Regentage

Die Tage vergehen wie im Fluge. Noch einen Monat “Urlaub” in den Staaten, bevor das richtige “Abenteuer” beginnt.
Nach den farbenfrohen Badlands in South Dakota
Badlands, SD 007Badlands, SD 013Badlands, SD 016

Badlands, SD 018 Badlands, SD 023Badlands, SD 037Badlands, SD 026
hatte ich ein kurzes Abenteuer in der Umgebung. Mein Navi führte mich mal wieder auf eine, ca. 6km lange, abgelegene Strasse. In der Regel begrüße ich diese Art der “Abkürzungen” auch, ich war nur etwas skeptisch da es die Tage zuvor häufig und teilweise heftig geregnet hatte. An diesem morgen nieselte es nur, aber der Weg war bereits zur Dirtroad geworden. Ich bin noch nie vorher durch richtigen Matsch gefahren und war dementsprechend angespannt aber umdrehen wollte ich auch nicht. Es hatte wenig mit Motorradfahren gemein und kostete mich einiges an Nerven. Aber es heißt ja nicht umsonst “learning by doing”, und es lief ja auch glatt, im wahrsten Sinne. Dennoch 5-6km gerne wieder, 15-20km auf keinen Fall.

Wall, SD 001[wpvideo Nnjpgnga]

Die weiteren Etappen führten mich durch ebenes Farmland in Minnesota, ich fuhr sogar durch Hamburg, nach Minneapolis zum Soundset Festival. Ich hatte das große Glück meine erste Couchsurfing-Erfahrung bei Mahad machen zu können und mit ihm das Festival zu rocken. (wer Couchsurfing nicht kennt, gerne reist und neue Leute kennenlernt, sollte es mal abchecken). Das Wetter spielte auch mit und so wurde es ein abgefahrenes Event. Once again, thx Mahad!
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Nach zwei Tagen in Minneapolis zog es mich wieder an den Mississippi.
Die Landschaft um den “upper mississippi” ist ähnlich dem Regenwald und folgt der Grenze zwischen Iowa und Wisconsin. Es regnete ununterbrochen, nahm der Freude am fahren aber nichts.
Eigentlich ist es, seit ich South Dakota verlassen habe durchweg bewölkt, teilweise extrem windig und nass.

Upper Mississippi, IW 003  Upper Mississippi, IW 007

Eine Nacht konnte ich dann endlich mal wieder im Zelt verbringen, in Ponca, Arkansas.Ponca, IH (14) Ponca, IH (3)
Aufgrund eines sich anbahnenden Gewitters musste ich leider schon um 6Uhr morgens meine Sachen packen und Richtung Colorado, wo ich heute angekommen bin, weiterziehen. Eigentlich egal, denn Colorado hat viel zu bieten. Ich freu mich auf die Strassen durch die Rockys, ordentliche Dirtroads, campen abseits der Wege und hoffentlich viel Sonnenschein.

up and down

Dem Nordostausgang Yellowstones folgend, gelangte ich in die Berge Montanas. Da der Nationalpark erst vor kurzem geöffnet hatte, war ich mal wieder fast alleine unterwegs und musste aufgrund noch gesperrter Strassen auch einige Umwege in Kauf nehmen.
Nachdem ich die Berge hinter mir gelassen hatte, durchquerte ich einer Schotterpiste folgend, den “Chief Plenty Coups Memorial State Park”, ein Indianerreservat.

Der Wechsel zur Offroadbereifung erwies sich abermals als sinnvoll. Es macht einfach mehr Spaß auf losem Untergrund zu fahren, wenn man mit den richtigen Reifen unterwegs ist, sich wohlfühlt und auch Gas geben kann.

Die Route durch das Reservat führte mich direkt zum “Little Bighorn Battlefield”. Da ich zu spät ankam, verbrachte ich eine Nacht im kleinen Ort Hardin ca. 20km nördlich von Little Bighorn gelegen.
Wer zufälligerweise nach Hardin kommt sollte sich das Mojoes-Cafe nicht entgehen lassen! Ein kleines Cafe unter sehr freundlicher Leitung, mit sehr gutem Kaffee und ausgezeichneten, selbstgemachten cinnamon rolls. Hätte ich nur Platz für Reserven.
Mojoes, SD 002

Am nächsten Tag besuchte ich das Schlachtfeld von Little Bighorn. Das gesamte Schlachtfeld ist seit 1876 fast unverändert, sogar die Schützengräben sind teilweise noch erhalten. Berichte von Überlebenden und eine Karte mit Erklärungen der diversen Stationen eines Rundweges lassen die Geschichte sehr lebendig werden. Es war ein absolut beeindruckender und sehenswerter Besuch.
Ich hatte dennoch das Gefühl, dass der Tod von General Custer und die Verluste der 7.US Kavallerie im Mittelpunkt standen und nicht die Tatsache, dass die Indianer einen wichtigen Sieg, wenn im Endeffekt auch wirkungslos, gegen die Invasoren des Westens feiern konnten. Aber Geschichte wird nunmal von Siegern geschrieben.
Little Bighorn, SD 002 Little Bighorn, SD 004 Little Bighorn, SD 021 Little Bighorn, SD 026

Nach Little Bighorn fuhr ich weiter nach North Dakota in den Theodore Roosevelt Nationalpark wo ich ein Treffen mit einem Bison hatte und meine erste Verwarnung wegen “Speeding” bekam (wurde auch Zeit).

