Argentinien & bis ans Ende der Welt

Nachdem wir meinen Platten annähernd fachmännisch repariert und in den Reifen einen Schlauch eingesetzt hatten, verließen Jonathan und ich Chile über die Grenze in der Nähe von Olacapato nach Argentinien.
(Der Bericht über Chile folgt und wird mein letzter sein).
Da wir weder gefrühstückt, noch zu Mittag gegessen hatten wurden wir von den Zöllnern mit etwas Brot und einem Apfel versorgt. Der Jahreswechsel stand kurz bevor und so dröhnte aus der Zollstation laute Musik und es roch nach einem festlichen Essen. Wir waren bis zu diesem Zeitpunkt des Tages, die einzigen Reisenden an diesem Grenzübergang.
Nach kurzer Unterhaltung und der Einreiseprozedur, setzten wir, gut gelaunt unsere Fahrt nach Salta fort.
Leider endete die Glückseligkeit keine 30 Kilometer hinter der Grenze mitten in der Wüste, da der Reifen wieder platt war. Der gerade eingesetzte Schlauch war gerissen.
Was also machen nach schon vier Stunden Arbeit und dem Wunsch es spätestens bis kurz vor Mitternacht ins noch 300 Kilometer entfernte Salta zu schaffen? Umdrehen und zur Zollstation oder weiter ins nächste Dorf, welches etwa 70 Kilometer entfernt wäre?
Wir entschieden weiterzufahren.
Ich war frustriert und sah uns schon mitten in der Wüste die Zelte aufschlagen und mit dem letzten Rest Wasser anstoßen.
Ich schickte Jonathan voraus um einen Truck, Jeep, Abschlepper, einen neuen Schlauch oder was auch immer zu organisieren und fuhr mit platten Reifen langsam weiter. Insgesamt waren es wackelige aber dennoch gute 40 Kilometer bis mitten im Nirgendwo ein kleines Dorf auftauchte. Aus der Ferne sah ich Jonathan dort warten. Wir fragten nach einer Werkstatt oder Gomeria und wie uns die Leute vor Ort sagten, gab es tatsächlich in nur drei Kilometern Entfernung eine. Endlich war Hoffnung in Sicht und so setzte ich ein letztes Mal mit plattem Hinterreifen zum Endspurt an. Zu unserer Freude existierte die Werkstatt wirklich! Ein Mann saß mit seinem kleinen Sohn vor seiner Hütte und hatte das Schild “Gomeria” an der Tür angebracht.
Ich zeigte ihm das Problem und wir machten uns daran das Hinterrad ein weiteres mal abzubauen. Da der Reifen zwei große Löcher hatte, wovon das größere an der Seite war, reparierte er nur den Schlauch. Nach einer Stunde konnten wir weiterfahren. Wir hatten noch 250 Kilometer vor uns, davon die ersten 60 wieder Offroad.
Wüstenpanne, CL 012 Wüstenpanne, CL 011
Gegen 19 Uhr und nach 11 Stunden Reisezeit, erreichten wir glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle den ersten größeren Ort, San Antonio de los Cobres.
Wir waren schon ziemlich fertig aber entschieden uns nach kurzer Überlegung weiter nach Salta zu fahren. Der Ort war nicht sonderlich ansprechend für eine Silvesterfeier, zudem war es kalt und sah nach Regen aus.
Wir tankten und machten uns auf den Weg ins noch 200 Kilometer entfernte Salta. Wir wurden mit wunderschönen Landschaften und einem noch schöneren Sonnenuntergang belohnt, und kamen letztendlich um 21:45 in Salta an. Nach einer weiteren Stunde der ergebnislosen Hostalsuche checkten wir in einem günstigen Hotel ein, machten uns fertig (wir waren schon extrem fertig), schleppten uns auf den Marktplatz, aßen zu Abend, stießen um 0:00 mit Bier an und vegetierten bis halb 2 vor uns hin. Wie gut, dass es der letzte Tag des Jahres war!
Nach einem Tag Pause, folgte ein Tag voller Erledigungen. Einer meiner Koffer war an der Halterung durch die permaneten Vibrationen, genauso wie ein Blinker und die Frontscheibenhalterung gebrochen. Es fehlte auch noch eine Versicherung und und und.
Abends um 8 war alles erledigt und es war endlich Zeit zu relaxen.
Am nächsten Tag und bei leichtem Regen trennten sich unsere Wege. Jonathan fuhr weiter in den Süden, um eine Etappe der Dakar zu sehen, ich fuhr in den Nordosten Richtung Paraguay.
Asuncion, die Hauptstadt Paraguays sollte mein nächster Stop werden. Ich hatte diesmal keine Schotterpisten vor mir, sondern konnte auf den über 1000 Kilometern und endlosen Geraden, endlich mal wieder Gas geben. Das brachte mich so weit das ich in einem kleinen Ort bei einer Privatperson 10 Liter Sprit kaufen musste, weil ich auf Reserve lief und keine Tankstelle in Sicht war.

Nach meiner Reise durch Paraguay folgten die ersten 20 Kilometer durch Brasilien, bevor ich bei Puerto Iguazú erneut nach Argentinien einreiste. Bei der Grenze war eine lange Schlange, in der ich mich etwas vordrängelte aber dennoch eine gute halbe Stunde in brütender Hitze warten musste. Als ich an die Reihe kam wurde mein Pass abgestempelt aber zu meiner Verwunderung bekam ich keine temporäre Fahrzeuggenehmigung ausgestellt. Ich fragte den Beamten fünf mal explizit nach diesem Dokument aber wie er mir sagte, wäre es nicht notwendig und so schickte er mich weiter. Nach einer ganz kurzen Zollkontrolle mit einem kurzen und seit Reisebeginn erstmaligen Blick in eine meiner Boxen fuhr ich nach Porto Iguazú.
Am nächsten Tag besuchte ich die spektakulären Wasserfälle von Iguazú. Durch das Wochenende herrschte Hochbetrieb und es war etwas anstregend aber ich konnte dennoch den Blick in den Höllenschlund und den Park genießen.
Iguazu, ARG 003Iguazu, ARG 013Iguazu, ARG 030Iguazu, ARG 017Iguazu, ARG 063Iguazu, ARG 047Iguazu, ARG 061 Iguazu, ARG 023Iguazu, ARG 043

Nach meinem problemhaften Aufenthalt in Brasilien und dem teuren Aufenthalt in Uruguay, setzte ich mit der Fähre nach Buenos Aires über.
Ich war sofort von der Stadt beeindruckt und nutze meinen dreitägigen Aufenthalt um mir so viel wie möglich, anzuschauen. Am ersten Tag erkundete ich zu Fuß das Zentrum der Stadt.

