auf Betriebstemperatur und setzte meine Fahrt, über Quito, nach Tena in das Amazonasbecken fort.
Quilotoa, EC 017Quilotoa, EC 052Quilotoa, EC 054Quilotoa, EC 038Quilotoa, EC 037Quilotoa, EC 039Quilotoa, EC 042Quilotoa, EC 044Quilotoa, EC 014
Kurz vor Quito machte ich einen Abstecher, um mir den Nationalpark Cotopaxi mit gleichnamigen Vulkan anzuschauen aber zu meinem Unmut wurde ich als Motorradfahrer abgewiesen. So entging mir die Besteigung des 5897 Meter hohen, aktiven Vulkans. Er ist ausserdem der zweithöchste und meistbesuchte Berg Ecuadors. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich über 1 1/2 Stunden durch den Verkehr von Quito zu quälen. Als Entschädigung folgte auf der Ostseite der Stadt ein erneut traumhafter Abtieg. Die Strasse führte durch den Cayambe-Coca Nationalpark. Anfangs fuhr ich in den kühlen Höhen durch Grasland, etwas später folgte der Eintritt in den Nebelwald. Mit dem Nebel kam auch Regen. Regen hatte ich schon länger nicht mehr gehabt, hätte aber drauf verzichten können. Nach etwa zwei Stunden hatte ich Tena erreicht. Hier blieb ich zwei Tage, besuchte Schamanen des Amazonasgebietes, unternahm eine Motorradtour entlang des Rio Napo und genoß das warme Klima des Amazonas.
Napusamai Lodge, EC 030 (1)Napusamai Lodge, EC 030 (9)Tena, EC 001Tena, EC 002Napusamai Lodge, EC 030 (8)Napusamai Lodge, EC 030 (7)Napusamai Lodge, EC 030 (3)       Tena, EC 004 Baños, EC 001
Der nächste Stop sollte Baños, in der Provinz Tungurahua und am Fuße des gleichnamigen Vulkans gelegen, werden. Baños ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Ecuadors und zugleich begehrtes Reisziel für unternehmungslustige Touristen. Hier wimmelt es von Hostals, Hotels und Agenturen die darauf warten die abenteuerlustigen Touristen entsprechend zu unterhalten. Ob Reitausflüge, Ziplining, Kayakfahrten, Klettertouren, Mountainbiken, Bungeejumps usw. es ist alles möglich. Da ich Geburtstag hatte vergnügte ich mich morgens in den thermalen Quellen des Ortes und sprang am Nachmittag von der Brücke. Nein, nicht weil ich meinen Geburtstag in Ecuador verbringen musste.
Baños, EC 002Baños, EC 004Baños, EC 008   Baños, EC 006IMG_9721Baños, EC 010
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Abends traf ich mich mit Jonathan, der zufällig in der Stadt angekommen war. So musste ich wenigstens mein Geburtstagbier nicht alleine trinken. Nach einem erstklassigen Abendessen in einem schweizer Restaurant gab es als Geschenk und krönenden Abschluß des Tages noch ein Stück Kuchen in einem Kaffee, welches von einer Deutschen geführt wird.