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Ansonsten ist North Dakota nicht besonders abwechslungsreich. Viele Trucks auf den Strassen, die der Ölgewinnung durch “fracking” dienen.
Ein sehr umstrittenes Verfahren aber es lässt sich ja Geld damit verdienen, also who cares?  http://www.gaslandthemovie.com/whats-fracking

Um den vielen Trucks aus dem Weg zu gehen, fuhr ich von North nach South Dakota zum geographischen Mittelpunkt der USA, in Belle Fourche. Dann wieder nach Wyoming um mir Aladdin, ein kleines Örtchen mit Postoffice von ca. 1860 anzuschauen. Das Haus mit Fassade, die Wände, Fußböden und ein Großteil der Einrichtung sind original aus dieser Zeit.
Aladdin & Devils Tower, WY 017 Aladdin & Devils Tower, WY 011

Weiter ging es zum Nationalmonument, dem Devils Tower, in den Black Hills. Ein Monstrum von einem Berg. Wie aus dem Nichts ragt er 265m in die Höhe.
Aladdin & Devils Tower, WY 037Aladdin & Devils Tower, WY 030

Aladdin & Devils Tower, WY 020Aladdin & Devils Tower, WY 018

Auf der Tour bekam ich auch die Gelegenheit meine erste Schlechtwettererfahrung zu sammeln und meine Ausrüstung auf Wasserdichte zu testen. Alles dicht!
Nur auf den nächsten, deutlich heftigeren, Sturm auf der Rückfahrt vom Devils Tower hätte ich verzichten können. Ich wusste doch schon, dass meine Sachen trocken bleiben würden.

Gestern stand eine Rundfahrt durch die Black Hills und der Besuch von Mount Rushmore und Crazy Horse an. Traumhafte Strassen, durch eine traumhafte Landschaft, allerdings ist das Tempolimit von 35mph (56kmh) eine wahre Zumutung.
Ist ja nicht das Einzige, worüber man sich in den Staaten wundern kann.
Mount Rushmore, SD 008 Crazy Horse, SD 004
http://www.youtube.com/watch?v=QSRQ1z9ce9M

Yellowstone

Die Fahrt zum Yellowstone führte mich endlich mal wieder auf kurvenreichen Strassen durch die Berge. Die Freude darüber konnte auch durch die stetig sinkenden Temperaturen nicht getrübt werden.
Der Weg von Jackson bis hoch zum Nationalpark war, so wie der Park selbst, überaus beeindruckend.
Yellowstone, WY Yellowstone, WY 017 Yellowstone, WY 018 Yellowstone, WY 020 Yellowstone, WY 024
Oben am Parkeingang lag noch reichlich Schnee. Das ist wohl auch der Grund gewesen, weshalb der Park erst an diesem Wochenende seine Pforten öffnete.

Best of Yellowstone:
Yellowstone, WY 035  Yellowstone, WY 048Yellowstone, WY 043 Yellowstone, WY 060   Yellowstone, WY 070Yellowstone, WY 088Yellowstone, WY 062
Yellowstone, WY 002 Yellowstone, WY 011 Yellowstone, WY 017 Yellowstone, WY 039 Yellowstone, WY 040 Yellowstone, WY 061Yellowstone, WY 016Yellowstone, WY 008  Yellowstone, WY 063Yellowstone, WY 035

http://www.youtube.com/watch?v=M7s9ax1q000

http://www.youtube.com/watch?v=_mzyre7zIdU

Was die Tierwelt im Yellowstone betrifft, so war ich schwer entäuscht in 3 Tagen keinen Bären gesehen zu haben. Also stand ich am letzten Tag um 6 Uhr morgens bei 1°C auf, packte meine Sachen zusammen und fuhr auf Bärensuche. Es hat sich gelohnt!
Eine Grizzly-Mutter mit ihrem Jungen überquerte drei Autos vor mir die Strasse. Es war ein schöner Anblick und gleichzeitig ein komisches Gefühl, gerade weil ich wusste, dass Grizzlys die unberechenbarsten Bären sind und ich einige krasse Geschichten über “close-encounters” mit Ihnen gehört habe. Nichtsdestotrotz war es für mich ein absolutes Highlight im Yellowstone.
Desweiteren konnte ich Fuchs, Hase, Moose, massenweise Bisons, sowie diverse Vögel und Nager sehen. Das Lachen der Koyoten gab es nur mitten in der Nacht zu hören.

Vom Yellowstone fuhr ich weiter nach South Dakota zum Little Bighorn Battlefield, einem weiteren geschichtsträchtigen Ort der USA.