Buenos Aires I, ARG 022Buenos Aires I, ARG 018Buenos Aires I, ARG 073Buenos Aires I, ARG 074    Buenos Aires I, ARG 079Buenos Aires I, ARG 083Buenos Aires I, ARG 084   Buenos Aires I, ARG 060Buenos Aires I, ARG 062Buenos Aires, ARG 028Buenos Aires, ARG 022      Buenos Aires, ARG 024Buenos Aires, ARG 013Buenos Aires, ARG 016Buenos Aires, ARG 010     Buenos Aires, ARG 029Buenos Aires, ARG 050Buenos Aires, ARG 052Buenos Aires, ARG 062     Buenos Aires, ARG 069Buenos Aires, ARG 066Buenos Aires, ARG 071Buenos Aires, ARG 077Buenos Aires, ARG 081Buenos Aires, ARG 088
Buenos Aires, ARG 003Buenos Aires, ARG 004Buenos Aires, ARG 001Buenos Aires, ARG 007     Buenos Aires I, ARG 003Buenos Aires I, ARG 009Buenos Aires I, ARG 007Buenos Aires I, ARG 008
Den zweiten Tag bekam ich ortskundige Begleitung von Micaela. Wir hatten uns in Mexiko kennengelernt und trafen uns hier ein zweites Mal. So war es viel angenehmer und unterhaltsamer die Stadt zu besichtigen. Wir schauten uns als erstes den eindrucksvollen Zentralfriedhof an.
Hier liegen in riesigen Mausoleen neben ehemaligen Präsidenten und Generälen auch andere berühmte Personen, wie Eva Peron oder Mitglieder reicher Großfamilien begraben. Die Mausoleen sind teilweise einsehbar, so dass man die gestapelten Särge sehen kann und ab und zu, wenn die Särge schon zerfallen sind, ein paar Knochen.
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Buenos Aires I, ARG 042Buenos Aires I, ARG 045Buenos Aires I, ARG 049Buenos Aires I, ARG 054Buenos Aires I, ARG 051Buenos Aires I, ARG 039
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Nach dem Friedhof fuhren wir mit der U-Bahn ins legendere Viertel Boca, wo auch der gleichnamige Fußballverein, mit seinen extrem fanatischen Fans, die Boca Juniors angesiedelt ist. Das Viertel Boca ist abgesehen von dem Fußball Club auch bekannt für Tango und seine bunten Häuserfassaden.

Buenos Aires I, ARG 126Buenos Aires I, ARG 127Buenos Aires I, ARG 137Buenos Aires I, ARG 123Buenos Aires I, ARG 133Buenos Aires I, ARG 129Buenos Aires I, ARG 103Buenos Aires I, ARG 097Buenos Aires I, ARG 121Buenos Aires I, ARG 116Buenos Aires I, ARG 104Buenos Aires I, ARG 105Buenos Aires I, ARG 119          Buenos Aires I, ARG 112Buenos Aires I, ARG 114Buenos Aires I, ARG 138Buenos Aires I, ARG 140      Buenos Aires I, ARG 139Buenos Aires I, ARG 151Buenos Aires I, ARG 145

Nach über neun Stunden unterwegs im Herzen der Hauptstadt Argentiniens war es an der Zeit die Stadtbesichtigung zu beenden. Micaela fuhr mit der U-Bahn nach Hause, nach la Plata und ich ruhte mich für die anstehende Weiterfahrt aus. Muchas gracias Micaela!
Von Buenos Aires fuhr ich Richtung Südwesten nach San Carlos de Bariloche. Es ging mitten durch die Pampa. Drei Tage dauerte die Fahrt und führte mich vorbei an endlosem, durchweg eingezäuntes Farmland, unzähligen Estancias und kleinen Dörfern.
Je weiter ich in den Süden vorstieß umso abwechslungsreicher und schöner wurde die Landschaft.
Da in Argentinien Sommerferien und zudem Wochenende war, waren die Strassen voll mit ungeduldigen Kolonnenfahrern, Dränglern und überholwütigen Irren.
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Bariloche ist eine kleine Stadt in der Provinz Rio Negro und liegt am See Nahuel Huapi und am Fuße der Anden. Der Ort ist Ausgangspunkt für Kletter- und Raftingtouren und ein bekanntes Skigebiet. Jedes Jahr kommen fast eine Millionen Besucher in den 126.000 Einwohner zählenden Ort.
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Nach einer Nacht, umgeben von unglaublich laut schnarchenden Reisenden, fuhr ich ins 120 Kilometer entfernte el Bolsón. Hier plante ich meine weitere Route gen Süden und organisierte einen neuen Hinterreifen für einen letzten Wechsel in Punta Arenas in Chile.
Bis Ushuaia mit Zwischenstops in el Chaltén, el Calafate, Puerto Natales und Porto Arenas, waren es noch etwa 2700 Kilometer.
Seit Bariloche sanken die Temperaturen stetig. Niederschlag und Wind nahmen deutlich zu. So war es an der Zeit, nach überwiegend warmen und sommerlichen Monaten, die dicken Handschuhe sowie die Thermowäsche auszukramen. Obwohl es in der Pampa, mit 38°C heiß war, sehnte ich mich bei frischen 11°C schon wieder nach meinem nassgeschwitzen Shirt. Aber jetzt hieß es, sich an die äußeren Umstände zu gewöhnen, denn es sollte die nächsten Wochen so weitergehen.
Von el Bolsón fuhr ich in den Ort Perito Moreno. Der Morgen dort begann damit eine neue Halogenlampe zu finden und das Hostal fluchtartig zu verlassen. Es war eine ganz miese Nacht in einem verrauchten Hostel mit lauten, rücksichtslosen Leuten.
Als ich die Halogenlampe einbauen wollte, sah ich, dass der Stecker komplett verschmort war. Also suchte ich erstmal eine Ferreteria in der Stadt auf und wurde zum Glück gleich fündig. Da die Kabel schlecht zu erreichen waren und ich nicht die gesamte Front auseinandernehmen wollte dauerte es eine gute Stunde bis das Licht wieder brannte.
So ging es weiter, immer die Routa 40 runter, Richtung Chaltén. Hier waren die Strassen wie leergefegt. Lediglich ein paar Autos, darunter ein Österreicher und ein Belgier mit ihren Unimogs und ein paar Motorräder kreuzten meinen Weg. Nach etwa 200 Kilometern endete der Asphalt und es folgte eine 160 Kilometer lange Schotterpiste.
Nach 50 Kilometern stieß ich auf eine dunkle Regenwand und kam ich in einen kleinen Hagelschauer. Es wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn mir daraufhin der pure Wahnsinn erspart geblieben wäre. Durch den kurzen aber heftigen Regenschauer, war die Strasse plötzlich so verschlammt, dass es mich einfach mal ohne Vorwarnung hinlegte. Das Video verdeutlich etwas besser wie es mir erging.

