El arribo en México – Grenzübertritt Tijuana

Die Nacht vor der Einreise nach Mexiko war wie erwartet relativ kurz. Morgens um halb 6 Uhr fuhr ich aus San Diego los, um die Grenze in San Ysidro zu überqueren. Ich hatte mir vorher aus einigen Blogs und Foren wichtige Informationen geholt und war dementsprechend zuversichtlich, den richtigen Grenzübergang gewählt zu haben.
Es war noch dunkel, als ich gegen 6 Uhr an der Grenze ankam. Wider erwarten war Nichts los und so fuhr ich ohne Warteschlange den kurvigen, hell erleuchteten und von meterhohen Mauern umgebenen Weg zur mexikanischen Kontrollstelle.
Ich bekam an der Kontrollstation grünes Licht und durfte meinen Weg nach Mexiko ohne Durchsuchung fortsetzen.
Ich wusste, dass man seine Touristenkarte direkt an der Grenze bekommen kann. Also hielt ich trotz grüner Ampel bei den schwer bewaffneten Grenzbeamten an, fragte nach Erlaubnis, dort zu parken und mir den Stempel zu holen. Nach 10 Minuten hatte ich die Aufenthaltsgenehmigung für 180 Tage erhalten und nach weiteren 5 Minuten befand ich mich inmitten einer komplett anderen Welt.
Das Einzige, was die USA und Mexiko gemein haben ist anscheinend der tausende Kilometer lange Grenzzaun.
Jetzt fehlten noch die temporäre Einfuhrerlaubnis für mein Motorrad und der Abschluß einer Versicherung.
Mittlerweile war es kurz nach 6 Uhr und Tijuana schien noch zu schlafen. Ich war etwas verloren, denn ich hatte keinen Plan, wo ich die Sachen erledigen konnte. So fragte ich mich leicht übermüdet und mit meinen doch eher dürftigen Spanischkenntnissen bei Taxifahrern und Polizisten durch. Dankend lehnte ich das Angebot eines Taxifahrers ab, mich zu lotsen, fuhr dafür aber zwei mal von San Yisdro zum 10 km entfernten Grenzübergang Otay Mesa und zurück. Wie ich später feststellte, war das aufzusuchende Büro irgendwo in der Nähe der Grenze von Otay Mesa, wo ich bis um 8 Uhr auf die Beamten zur Regelung der Fahrzeugeinfuhr warten musste. Die Prozedur war dann aber schnell erledigt und ich konnte mich auf die Suche nach einem Versicherer machen (mein Tipp: im Voraus im Internet bei einem mexikanischen(!) Versicherer eine Police abschließen).
Wieder hieß es über eine Stunde warten bis der Makler auftauchte und weitere zwei bis die Police abgeschlossen war. Die Sprachbarriere als auch die vielen Möglichkeiten ließen es nicht schneller vonstatten gehen. Ob es die Idealste ist mag ich bezweifeln, aber versichert ist versichert.
Mittlerweile war es 12 Uhr und Tijuana war zum Leben erwacht. Der Verkehr läuft nach eigenen Regeln und das bunte Treiben war im vollen Gange. Ich bin relativ gut darin, mich an andere Fahrstile zu gewöhnen und hatte somit keinerlei Probleme dem Verkehrsfluss zu folgen.
Das erste aufregende Erlebnis hatte ich eh direkt in der Früh, als ich bei der Anfahrt an eine Ampel fies überholt und geschnitten wurde, um keine Minute später den Fahrer wach hupen zu müssen.
Nach also gut sechs Stunden in Tijuana konnte ich meine Reise in den Süden auf der Ruta Cuota, der bezahlten und sicheren Autobahn Richtung Süden Baja Californias fortsetzten.