Am folgenden Tag fuhr ich weiter in den Süden, nach Cuenca, die drittgrößte Stadt Ecuadors. Der Weg führte mich wieder duch die Anden und vorbei an einem Volksfest. Baños-Cuenca, EC 013Baños-Cuenca, EC 017Baños-Cuenca, EC 022   Baños-Cuenca, EC 005Baños-Cuenca, EC 008Baños-Cuenca, EC 010
Cuenca, gegründet 1557, war für mich eine der schönsten Städte, die ich seit langem gesehen habe. Sie liegt auf etwa 2500 Metern im andinen Hochland und spielt eine wichtige Rolle was Keramik-, Lederwaren und Schmuck betrifft. Zudem ist Cuenca einer der Herkunftsorte der legendären Panama-Hüte. Die Altstadt gehört seit 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Cuenca, EC 009Cuenca, EC 011Cuenca, EC 018
Cuenca, EC 015Cuenca, EC 021Cuenca, EC 026Cuenca, EC 023Cuenca, EC 014Cuenca, EC 029  Cuenca, EC 005Cuenca, EC 037Cuenca, EC 021
Nach einem kleinen Spaziergang am Abend, nutzte ich den folgenden Tag um mir etwas ausführlicher die Stadt anzuschauen, sowie ein paar Museen zu besuchen. Im Volkskundemuseum bekam ich einen sehr guten Überblick von den verschiedenen Volksgruppen Ecuadors und ihren Traditionen. Es war mir schon aufgefallen, dass sich die traditionelle Kleidung in den verschiedenen Departments unterscheidet. Im Museum der Medizin wurde die Entwicklung und der Fortschritt über die letzten hundert Jahre gezeigt, sowie einigen bedeutenden Ärzten der Stadt Respekt gezollt. Leider war es nicht ganz so spektakulär. Der Spruch auf dem Schädel hat mir am besten gefallen. “Ich war was du bist. Du wirst sein was ich bin”. True words!
Cuenca, EC 009
Nachdem ich tagsüber noch eine deutsche Bar mit Mikrobrauerei gefunden hatte, die leider geschlossen war versuchte ich es gegen Abend ein zweites Mal. Diesmal war geöffnet und so ließ ich mir das Weißbier von Silvio, der seit etwa zwei Jahren in Cuenca lebt, schmecken. Von Cuenca fuhr ich langsam und mit Zwischenstopp in Vilcabamba Richtung Grenze nach Peru. In Vilcabamba blieb ich eine Nacht in einem absolut herrlich gelegenen Hostal, auch unter deutscher Leitung, mitten in den Cordillera Real, einer Gebirgskette der Anden.
Vilcabamba, EC 003Vilcabamba, EC 002Vilcabamba, EC 007  Vilcabamba, EC 008
Bis zur Grenze waren es etwa 160 Kilometer. Anfangs noch asphaltiert wurde die Strasse kurze Zeit später eine Schotterpiste. So schlängelte ich mich gute drei Stunden durch die Berge Ecuadors, bevor ich an der Grenze ankam. Da es hier fast keinen Verkehr gibt, war ich der einzige Tourist an der Grenze. So musste ich, bevor ich weiter nach Peru gelassen wurde mit den Grenzbeamten (oder Strafversetzten) ein Bier trinken. Nach vier Minuten hatte ich aus Ecuador ausgecheckt und konnte die Brücke nach Peru überqueren. Grenze Ecuador-Peru, EC 001Grenze Ecuador-Peru, EC 003Grenze Ecuador-Peru, EC 005   Grenze Ecuador-Peru, EC 006 Grenze Ecuador-Peru, EC 007

Fazit Ecuador:

Ecuador

  • Reisedauer: 18 Tage
  • gefahrene Kilometer: 2431
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 57,6  km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 5,5l
  • Höchstgeschwindigkeit: 157 km/h
  • Roadkills: gesehen: 6x undefinierbar, 2x Schlange, 9x Hund, 1x Gürteltier, 3x zu gierige Geier, 1x Stinktier verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 0x
  • Strafzettel bekommen: 0x
  • schönste Strecken: Quilotoa – Quito; Quito – Tena; Cuenca – Vilcabamba – Zumba
  • Highlight:Fahrten durch die Anden