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Nach längerer Wartezeit konnte ich, leider mit einem Spiegel weniger, doch noch die Fahrt fortsetzten. Es war schon spät und bis el Chaltén wären es noch 250 Kilometer gewesen, als ich an einer einsam gelegenen Farm namens Siberia vorbeikam und ein Schild mit einem Bett darauf meine Aufmerksamkeit erregte. Es kam mir sehr gelegen, meine (Tor)Tour zu beenden. Von Ausruhen war aber keine Rede, denn jetzt machte ich mich erstmal daran, die dicken Schlammbrocken vom Motorrad zu lösen, was eine gefühlte Ewigkeit dauerte. So etwas hab ich noch nie erlebt und ich hoffe es wird sich nicht wiederholen. Ein Blinker war noch zu kleben und einige weitere Kleinigkeiten, bevor ich etwas essen konnte, um danach direkt ins Bett zu gehen. What a day… Wunderschön aber auch verdammt anstrengend.
Am nächsten Morgen wachte ich erst gegen 9 Uhr auf und sah beim Blick aus dem Fenster wie der Himmel schon wieder zuzog. Ich brach so schnell wie möglich auf, verzichtete auf mein Frühstück um die verbliebenen 80 Kilometer auf trockenem Schotter hinter mich zu bringen. Mit nur noch einem halben Liter im Tank erreichte ich die nächste Tankstelle. Die Zapfsäulen waren verschlossen und meine Frage ob es noch Sprit gäbe wurde verneint. Es wären Reserven vorhanden, aber nur für Polizei, Militär oder Krankenwagen und glücklicherweise verzweifelte Motorradfahrer. Mit vollem Tank und auf asphaltierter Strasse fuhr ich weiter nach el Chaltén.

El Chaltén liegt am Nationalpark los Glacieres und so brach ich am ersten Tag zu einer sieben stündigen und 30 Kilometer langen Wanderung, an den Fuß des Berges Fitz Roy und zurück, auf. Die Wanderung war anstrengender als gedacht, was mir mein danach schmerzendes Knie bestätigte.
Bevor ich in den nächsten Ort, el Calafate aufbrach, machte ich noch eine zweistündige Bootstour an den Rand des Gletschers Viedma.
Way2elChalten, ARG 013Fitz Roy Nationalpark, ARG 020Glacier Viedma, ARG 010Glacier Viedma, ARG 008Fitz Roy Nationalpark, ARG 009Fitz Roy Nationalpark, ARG 017  Fitz Roy Nationalpark, ARG 048Fitz Roy Nationalpark, ARG 062Fitz Roy Nationalpark, ARG 094    Fitz Roy Nationalpark, ARG 081Fitz Roy Nationalpark, ARG 077Glacier Viedma, ARG 061Glacier Viedma, ARG 080Glacier Viedma, ARG 090Glacier Viedma, ARG 117

El Calafte war Anlaufstelle für den Besuch des nächsten Gletschers, den Perito Moreno.
So mächtige Eismassen hatte ich noch nie gesehen. Der höchste Punkt des Gletschers liegt auf 2950 Metern. Von dort erstreckt er sich auf einer Länge von etwa 30 Kilometern bis zum Lago Argentino. Die Gletscherfläche beträgt etwa 254 Quadratkilometer. Eine drei stündige Wanderung mit guten Einblicken in das Innere des Gletschers und so genannten Crampons an den Füßen, konnte ich mir nicht entgehen lassen.
Glacier Perito Moreno, ARG 010Glacier Perito Moreno, ARG 004Glacier Perito Moreno, ARG 017   Glacier Perito Moreno, ARG 035Glacier Perito Moreno, ARG 046Glacier Perito Moreno, ARG 047   Glacier Perito Moreno, ARG 066Glacier Perito Moreno, ARG 072Glacier Perito Moreno, ARG 100    Glacier Perito Moreno, ARG 141Glacier Perito Moreno, ARG 158Glacier Perito Moreno, ARG 171   Glacier Perito Moreno, ARG 183 Glacier Perito Moreno, ARG 189 Glacier Perito Moreno, ARG 214
Der weitere Plan war, von el Calafate nach Puerto Natales, was in Chile liegt, zu fahren, um im Nationalpark Torres del Paine zu wandern. Da meine letzen beiden Wanderungen meinem Knie etwas zugesetzt hatten und zudem eine Schlechtwetterfront im Anmarsch war fuhr ich weiter nach Punta Arenas.

Nach dem Wiedersehen mit Orvard (siehe Beitrag Chile) und der Gewissheit, dass meine hintere Federung defekt war, fuhr ich die verbliebenen 270 Kilometer nach Ushuaia. Die Federung leckte, da der Dichtungsring gerissen war.
Es scheint kein Ende der Probleme in Sicht. Orvard hat dieselbe Maschine, Baujahr 2011 ist schwer beladen und hat auf seiner Reise bisher 70.000 Kilometer ohne Probleme und Reparaturen zurückgelegt. Aber was soll ich darüber lamentieren, es ist wie es ist.

Je weiter ich in den Süden vorstieß, umso bergiger und abwechslungsreicher wurde die Landschaft. Es empfingen mich farbenfrohe Wälder, Seen und Lagunen bei kaltem, windigem und teils regnerischem Wetter.
Way2Ushuaia 001Way2Ushuaia 010Way2Ushuaia 019
Sunset Rio Gallegos, ARG 004DSC_2408DSC_2404      003Grenze und Feuerland, ARG 004Way2Ushuaia 038

