Uruguay

Als alter Simpsons Fan bleibt mir bei Uruguay nichts anderes übrig, als diesen Beitrag mit folgendem Video zu beginnen.

http://www.youtube.com/watch?v=GxTA1GCnOrU

Uruguay, ein mit etwa 3,5 Millionen Einwohnern bevölkertes, überwiegend flaches Land, einer 500 Kilometer langen Küste mit vielen schönen Stränden und zweimaliger Fußball Weltmeister wird, nach langer Überlegung, das drittletzte Land auf meiner Reise sein. Ich habe für mich entschieden, von Patagonien aus, nach Santiago in Chile zu fahren und von dort meine Heimreise anzutreten. Bis dahin bleiben mir noch ein paar Monate, tausende Kilometer, beeindruckende Landschaften und hoffentlich weiterhin so schöne und eindrucksvolle Erfahrungen wie bisher.

Da die Wettervorhersage viel Regen prognostizierte, die sehenswerten Orte entlang der Küste liegen, die Lebenshaltungskosten relativ hoch sind und es noch ein langer Weg bis Patagonien ist und ich auch in dieser Hinsicht das Wetter berücksichtigen sollte, reduzierte ich den Aufenthalt in Uruguay auf ein paar Tage.

Das erste Highlight erlebte ich kurz nach der Grenze, als ich zu einem Überholmanöver eines LKW ansetzte, nur noch knapp drei Meter hinter ihm war und ihm plötzlich mit einem dumpfen Knall ein Reifen auf der linken Seite platzte. Ausser das ein dunkle Staubwolke mich einhüllte, mir kleine Gummiteile um die Ohren flogen und mich die Größeren zu einen sehr spontanen Slalom zwangen, passierte zum Glück weiter nichts.

Da ich schon 300 Kilometer hinter mir hatte wollte ich nicht mehr zu lange unterwegs sein. Der Strandort Punta de Diablo, eine Fahrtstunde südlich der Grenze, schien mir ein geeignetes Tagesziel zu sein. Ich suchte und fand direkt ein schönes Hostal “El Narwhal” mit großem Garten, Grillstelle und nettem Personal.
Punta del Diablo, ROU 003 Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 007
Nachdem ich meine Sachen abgeladen hatte, machte ich mich auf den Weg das Fortaleza de Santa Teresa zu besichtigen. Ich fuhr nicht weit, als ich auf der Schnellstrasse von einem Polizisten rausgewunken wurde. Ausnahmsweise nicht wegen überhöhter Geschwindigkeit. Natürlich hatte ich meine Dokumente nicht bei mir und musste umkehren, um sie zu holen. Ich fragte ihn spaßeshalber ob das nicht Zeit hat bis nach meinem Besuch des Forts, da dieses in Kürze schließen würde. Er fand das nicht ganz so lustig wie ich, drohte mit einem Strafzettel aber ließ mich gewähren. Als ich zehn Minuten später mit meinen Dokumenten wiederkam schaute er sie sich kurz und etwas planlos an, entschuldigte sich für die Belästigung und ließ mich weiterfahren.

Das Fortaleza Santa Teresa wurde im 18 Jahrhundert von den Portugiesen erbaut und später von den Spaniern fertiggestellt. In der Grenzregion kam ihm eine besondere strategische Bedeutung zu und um einen guten Überblick über die Region zu bekommen wurde es in Form eines ungleichen Fünfecks erbaut.

Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 015Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 028Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 014    Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 019Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 034

Nach zwei entspannten Tagen fuhr ich entlang der Küste, nach Punta del Este. Die Strecke führte mich, im dauerhaften Regen, vorbei an kleinen Ortschaften, unzähligen Stränden, Lagunen und Weideflächen. Nach zwei Wochen brütender brasilianischer Hitze war es angenehm im kühlen Regen unterwegs zu sein.
Way 2 Punta del Este, ROU 008Way 2 Punta del Este, ROU 004Way 2 Punta del Este, ROU 012  Way 2 Punta del Este, ROU 009
Das letzte Stück vor der Stadt Punta del Este fuhr ich direkt am Meer entlang, trotzte dem Regen und heftigen Seitenwind.
Die Gegend dort dient augenscheinlich den Reichen, vielleicht auch Schönen als Rückzugsort. Es reiht sich eine Villa an die Nächste.
Punta del Este, ROU 008 Punta del Este, ROU 003 Punta del Este, ROU 009
So zahlte ich dann auch für ein Bett in einem durchschnittlichen Hostal satte 25 USD und  für ein Stück Kuchen 10 USD. Wie schonmal erwähnt, man sollte sich immer vorher nach den Preisen erkundigen. So ließ ich Punta del Este schnell hinter mir und fuhr weiter in die Haupstadt Uruguays, nach Montevideo.
Montevideo, ROU 049Montevideo, ROU 002Montevideo, ROU 003Montevideo, ROU 013Montevideo, ROU 017Montevideo, ROU 027   Montevideo, ROU 025Montevideo, ROU 035Montevideo, ROU 060       Montevideo, ROU 065Montevideo, ROU 057Montevideo Viejo, ROU 004Montevideo Viejo, ROU 025Montevideo, ROU 044Montevideo Viejo, ROU 022Montevideo Viejo, ROU 017Montevideo Viejo, ROU 001Montevideo Viejo, ROU 010Montevideo Carnaval, ROU 046Montevideo Carnaval, ROU 055
Montevideo, ROU 056
Montevideo, ROU 018
Ich war zufälligerweise am Tag der Eröffnung des bis zu 40 Tage dauernden Carnavals in der Stadt, so dass ich mir Sonntagabend den Umzug anschaute.

[wpvideo SNmSoWsd]
Montevideo Carnaval, ROU 003Montevideo Carnaval, ROU 010Montevideo Carnaval, ROU 016    Montevideo Carnaval, ROU 021Montevideo Carnaval, ROU 033Montevideo Carnaval, ROU 039   Montevideo Carnaval, ROU 043Montevideo Carnaval, ROU 044 Montevideo Carnaval, ROU 047

Letzter Ort war Colonia del Sacramento. Die Stadt wurde 1680 gegründet und ist damit die älteste Stadt Uruguays. Die Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Colonia de Sacramento, ROU 005Colonia de Sacramento, ROU 020Colonia de Sacramento, ROU 017    Colonia de Sacramento, ROU 023 Colonia de Sacramento, ROU 024 Colonia de Sacramento, ROU 029Colonia de Sacramento, ROU 011
Gegen Nachmittag setzte ich von dort mit der Fähre nach Buenos Aires über.

Fazit Uruguay:

Uruguay I

  • Reisedauer: 7 Tage
  • gefahrene Kilometer: 730
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 54,4 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 6,0 l
  • Höchstgeschwindigkeit: 149 km/h
  • Roadkills:
    gesehen: 7x undefinierbar, 4x Hund, 4x Wiesel
    verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 1x
  • schönste Strecken: Die 9 und 10 die Küste runter
  • Highlights: Küstenstrassen; Altstadt von Montevideo

Uruguay ist ein, besonders bei Südamerikanern, sehr begehrtes Reiseziel. Es gibt extrem viele und sehr schöne Strände, Lagunen, Campingplätze und alles was man sich als Tourist so wünscht. Leider schnellen aufgrund der vielen Touristen auch die Lebenshaltungskosten in die Höhe.
Mit dem Motorrad ist es angenehm durchs Land zu fahren. Die Strassen sind nicht voll, das Tempolimit von 110 km/h entspricht nicht meinen Wünschen, ist aber erträglich.
Benzin ist teuer aber qualitativ hochwertig. Ich zahlte für eine Tankfüllung des edelsten Tropfens etwas mehr als 30 USD.
Jetzt geht es wieder ins deutlich billigere Argentinien und Richtung Patagonien.