Ecuador hat es mir wirklich angetan und zählt neben Mexico und Guatemala zu meinen bisherigen Favoriten. Die Hauptstadt Quito hat mich nur aus der Höhe beeindruckt. Die Landschaft ausserhalb der Stadt ist allerdings extrem schön. Egal in welche Richtung man Quito verlässt, man wird von wunderbaren Landschaften überrascht. Das Schönste während meines Aufenthalts waren die Fahrten durch die Berge der Anden. Ein wahres Paradies für Motorradfahrer. Die Ecuadorianer sind freundlich und aufgeschlossen. Die Einheimischen der Berge sind anfangs etwas schüchtern aber nicht weniger an Fremden interessiert. Die Freundlichkeit kompensiert leider nicht die Tatsache, dass die Mehrheit der Ecuadorianer grauenvolle Autofahrer sind. Ich könnte manchmal regelrecht ausrasten obwohl ich mich ja langsam an die Idiotie im Strassenverkehr gewöhnt haben sollte. Das gefährlichste ist die Tatsache, dass sie Kurven schneiden. Wäre ja nicht so wild, wenn es nicht die Kurven wären in die man nicht einsehen kann. Ich frag mich echt ob es hier sowas wie “common sense” gibt? Das Beste an den Fahrten durch Ecuador sind die durchweg guten Strassen und die extrem günstigen Benzinpreise. Vier Liter Super kosten zwei USD. Seit der Präsident, Rafael Correa, an der Macht ist werden im ganzen Land neue Strassen gebaut und die alten verbessert. Das macht das Vorankommen extrem einfach und günstig. Der Nachteil an den Bauprojekten ist die Tatsache, dass sie durch Ölbohrungen und Förderungen in geschützen Regionen finanziert werden. Was die Kosten für Unterkunft und Essen betrifft, so ist Ecuador auch in dieser Hinsicht schwer zu schlagen. Man bekommt ein Mittagsmenü schon ab 1,75 USD. Auch die Preise für Unterkünfte lassen sich sehen. Gemeinschaftszimmer in Hostals kann man schon ab sechs USD bekommen.
Eine Sache Ecuadors fehlt mir allerdings weiterhin und zwar der Besuch der Galapagosinseln. Ein guter Grund, um erneut zurückzukommen.

Kolumbien

Nach der herausragenden Überfahrt von Panama nach Cartagena, Kolumbien, stand wieder als erstes ein Besuch bei der Einreisebehörde auf dem Programm.
Cartagena Hafen, CO 015 Cartagena Hafen, CO 026 Cartagena Hafen, CO 028
Ludwig, unser Kapitän, hatte im Voraus einen Agenten aktiviert, um Einreise und Motorradimport zu vereinfachen. Aber auch mit Hilfe des Agenten gab es kleinere zeitraubende Probleme. Ein Vorteil war, dass unsere Dokumente im Voraus eingereicht wurden und die gesamte Gruppe bei der Einreisebehörde nur zur Gesichtskontrolle vortreten musste. Nach bestandenem Check ging es wieder an Bord, um die Motorräder abzuladen. Da unsere Motorräder zu diesem Zeitpunkt illegal in Kolumbien waren, mussten wir sie bei der nahe gelegenen Zollbehörde unterzustellen.
Das Abladen der Motorräder auf ein kleines Ponton war, wie die Fahrt auf diesem, eine spannende Angelegenheit. Nachdem das geschafft war, packten wir das Nötigste für eine Nacht und checkten in einem Hostal in der Altstadt ein.
Wir hatten gehofft, die Motorräder am selben Tag zu bekommen aber die Bearbeitung der 17 Motorräder nahm mehr Zeit in Anspruch.
Am nächsten Morgen war es soweit. Um zum Zoll zu kommen, teilten wir uns zu viert ein Taxi und wie wir einstimmig feststellten, war unserer jugendlicher Taxifahrer definitiv auf Drogen. Eventuell sind Drogen das einzige Mittel um die Rushhour unbeschadet zu überstehen.
Nachdem wir unsere Motorräder erhalten hatten, stand noch der Abschluß einer Versicherung an. Damit waren unsere Motorräder legal in Kolumbien und bereit zur Weiterfahrt. Den Rest des Tages nutzen wir, um in kleinerer Gruppe das Fort, das Castillo San Felipe de Barajas, welches 1536 gebaut wurde, sowie die Altstadt Cartagenas zu besichtigen.
Cartagena, CO 001 (2)Cartagena, CO 001Cartagena, CO 036   Cartagena, CO 034Cartagena, CO 015Cartagena, CO 009  Cartagena, CO 027
[Was es über den Verkehr in Kolumbien zu sagen gibt; einfach grauenvoll! Ich weiß, ich schreib das immer wieder, aber ich dachte, dass es irgendwann keine Steigerung mehr gibt. Kolumbien stellt aber alles bisherige in den Schatten. Die Fahrer wechseln die Spur ohne Schulterblick, ohne zu blinken und ohne in den Spiegel zu schauen, drängeln sich, bis kurz vorm Zusammenstoß, in kleinste Lücken, Hupen durchgehend und völlig sinnlos, telefonieren am Steuer, überholen an den unmöglichsten Stellen und ignorieren dabei eiskalt den Gegenverkehr. Die Unfallstatistik von Kolumbien spricht für sich.]