Je näher ich Ushuaia kam, umso mehr spürte ich, dass meine Reise langsam aber sicher zu einem Ende kommen würde. Waren vor einem Jahr die Pläne noch so groß und umfangreich, bin ich mittlerweile verdammt froh es überhaupt nach Ushuaia geschafft zu haben.
Es war schon ein seltsamer und bewegender Moment nach 10 Monaten und 11 Tagen, 61005 gefahrenen Kilometern durch insgesamt 18 Länder, in Ushuaia einzulaufen.
Way2Ushuaia 026Way2Ushuaia 035Ushuaia Camping, ARG 003
Diese Reise ist der absolute Wahnsinn und ich habe bis auf wenige Ausnahmen, jeden einzelnen Tag genossen. Noch bleiben mir etwa zwei Monate bevor es heißt, sich wieder an das Leben in Deutschland zu gewöhnen. Aber daran mochte ich keine Gedanken verschwenden, denn es lagen noch ein paar tausend Kilometer vor mir.
Die Zeit in Ushuaia verbrachte ich damit die Federung auszubauen und zu einem Mechaniker zu bringen. Moto Pablo, ein Cross Rennfahrer schien dafür die richtige Adresse zu sein. Für ihn war die Arbeit an dieser Federung Neuland aber er wagte sich daran, baute sie auseinander und ein Ventil oben dran und füllte sie wieder mit Öl. Nach fünf Stunden Arbeit konnte ich mich wieder an den Einbau machen.
So konnte ich am folgenden Tag mit Andre einem Holländer, in den noch südlicher gelegenen Nationalpark Lapataia und ans Ende der Ruta 3 fahren.
Das war es auch schon mit meinem Aufenthalt am Ende der Welt, bevor es am nächsten Morgen wieder aufwärts in den Norden und der Sonne entgegen ging.

End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 068End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 008End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 039End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 021End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 050End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 062End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 069End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 025Sunset Ushuaia, ARG 014     End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 015End of Routa 3 - Fin del Mundo, ARG 074Sunset Ushuaia, ARG 004
Am Tag der Abreise aus Ushuaia, präsentierte sich Feuerland von seiner schönsten Seite. Bei sommerlichen Temperaturen und strahlend blauem Himmel, machte ich mich auf nach Rio Gallegos. Pablo hatte mir zuvor noch eine kurze aber spezielle Route empfohlen. Einen kleinen Umweg von drei Kilometern, entlang der ursprünglichen Ruta 3. Für ihn einer der schönsten Orte Patagoniens. Vom Paso Garibaldi führte mich ein steiler, steiniger Pfad an den Ort für meine Mittagspause und Pablo sollte mit seinem Statement Recht behalten.
Lapataia, ARG 032Lapataia, ARG 024Lapataia, ARG 022   Lapataia, ARG 014 Lapataia, ARG 006 Sunset Rio Gallegos, ARG 010
Ich kam spät abends in Rio Gallegos an. Eine größere Stadt mit Casinos und Einkaufmeile. Alles das, was man nach einem Besuch im tiefsten Süden nicht gebrauchen kann. Am nächsten Morgen und spontaner Entscheidung brach ich doch noch auf, um in den mir schwerstens empfohlenen Nationalpark Torres del Paine, in Chile zu fahren.

Auf dem Rückweg vom Torres del Paine fuhr ich erneut über Rio Gallegos, allerdings auf einer anderen Route und nur, um von dort auf der Ruta 3 in den Norden vorzustoßen. Meine Tankanzeige war wieder im Keller und so fuhr ich inmitten der Pampa zur nächstgelegenen aber leider geschlossenen Tankstelle. Da ich im Display noch eine Reichweite von etwa 100 Kilometern angezeigt bekam, setzte ich meine Fahrt zur nächsten Tankstelle, in 70 Kilometern Entfernung fort. Doch natürlich wurde ich auch da entäuscht. Sie war zwar geöffnet aber es gab nur noch Diesel zu Tanken.
Im Grunde genommen muss man bei jeder Tankstelle in den kleineren Orten damit rechnen, aber hier und jetzt passte es mir überhaupt nicht, denn ich hatte im Nationalpark Torres del Paine meinen Reservekansiter nutzen müssen, stand also mit leerem Tank da. Ich fragte nach Reserven, doch es gab keine, fragte erfolglos bei der Polizei und bei diversen Läden und Einheimischen an. Nachdem keiner im Ort Benzin für mich hatte, fragte ich bei anderen Reisenden ob mir jemand etwas Sprit abzapfen könne. Nach einer halben Stunde erfolgloser Fragerei, bot mir ein Chilene an, meinen Reservekanister kostenfrei zu füllen. Klar, daß mir in Argentinien ein Chilene aushilft. So konnte ich wieder nach Rio Gallegos fahren, tankte auf und fuhr weiter in den Norden nach Piedrabuena um mein Zelt dort aufzuschlagen.
Kein Sprit & Piedras Buena, ARG 001Kein Sprit & Piedras Buena, ARG 003Pampa I, ARG 001Pampa, ARG 001
Am nächsten Morgen folgte die dritte Durchquerung des Landes. Diesmal wieder etwas nördlicher, vorbei an Governador Gregores in Richtung Chile. Vor dem Ort Perito Moreno, wo ich auf der Hinfahrt schon durchgekommen war, wollte ich mir die Cuevas las Manos anschauen. Händeabdrücke von Steinzeitmenschen, verewigt an den Wänden einer Höhle. Doch die Schotterpiste war in zu schlechtem Zustand, und es wehte ein heftiger Seitenwind, so dass ich nach 6 von 28 Kilometern umdrehte und auf diese Sehenswürdigkeit verzichtete. Ohne Sturz hätte ich es wohl nicht bis zu den Höhlen geschafft. Der Schotter war von den Autos und Bussen in vier feste, schmale und etwa 10 Zentimeter hohe Längsrillen geteilt.
So fuhr ich nach Perito Moreno um dort mein Zelt aufzuschlagen.
Am nächsten Morgen folgte der vorerst letzte Abschnitt auf argentinischen Strassen. Ich quälte mich eine miserable 104 Kilometer lange Schotterpiste entlang, bis ich endlich chilenischen Asphalt unter den Rädern hatte.

Nach der extrem holprigen und staubigen Fahrt über die Carretera Austral hatten wir, meine Eltern und ich, endlich wieder guten Belag unter den Rädern. Wir trafen uns in Porto Cisnes in Chile. Von hier aus ging es wieder die Ruta 40 hoch bis zum Lago Puelo und ein weiteres Mal nach San Carlos de Bariloche. Von dort nahmen wir den nächsten Pass, den Paso Osorno, zurück nach Chile.

Da es unmöglich war, kurzfristig eine gebrauchte Federung für meine BMW zu organisieren und ich keine Lust hatte den doppelten! Preis für eine Neue zu zahlen, musste ich meine lange gehegten Plan, den Paso de Aqua Negra zu fahren auf Eis legen. Dieser Pass wurde mir von dutzenden Reisenden empfohlen und umso schwerer war es diese Entscheidung zu treffen. So fuhr ich mit gesenktem Kopf und der mit Motoröl gefüllten Federung nach Santiago, um dort meine Reise zu beenden.

Fazit Argentinien:

ArgentinaNordargentinien Zentralargentinien Südargentinien

  • Reisedauer: 30 Tage
  • gefahrene Kilometer: 7562
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 73,3 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 6,6l
  • Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h
  • Roadkills: gesehen: 18x undefinierbar, 12x Hund, 14x Vogel, 36x Hase, 1x Kuh; 4x Guanako, 2x Hamster, 5x Fuchs, 1x Strauß
    verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 1x
  • Strafzettel bekommen: 0x
  • Pannen und Reparaturen: 1x Platten in Atacama; 1x neue Bremsscheiben hinten; 1x Halogenlampe und neuer Stecker; 1x rechter Spiegel; 1x hintere Federung
  • Unfälle gesehen: 1x Überschlag in Pampa und 1x vor el Chaltén
  • bestes Essen: Llomo, Asado, Cordero vom Grill
  • schönste Strecken: San Pedro de Atacama nach Salta; Buenos Aires – Bariloche; Ruta 40 und Ruta 3 durch Patagonien
  • Highlights: Iguazú; Buenos Aires; Wanderung zum Fitz Roy; Gletscher Perito Moreno; Ankunft in Ushuaia

Argentinien hat einiges zu bieten. Neben den schönen Frauen in Buenos Aires sind die Iguazú-Wasserfälle, die Pampa und natürlich Patagonien zu erwähnen.
Die tausende Kilometer durch Argentinien waren teilweise atemberaubend, teilweise relativ eintönig aber nie langweilig und auch stark von wechselndem Wetter geprägt. Glücklicherweise wurde mir viel Regen erspart, dafür bekam ich umso mehr den hefigen Wind der Weite zu spüren. An einem sehr stürmischen Tag wurde ich gleich zwei Mal von einer Böe quer über die Strasse auf die Gegenfahrbahn geblasen. Ansonsten sind die Strassen frei und das im wahrsten Sinne. Gen Süden ist relativ wenig Verkehr, Polizei oder Radarfallen sucht man vergebens, nur die limitierte Reichweite des Motorrades hinderte mich daran die Ruta 40 als Rennstrecke zu nutzen. Die Präsenz der vielen Roadkills sollte die Wachsamkeit konstant aufrecht erhalten, wenngleich sie anscheinend eher Nachts passieren. Tagsüber sieht man ausser den Guanakos fast keine Tiere aber die Guanakos sind so gut getarnt, dass man manchmal eine ganze Herde erst sehr spät erkennt.
Das mit dem Benzin ist so eine Sache. Ich hatte fast immer das Glück versorgt zu werden aber man muss damit rechnen, dass es in der Weite der Pampa einfach keinen Sprit mehr gibt.
Die Argentinier sind ein stolzes Volk und sprechen im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern ein etwas anderes Castellano Auch durch die kurz zurückliegende Vergangenheit, in der das Land unter der Diktatur von Videla litt, zeugt von dem Drang nach Individualiät. Der Schatten der Vergangenheit ist dennoch oft präsent, gerade in Gesprächen mit schon etwas älteren Leuten.
Die Abende am Grill, der Parilla, mit massenhaft Fleisch und Wein stehen für den Genuss und die entspannte Haltung der Menschen. Nur was die Fahrweise der Argentinier betrifft, scheinen alle gleich zu sein. Man sollte immer wachsam bleiben!
Wer in Argentinien günstig reisen möchte sollte unbedingt US Dollar, für den gesamten Aufenthalt, mit sich bringen und diese in der Calle Florida in Buenos Aires in argentinische Pesos wechseln. Der Kurs auf dem mehr oder weniger tolerierten Schwarzmarkt ist um einiges höher als in Banken oder offiziellen Wechselstuben und so wird das Reisen deutlich billiger.
Wie in allen Großstädten ist auch in Buenos Aires die Armut allgegenwärtig und Trickdiebe treiben ihr Unwesen. Mir blieben schlechte Erfahrungen erspart.
Da mir aufgrund meiner defekten Federung einige schöne Abschnitte Argentiniens vorenthalten blieben muss ich wohl wiederkommen um das nachzuholen. Nur wann und ob wieder mit dem Motorrad steht offen.
So kann ich nur sagen: Don´t cry for me Argentina!

Uruguay

Als alter Simpsons Fan bleibt mir bei Uruguay nichts anderes übrig, als diesen Beitrag mit folgendem Video zu beginnen.

http://www.youtube.com/watch?v=GxTA1GCnOrU

Uruguay, ein mit etwa 3,5 Millionen Einwohnern bevölkertes, überwiegend flaches Land, einer 500 Kilometer langen Küste mit vielen schönen Stränden und zweimaliger Fußball Weltmeister wird, nach langer Überlegung, das drittletzte Land auf meiner Reise sein. Ich habe für mich entschieden, von Patagonien aus, nach Santiago in Chile zu fahren und von dort meine Heimreise anzutreten. Bis dahin bleiben mir noch ein paar Monate, tausende Kilometer, beeindruckende Landschaften und hoffentlich weiterhin so schöne und eindrucksvolle Erfahrungen wie bisher.

Da die Wettervorhersage viel Regen prognostizierte, die sehenswerten Orte entlang der Küste liegen, die Lebenshaltungskosten relativ hoch sind und es noch ein langer Weg bis Patagonien ist und ich auch in dieser Hinsicht das Wetter berücksichtigen sollte, reduzierte ich den Aufenthalt in Uruguay auf ein paar Tage.

Das erste Highlight erlebte ich kurz nach der Grenze, als ich zu einem Überholmanöver eines LKW ansetzte, nur noch knapp drei Meter hinter ihm war und ihm plötzlich mit einem dumpfen Knall ein Reifen auf der linken Seite platzte. Ausser das ein dunkle Staubwolke mich einhüllte, mir kleine Gummiteile um die Ohren flogen und mich die Größeren zu einen sehr spontanen Slalom zwangen, passierte zum Glück weiter nichts.

Da ich schon 300 Kilometer hinter mir hatte wollte ich nicht mehr zu lange unterwegs sein. Der Strandort Punta de Diablo, eine Fahrtstunde südlich der Grenze, schien mir ein geeignetes Tagesziel zu sein. Ich suchte und fand direkt ein schönes Hostal “El Narwhal” mit großem Garten, Grillstelle und nettem Personal.
Punta del Diablo, ROU 003 Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 007
Nachdem ich meine Sachen abgeladen hatte, machte ich mich auf den Weg das Fortaleza de Santa Teresa zu besichtigen. Ich fuhr nicht weit, als ich auf der Schnellstrasse von einem Polizisten rausgewunken wurde. Ausnahmsweise nicht wegen überhöhter Geschwindigkeit. Natürlich hatte ich meine Dokumente nicht bei mir und musste umkehren, um sie zu holen. Ich fragte ihn spaßeshalber ob das nicht Zeit hat bis nach meinem Besuch des Forts, da dieses in Kürze schließen würde. Er fand das nicht ganz so lustig wie ich, drohte mit einem Strafzettel aber ließ mich gewähren. Als ich zehn Minuten später mit meinen Dokumenten wiederkam schaute er sie sich kurz und etwas planlos an, entschuldigte sich für die Belästigung und ließ mich weiterfahren.