Am folgenden Morgen trennten sich wieder unsere Wege. Ich setzte meine Reise entlang der karibischen Küste nach Santa Marta fort. Santa Marta, 1525 gegründet, ist die älteste Stadt in Kolumbien und die zweitälteste in Südamerika.
Santa Marta, CO 006
Leider fand ich dort nicht, wie erhofft, das karibische Paradies vor, so dass ich mich am nächsten Tag von der karibischen See verabschiedete und den Weg ins Landesinnere antrat.

Was mich auf dieser Tour erwartete, war schwer vorstellbar. So viele LKWs auf einer zweispurigen Strasse und das Ganze auf über 600 Kilometern, hab ich noch nie gesehen. Auf der gesamten Strecke folgte ein LKW dem anderen und eine ungefähr 200 Kilometer lange Baustelle störte immer wieder den Verkehrsfluss. Der aufgewirbelte Dreck verpasste mir eine zweite Schicht und eine Staublunge.
Nach neun Stunden und etwa 400 Überholmanövern änderte ich wegen der einbrechenden Dunkelheit mein Tagesziel. So fuhr ich nach Bucaramanga, die Hauptstadt des Distrikts Santander. Ich war ausgelaugt und hundemüde und froh endlich ein Bett gefunden zu haben.
Um am nächsten Tag nicht wieder über neun Stunden unterwegs zu sein, suchte ich mir das nur 120 Kilometer entfernte Städtchen San Gil als Ziel aus. Auf dem Weg, der ebenfalls von hunderten LKW genutzt wurde, hatte ich wegen der vielen Kurven deutlich mehr Spaß am Fahren, allerdings sah ich leider auch den ersten Toten. Ein junger Mann lag mitten auf der Strasse, zwei Polizisten lotsten lediglich den Verkehr um ihn herum. Es schien als wär es das Normalste der Welt. Der Anblick des jungen Mannes wird mich wohl noch eine Weile verfolgen.
Bei meinem nächsten Raststopp, erzählte ich dem Tankwart davon und er sagte nur, das sei ein tägliche Begebenheit.

San Gil ist eine kleine Stadt, welche besonders wegen diverser Outdooraktivitäten, wie Rafting, Paragliding, Höhlentouren oder Wandern, ein beliebstes Reiseziel ist. Meine einzige Aktivität hieß ausruhen.
San Gil, CO 007San Gil, CO 011San Gil, CO 014   San Gil, CO 015Santander, CO 002Barichara, Villa de Leyva, CO 015San Gil, CO 005
Nach einer Nacht und erneuter Planänderung setzte ich meine Fahrt, mit Ziel Bogota fort. Eigentlich wollte ich nach Medellin fahren, hätte aber entweder über 150 Kilometer zurück fahren müssen oder eine etwa 80 Kilometer lange Offroadstrecke, die einzige Verbindung zwischen den beiden nächstgelegenen Hauptverbindungsstrassen, nehmen müssen. Ich habe lange überlegt, Leute über den Zustand der Strasse gefragt und mich letztendlich dagegen entschieden. Mein Motorrad machte mir seit kurzem auch etwas Probleme. Irgend etwas schien nicht zu stimmen. Ein weiterer, der ausschlaggebende Grund, mich nicht in die Wildnis zu stürzen. Wie ich später feststellte, war es die richtige Entscheidung.

Auf dem Weg nach Bogota besuchte ich zwei sehr ursprüngliche Bergdörfer. Wie aus einer anderen Zeit. Barichara und Villa del Leyva. Absolut idyllische Orte inmitten einer wunderschöner Berglandschaft.
Barichara, Villa de Leyva, CO 009Barichara, Villa de Leyva, CO 006Barichara, Villa de Leyva, CO 003Barichara, Villa de Leyva, CO 004Barichara, Villa de Leyva, CO 024Barichara, Villa de Leyva, CO 028Barichara, Villa de Leyva, CO 019
Auf der weiteren Fahrt nach Bogota, wurde mir das erste Mal, seit etwa vier Monaten kalt. Bogota liegt auf 2640 Metern und die Temperaturen betrugen nur 18°C.

Die Millionenmetropole, mit ungefähr 7 Millionen Einwohnern, ist verkehrstechnisch eine Herausforderung. Als ich bei einbrechender Dunkelheit in der Stadt ankam, mich verzweifelt durch das Gewirr an Strassen als auch entgegen Einbahnstrassen vorwärts kämpfte und mich vom GPS in falsche Richtungen lotsen ließ, wollte ich am liebsten gleich wieder weg. Zwei Polizisten die mich natürlich sofort dabei ertappten, wie ich gegen die Einbahnstrasse fuhr, lotsten mich, nachdem ich Ihnen sagte wie genervt und verzweifelt ich bin, zu einem Hostal.
Als am nächsten Morgen die Sonne schien und ich den Bezirk la Candelaria erkundete, verschwanden die negativen Eindrücke. Ich habe bis auf dieses Viertel keine Weiteren zu Fuß erkundet, aber das was ich zu sehen bekam, hat mir gefallen.
Der späte Abend wurde von Regenschauern und Nebel begleitet und durchkreuzte meinen Plan, mit der Seilbahn auf den Berg Monserrat zu fahren, um die Stadt aus der Vogelperspektive zu sehen.
Bogota, CO 033Bogota, CO 032Bogota, CO 025Bogota, CO 014Bogota, CO 010Bogota, CO 048Bogota, CO 049Bogota, CO 027Bogota, CO 044Bogota, CO 029Bogota, CO 041Bogota, CO 005Bogota, CO 007Bogota, CO 006Bogota, CO 009Bogota, CO 050Bogota, CO 023Bogota, CO 047Bogota, CO 022Bogota, CO 004
Am nächsten verregneten Morgen und bei nur noch 15°C, fuhr ich auch schon weiter nach Medellin. Ich war für 480 Kilometer wieder gute neun Stunden unterwegs, genoß aber die relativ leeren und kurvigen Strassen. Auf dem Weg wollte ich die Hacienda von Pablo Escobar besuchen. Leider wurde auf dem Grundstück ein Vergnügungs- und Wildpark angesiedelt, so dass es sich nicht lohnte, den teuren Eintritt zu bezahlen.
Hacienda Napoles, CO 011Hacienda Napoles, CO 008Hacienda Napoles, CO 003 Hacienda Napoles, CO 015
Gegen Abend und bei Regen, kam ich in der nächsten Millionenmetropole an. Der erste Eindruck war deutlich besser, als von Bogota.

Den ersten Tag in Medellin verbrachte ich damit Läden zu suchen, die nicht existierten oder geschlossen waren, mein Motorrad zur Inspektion zu bringen, Wäsche zu waschen und meine Koffer auszuräumen und zu reinigen. Eindringende Feuchtigkeit ließen einiges schimmeln.
Am zweiten Tag stand eine Fahrt mit der Seilbahn über die Dächer der Stadt sowie eine interessante und leidenschaftliche Stadtführung an.
Die Geschichte Medellins ist durchaus beeindruckend, aber aufgrund der jüngsten Vergangenheit etwas irritierend. Durch das Geschäft mit Kokain und den Aktivitäten des Medellin-Kartells war Medellin weltweit und viele Jahre die Stadt mit der höchsten Mordrate. Auftragskiller waren schon für 10 USD zu bekommen und warteten auf der Strasse auf Ihren nächsten Auftrag.
Ein Spruch eines der ersten Drogenbarone Kolumbiens, mit dem er sein Handeln rechtfertigte: „Unser Ziel ist antiimperialistisch und antioligarchisch. Dank dem Koka wäre die lateinamerikanische Revolution möglich, denn ich glaube, dass Koka die Atombombe Lateinamerikas ist. Die Yankees nehmen unsere Reichtümer weg. Gold, Smaragde, Erdöl, Kaffee, Bananen. Wir holen uns nur die Dollars zurück, die uns Kolumbianern gehören. Und es ist unsere Sache, was wir damit machen.