Das Fortaleza Santa Teresa wurde im 18 Jahrhundert von den Portugiesen erbaut und später von den Spaniern fertiggestellt. In der Grenzregion kam ihm eine besondere strategische Bedeutung zu und um einen guten Überblick über die Region zu bekommen wurde es in Form eines ungleichen Fünfecks erbaut.

Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 015Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 028Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 014    Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 019Punta del Diablo & Fortaleza Santa Teresa, ROU 034

Nach zwei entspannten Tagen fuhr ich entlang der Küste, nach Punta del Este. Die Strecke führte mich, im dauerhaften Regen, vorbei an kleinen Ortschaften, unzähligen Stränden, Lagunen und Weideflächen. Nach zwei Wochen brütender brasilianischer Hitze war es angenehm im kühlen Regen unterwegs zu sein.
Way 2 Punta del Este, ROU 008Way 2 Punta del Este, ROU 004Way 2 Punta del Este, ROU 012  Way 2 Punta del Este, ROU 009
Das letzte Stück vor der Stadt Punta del Este fuhr ich direkt am Meer entlang, trotzte dem Regen und heftigen Seitenwind.
Die Gegend dort dient augenscheinlich den Reichen, vielleicht auch Schönen als Rückzugsort. Es reiht sich eine Villa an die Nächste.
Punta del Este, ROU 008 Punta del Este, ROU 003 Punta del Este, ROU 009
So zahlte ich dann auch für ein Bett in einem durchschnittlichen Hostal satte 25 USD und  für ein Stück Kuchen 10 USD. Wie schonmal erwähnt, man sollte sich immer vorher nach den Preisen erkundigen. So ließ ich Punta del Este schnell hinter mir und fuhr weiter in die Haupstadt Uruguays, nach Montevideo.
Montevideo, ROU 049Montevideo, ROU 002Montevideo, ROU 003Montevideo, ROU 013Montevideo, ROU 017Montevideo, ROU 027   Montevideo, ROU 025Montevideo, ROU 035Montevideo, ROU 060       Montevideo, ROU 065Montevideo, ROU 057Montevideo Viejo, ROU 004Montevideo Viejo, ROU 025Montevideo, ROU 044Montevideo Viejo, ROU 022Montevideo Viejo, ROU 017Montevideo Viejo, ROU 001Montevideo Viejo, ROU 010Montevideo Carnaval, ROU 046Montevideo Carnaval, ROU 055
Montevideo, ROU 056
Montevideo, ROU 018
Ich war zufälligerweise am Tag der Eröffnung des bis zu 40 Tage dauernden Carnavals in der Stadt, so dass ich mir Sonntagabend den Umzug anschaute.

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Letzter Ort war Colonia del Sacramento. Die Stadt wurde 1680 gegründet und ist damit die älteste Stadt Uruguays. Die Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Colonia de Sacramento, ROU 005Colonia de Sacramento, ROU 020Colonia de Sacramento, ROU 017    Colonia de Sacramento, ROU 023 Colonia de Sacramento, ROU 024 Colonia de Sacramento, ROU 029Colonia de Sacramento, ROU 011
Gegen Nachmittag setzte ich von dort mit der Fähre nach Buenos Aires über.

Fazit Uruguay:

Uruguay I

  • Reisedauer: 7 Tage
  • gefahrene Kilometer: 730
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 54,4 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 6,0 l
  • Höchstgeschwindigkeit: 149 km/h
  • Roadkills:
    gesehen: 7x undefinierbar, 4x Hund, 4x Wiesel
    verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 1x
  • schönste Strecken: Die 9 und 10 die Küste runter
  • Highlights: Küstenstrassen; Altstadt von Montevideo

Uruguay ist ein, besonders bei Südamerikanern, sehr begehrtes Reiseziel. Es gibt extrem viele und sehr schöne Strände, Lagunen, Campingplätze und alles was man sich als Tourist so wünscht. Leider schnellen aufgrund der vielen Touristen auch die Lebenshaltungskosten in die Höhe.
Mit dem Motorrad ist es angenehm durchs Land zu fahren. Die Strassen sind nicht voll, das Tempolimit von 110 km/h entspricht nicht meinen Wünschen, ist aber erträglich.
Benzin ist teuer aber qualitativ hochwertig. Ich zahlte für eine Tankfüllung des edelsten Tropfens etwas mehr als 30 USD.
Jetzt geht es wieder ins deutlich billigere Argentinien und Richtung Patagonien.

Brasilien

Das Erste Mal überquerte ich die Grenze nach Brasilien von Paraguay aus, bei Ciudad del Este. In dem Dreiländereck Paraguay, Brasilien und Argentinien wird den Reisenden, in einem Radius von etwa 20 Kilometern, die Einreiseprozedur erspart. Es gab also weder den Einreisestempel noch die Fahrzeugeinfuhrgenehmigung. Ich vergaß allerdings mich aus Paraguay auszuchecken und musste so mit einem Mototaxi zurückfahren, um mir den Stempel zu holen. Anschließend fuhr ich direkt zur Grenze nach Argentinien, um nach Puerto Iguazú zu fahren.