Wir waren mitten im Zentrum von Medellin unterwegs, wo man sich vor sieben Jahren nicht mal ansatzweise hingetraut hätte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre man ausgeraubt, vergewaltigt oder ermordet worden. Mittlerweile hat sich die Situation grundlegend verändert. Der Staat investiert viel Geld in die Infrastruktur und Bildung, besonders in den eher armen Vororten und Vierteln in Medellin und diese Maßnahmen tragen Früchte. Trotzdem sollte man vorsichtig sein und wissen, welche Viertel zu meiden sind. Das größte, allgegenwärtige Problem ist Diebstahl.
Wer die “Regla de Papaya” befolgt wird davon mit ziemlicher Sicherheit verschont bleiben.
Sie besagt, dass wenn man eine schöne, große, reife Papaya besitzt und sie vor den Augen anderer schält und schneidet und sie voller Freude vor sich auf einem Teller trägt, dann wird sich, früher oder später, der Erste ein Stück davon nehmen. Das geht soweit, bis die leckere Papaya aufgegessen ist und man selbst nichts mehr davon hat. In der Realität ist die Papaya repräsentativ für Kameras, Bargeld, Rucksäcke, Laptops. Wer die Sachen zur Schau stellt und dabei die Sicherheit vernachlässigt, wird das Nachsehen haben.
Medellin, CO 002Medellin, CO 011Medellin, CO 022Medellin, CO 034Medellin, CO 043Medellin, CO 045  Medellin, CO 052Medellin, CO 055Medellin, CO 015Medellin, CO 026 Medellin, CO 023Medellin, CO 024Medellin, CO 036 Medellin, CO 008Medellin, CO 018Medellin, CO 065Medellin, CO 050Medellin, CO 057Medellin, CO 064Medellin, CO 066Medellin, CO 069
Als ich am Abend ins Hostal kam warteten schon zwei Emails vom BMW Service auf mich, und wie befürchtet standen einige Reparaturen an. Ein Kugellager sowie die Kardanwelle mussten ausgetauscht werden. Die viele Feuchtigkeit sowie der Schmutz der Strassen haben meinem Motorrad, trotz regelmäßiger Reinigungen, etwas zugesetzt. Das bedeutete, ich musste meinen Aufenthalt in Medellin unfreiwillig verlängern. Der Service, auch wenn ich mir das Ganze lieber erspart hätte, war ausgezeichnet und schnell. Mein Motorrad wurde mir in reparierten und perfekt geputzten Zustand übergeben.
Jetzt stand der Weiterfahrt nichts mehr im Weg und so machte ich mich am folgenden Tag und erneut bei Nieselregen auf nach Cali.
Für 470 Kilometer war ich wieder gute neun Stunden unterwegs. Dank der abwechslungsreichen Landschaft und der vielen Kurven verging die Zeit wie im Flug. Im kleinen Bergdorf Salento aß ich die für die Region typische Mahlzeit Bandera Paisa und sammelte neue Energie für die verbleibenden 220 Kilometer.
Salento, CO 002 Salento, CO 004 Salento, CO 001
Gestärkt war ich bereit für die Einfahrt in eine weitere Millionenstadt und erneut wurde die Suche nach meinem Hostal als auch die Rushhour zur Geduldsprobe. Der Verkehr ist eine kranke Angelegenheit. Ich kann froh sein, mich mit dem Motorrad überall durchzwängen zu können, aber die Strassen sind so voll, dass Zusammenstöße kaum zu vermeiden sind. So sah ich auch mitten auf der Hauptstrasse einen Pulk an Menschen, die um einen offensichtlich schwerverletzten Motorradfahrer standen. Nach über einer halben Stunde im Gedränge des Verkehrs, erreichte ich endlich meine Bleibe für die kommende Nacht.
Der nächste Morgen begann für mich, wie für dutzende “Models” aus Cali mit der Besteigung des “cerro de las tres cruces”.
http://www.welt.de/vermischtes/article121259406/Kult-um-den-Po-in-der-Stadt-der-strammen-Hintern.html
[wpvideo RL7vKQLt]
Ist ja klar, das man sich den Ausblick nicht entgehen lassen sollte. Nach bestandener Klettertour setzte ich meine Reise nach Popayan, fort.
Cali, CO 013 Cali, CO 002 Cali, CO 001
Der Aufenthalt in Kolumbien ging schon dem Ende entgegen und so genoss ich den Nachmittag im historischen Zentrum Popayans, bevor ich mich zur letzten Station Ipiales, nahe der Grenze zu Ecuador, aufmachte.
Popayan, CO 012Popayan, CO 001Popayan, CO 006Popayan, CO 003
Popayan, CO 010Popayan, CO 018Popayan, CO 019
Von Popayan waren es nur 330 Kilometer. Da die Strecke über die traumhaften und kurvenreichen Berge der Departments Cauca und Nariño führte, dauerte es gute sechs Stunden. An einer Baustelle traf ich Jonathan aus Holland. Er ist auch mit dem Motorrad unterwegs und so fuhren wir zusammen nach Ipiales. Nach sechs Stunden höchster Konzentration, unzähligen Überholmanövern und tausenden Höhenmetern kamen wir endlich am Ziel an.
Popayan-Ipiales, CO 002Popayan-Ipiales, CO 011Popayan-Ipiales, CO 013 Popayan-Ipiales, CO 009   Popayan-Ipiales, CO 012Ipiales, CO 002
Letzter Stop, vor dem Grenzübergang nach Ecuador, war das “Santuario de la Virgen del Rosario de Las Lajas” in Ipiales. Ein mächtiges Bauwerk und ein krönender Abschluß in Kolumbien.
Ipiales, CO 040Ipiales, CO 002Ipiales, CO 022Ipiales, CO 004Ipiales, CO 028   Ipiales, CO 025Ipiales, CO 031Ipiales, CO 041    Ipiales, CO 033Ipiales, CO 047