Bei Iguazú war mir eine Veränderung am Sound und Fahrverhalten meines Motorrades aufgefallen. Es schien nicht mehr rund zu laufen und stotterte ab und zu.
Da es die ganze Zeit extrem heiß war und ich viel im Stau stand, dachte ich es könnte ein Problem mit dem Luftfilter sein. Schon bei der Inspektion in Kolumbien war aufgefallen, dass er nach innen gerutscht war und den Lufteinlass blockierte. So war es auch diesmal. Ich setzte ihn wieder an die korrekte Position aber das Problem bestand weiterhin. Bei Überprüfung der Zündkerzen stelle ich fest, dass alle stark verrußt waren. Ich ging also davon aus, das mit neuen Zündkerzen alles wieder funktionieren würde.
Da es in und um Iguazú in keinem Geschäft adequate Zündkerzen gab, machte ich mich mit röhrendem Motor Richtung Brasilien auf, um dort, wo BMW deutlich häufiger vertreten ist, nach Ersatz zu suchen.
Nachdem ich in Puerto Iguazú vollgetankt hatte, wunderte ich mich, dass der erste Balken im Display, nach etwa 20 Kilometern verschwunden war. Als ich daraufhin den Verbrauch im Display checkte, sah ich, dass ich gerade mit sparsamen 15,0 Litern unterwegs war. Nach dem Verblasen einer ganzen Tankfüllung auf 130 Kilometern, kam ich an einer kleinen Grenze nach Brasilien an. Sie lag etwa 30 Kilometer nördlich des mir empfohlenen Übergangs, aber da es dort ein Dorf gab, wollte ich hier nach den Zündkerzen schauen. Ich ging also erst zur Migration um mir meinen Ausreisestempel zu holen und anschließend zum Zoll.
Der Beamte verlangte zu meinem Entsetzen meine nicht vorhandene, temporäre Einfuhrgenehmigung. Ich erklärte ihm, dass ich bei der Einreise nach Argentinien auch nach mehrfacher Nachfrage keine bekommen habe und der Beamte mir versicherte, ich würde keine brauchen. Er dachte sich wahrscheinlich, ich würde Argentinien wieder über dieselbe Grenze verlassen, nur lag er damit falsch.
Der Beamte sagte mir, ich müsse jetzt leider erstmal hier an der Grenze bleiben, bis das Ganze verifiziert wurde, da sich mein Motorrad im Moment illlegal im Land befände. Ich zweifelte kurz an seiner Ernsthaftigkeit aber es war sein purer Ernst.
Auf die Frage, wie lange die Verifizierung dauern würde meinte er nur, nicht “zu” lange.

Während ich also auf argentinischer Seite wartete, kam eine junge Frau auf mich zu, stelle sich als Lilli aus Österreich vor und fragte, ich denn Probleme hätte.
Lilli ist mit Cezar, einem Brasilianer und leidenschaftlichen Motorradfahrer verheiratet und so hatte ich sofort zwei Verbündete und Helfer. Ich erzählte von meinem Ausreise- sowie Zündkerzenproblem. Da ich die Grenze nicht verlassen durfte bot sie mir an, mit Cezar auf der brasilianischen Seite nach Zündkerzen zu schauen.
Ich gab ihnen also eine Zündkerze mit und wartete. In der Zwischenzeit kamen zwei Jungs auf mich zu. Sie waren vom brasilianischer Motorradclub von San Antonio do Sudoeste und boten mir ebenso ihre Hilfe an.
Nach einer Weile kamen Lilli und Cezar wieder, leider ohne neue Zündkerzen aber dafür mit wichtigen Informationen. Ein Freund Cezars, ein Automechaniker, meinte, die nächste BMW Werkstatt sei in Cascavel, etwa 160 Kilometer nördlich von San Antonio. Cezar rief dort an und bestellte mir vier neue Zündkerzen, welche direkt am nächsten Tag per Mototaxi losgeschickt würden.
Lilli hatte mir angeboten bei Ihnen zu übernachten, fall ich noch rechtzeitig die Grenze verlassen würde.
Nach insgesamt über vier Stunden und nur drei Minuten vor Schließung der Grenze, konnte ich nach Brasilien einreisen.

Die nächste Überraschung folgte direkt auf der anderen Seite, denn dort gab es weder Immigration, noch Zoll. Das bedeutete, ich musste mich innerhalb von 24 Stunden bei der nächstgelegenen Bundespolizei registrieren lassen. Die lag am 30 Kilometer südlich gelegenen Grenzübergang.
Dennoch war ich endlich in Brasilien angekommen und kam in den Genuß österreichisch/ brasilianischer Gastfreundschaft. In diesem Sinne, nochmals vielen Dank an Euch beide!!!
Der nächste Tag Begann mit einem Frühstück bei Cezars Familie, bevor wir uns zu seinem Freund und Automechaniker aufmachten und die Ankunft der Zündkerzen erwarteten. Um kurz nach 12 traf die Bestellung ein und wir konnten die neuen Zündkerzen montieren. Da wir vermuteten das verunreinigtes Benzin mit verantwortlich für das  Problem war, pumpten wir Benzin ab, und füllten neues ein.

[Brasilien hat, neben 100%-igem Ethanol, in all seinen Bezinsorten mindestens 20% Ethanol; Wer davon profitiert? http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/kraftstoff-studie-biosprit-verdraengt-lebensmittel-a-910395.html]

Nach einer knappen Stunde waren wir mit den Arbeiten fertig, doch leider röhrte die Maschine wie gehabt und rußte zudem erheblich. Das bedeutete für mich, ich musste ungeplanterweise zur nächsten Fachwerkstatt nach Cascavel fahren.
Für die Arbeit in der Mittagspause wurde nichts verlangt und auch eine Einladung zum Mittagessen wurde dankend abgelehnt. Der Freund Cezars und sein Sohn freuten sich, mir helfen zu können und ich freute mich über deren unglaubliche Hilfsbereitschaft. So konnte ich mich in Begleitung von Lilli und Cezar zur Grenze aufmachen, um offiziell einzureisen.

[In Brasilien, bekommt man kein spezielles Dokument für das Fahrzeug, sondern das Kennzeichen wir einfach auf dem Zettel der Immigration vermerkt.]

An der Grenze trennten sich unsere Wege. Lilli und Cezar fuhren Richtung Ostküste, ich setzte meine Fahrt nach Cascavel fort.

Ich fuhr direkt zu BMW in Cascavel und wurde auch hier äußerst freundlich und hilfsbereit empfangen. Ich beschrieb die Problematik, gab mein Motorrad ab und wurde zu einer nahgelegenen Unterkunft gefahren. Am nächsten Morgen schaute ich wieder bei der Werkstatt vobei. Problem war anscheinend ein defekter Sensor bei der Drosselklappe, der dort getauscht wurde. Das erklärt auch den Verbauch von 15,0 Litern.
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Gegen Mittag verließ ich Cascavel in Richtung Porto Alegre und übernachtete nach 480 Kilometern in Sarandi.
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Am nächsten Morgen bemerkte ich direkt, dass wieder etwas mit dem Motorrad nicht stimmte. Darf das denn wahr sein? Die Beschleunigung in hohem Gang lief nicht mehr linear, sondern es gab zwischendurch kurze Pausen.
Die nächste BMW Werkstatt war glücklicherweise in Porto Alegro. Anscheinend gab es wieder ein Problem mit der Drosselklappe und irgendeinem Regulator. Wie schön, dass die Reparaturen bei BMW immer so billig sind.
Was mich etwas irritierte, war, dass der Mechaniker sich die Machine ein paar Minuten anschaute, und sagte er bräuchte fünf Stunden für die Reparatur. Kann man das so einfach? Als ich das Motorrad zwei Tage später abholte, sagte er mir zudem fälschlicherweise, ich würde einen neuen “Sensor de Compression” benötigen. Die Reparatur war arschteuer und nach 600 Kilometern hatte die Maschine dieselben Probleme. Versuche mein Geld zurückzubekommen scheiterten einerseits an der sprachlichen Barriere, denn nicht mal bei BMW in Brasilien kann irgend jemand Englisch oder gut Spanisch und andererseits fehlte deren Interesse daran und es wurden ja Arbeiten durchgeführt; leider nicht fachgerecht. Mir wurde eine Ermässigung bei einem nächsten Besuch angeboten, was für mich ein klares “Leck mich am Arsch” ist.