Fazit Kolumbien:

Kolumbien

  • Reisedauer: 16 Tage
  • gefahrene Kilometer: 2973
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 54,2 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 5,6l
  • Höchstgeschwindigkeit: 157 km/h
  • Roadkills:
    gesehen: 3x Hund, 1x Katze, 3x Opossum, 5x Vogel, 5x undefinierbar, 1x RIP
    verursacht: 0x
  • Unfälle gesehen: 3x Überschlag, 4x Auffahrunfall, 1x schwerverletzter Motorradfahrer in Rushhour in Cali
  • Polizeikontrollen: 0x (!!!)
  • Strafzettel bekommen: 0x
  • schönste Strecken: Barichara – Villa de Leyva; Bogota – Medellin; Popayan – Ipiales
  • Highlight: den Verkehr unbeschadet überstanden zu haben

Kolumbien ist ein beeindruckendes, großflächiges und wunderschönes Land. Wenn man sich die Vergangenheit Kolumbiens vor Augen hält und sieht, zu welcher Normalität das Land gekommen ist, ist das beeindruckend. Es wird viel für den Tourismus und die Sicherheit der Touristen getan. Es gibt hier neben der Polizei, die überall präsent ist, viel Militär und Checkpoints beider Parteien. Erstaunlicherweise wurde ich kein einziges Mal angehalten und kontrolliert.
Im gesamten Land sah ich nur zweimal Radarkontrollen, beide Male glücklicherweise auf der anderen Fahrspur. In den Großstädten gibt es stationäre Blitzer. Der Verkehr funktioniert weitestgehend auch ohne Regeln, wobei es den Kolumbianern sehr zu empfehlen wäre wenigstens einige zu respektieren. Ich habe schon erfahren, dass Ecuador noch schlimmer sein soll.
Nachdem ich mich in Zentralamerika meist nur über relativ kurze Entfernungen fortbewegte, stand in Kolumbien genau das Gegenteil an. Viele Touristen sind in Kolumbien mit dem Flugzeug unterwegs, da Fliegen im Vergleich zu Busfahrten deutlich kürzer, sicherer und fast genauso teuer ist. Für mich war es eine wahre Freude die Berge Kolumbiens und die faszinierenden Landschaften zu durchqueren. Teilweise ging es auf über 3000 Meter, inklusive deutlicher Temperaturunterschiede.
Kolumbien ist nicht mehr das, wie man es aus den Nachrichten kennt, ein Land voller Kriminalität und Drogen. Dass Probleme diesbezüglich bestehen, ist nicht zu leugnen, aber das Land hat sich verändert und öffnet sich mehr und mehr für den Tourismus. Die Freundlichkeit der Menschen bestätigt meine Auffassung.