In den letzten Wochen standen trotz regelmäßig durchgeführter Inspektionen immer wieder teure Reparaturen an. Neben den üblichen Teilen bei den Inspektionen fing es mit dem Tausch des Kardanantriebs an. Es folgte die Kupplung und die jetzt defekten Teile. Mittlerweile bin ich mehr als bedient, da ich mit solchen gravierenden Problemen nicht gerechnet hatte und die permanenten Reparaturen schwer an meiner Reisekasse zehren.
Ich schätze, der Luftfilter von Touratech, ist verantwortlich für die neuesten Probleme, denn aufgrund der weichen Gummiumrandung fällt er nach innen und blockiert die Luftzufuhr.
Als ich mit Jonathan unterwegs war, hab ich gesehen, wie relativ einfach es für ihn und seine Tenere war, Ersatzteile zu bekommen und selbst Reparaturen durchzuführen. Für mich sieht es da ganz anders aus. Ersatzteile gibt es, wenn vorhanden, nur bei einer BMW Fachwerkstatt und mann muss sich auskennen, um diese Teile einbauen zu können.

In den zwei Tagen in Porto Alegre hatte ich das Glück drei Brasilianer kennenzulernen, Hanny, Tulio und Klaus. Die beiden Jungs sind Polizeianwärter und für eine Prüfung nach Porto Alegre gekommen. Sie nahmen mich mit zu einem Restaurant mit typischem, brasilianischen Barbeque. Unglaublich was man da an Fleischmassen vorgesetzt bekommt.
Es war ein gelungener Abschluß bevor ich mich, auf deren Empfehlung in den Norden, nach Florianópolis aufmachte.
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Die Strecke nach Florianópolis führte mich vorbei an Novo Hamburgo und Novo Harz, durch kitschige Orte wie Gramado und durch schöne Wälder und Graslandschaften. Für die 630 Kilometer war ich über 10 Stunden unterwegs.

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Florianópolis liegt an einer kleinen Halbinsel und ist, was ich nicht wusste, eine wahre Touristenhochburg. Hier soll es mit die schönsten Strände Brasiliens geben.

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Nur damit konnte ich mich nicht beschäftigen, denn mein Motorrad fing schon wieder an  Probleme zu machen. Es röhrt, verbraucht 15 Liter und geht im Stand aus. Ich hab langsam genug von den Problemen, aber was, außer es reparieren zu lassen bleibt mir anderes übrig. Ich will auf jeden Fall bis nach Patagonien kommen und nicht kurz vorm Ziel die Reise beenden. Da ich schon bei zwei Werkstätten war, dort viel Geld gelassen hab und die Probleme trotzdem wieder auftraten, folgte nun der dritte Besuch.
Bei der dritten Werkstatt “Top Car BMW”  bekam ich, nach erstmal schlechten, endlich gute Nachrichten. Erst hieß es, es fehlt ein Teil, welches aus São Paolo hergeschickt werden muss und es sechs Tage dauert. Dann hieß es, das Teil ist nicht Ursache des Problems sondern dasselbe Teil, was Tage vorher in Cascavel getauscht wurde.
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Ich kann das nicht fachmännisch beurteilen, aber anscheinend wurde der zugehörige Stecker nicht fachgerecht angeschlossen, so dass, wahrscheinlich bei der Motorradreinigung vor Ort, Wasser eingedrungen ist, das Teil korrodiert ist und beschädigt wurde.
Ich wartete etwa zwei Stunden, bevor mir das wieder funktionierende Motorrad übergeben wurde. Der Mechaniker baute das defekte Teil von einem Unfallmotorrad ab und ersetzte es. Als ich nach der Rechnung fragte, wurde mir gesagt das es keine gibt und ich meine Reise hoffentlich ohne weitere Probleme forsetzen könne. Schon verrückt! Beim ersten Händler zahlte ich, ebenso für ein gebrauchtes Teil fast 200 USD und jetzt bekam ich es geschenkt. Pura Vida!

So konnte ich, schneller als gedacht, in den südlichsten Zipfel Brasiliens, Richtung Uruguay, weiterfahren. Nach etwa 630 Kilometern reichte es mir für den Tag und ich machte spontan Halt in São Lourenço do Sul. Zu meiner Freude, traf ich dort und endlich auf einige deutschsprechende Brasilianer. Deren Deutsch ist zwar nicht das Deutsch, wie wir es kennen aber man versteht es größtenteils. Es ist etwas nuschelig und ganz anders betont und das Wort “tun” wird häufig genutzt.
São Lourenço do Sul, BRA 013São Lourenço do Sul, BRA 015
Wie ich beim Recherchieren über diesen Ort feststellte wurde São Lourenço do Sul von deutschen Einwanderern, im Jahre 1856, gegründet.

Der deutsche Kaufmann Jacob Rheingantz (*1817 in Sponheim) erwarb im Dezember 1856 acht Quadratmeilen unerschlossenes Land von der kaiserlichern Regierung Brasiliens und baute es mit bescheidenen Mitteln zu einer Musterkolonie aus. Rheingantz verpflichtete sich, das Land innerhalb von fünf Jahren zu vermessen und es mit ackerbautreibenden Kolonisten deutscher, schweizer und belgischer Nationalität zu besiedeln, die er 1857 anwarb.
Der erste Einwanderertrupp bestand aus 88 Personen, darunter 15 Familien und 14 Ledige. Neben vielen Handwerkern, wie Schneidern, Schmiede, Zimmermänner, Maler, Bäcker waren nur wenige Landwirte vertreten. Da eine landwirtschaftliche Kolonie geplant war, entsprach die Zusammensetzung der Siedler nicht den Erwartungen, so dass in einem Verzeichnis von 1879 nur noch sechs der ursprünglichen Kolonisten aufgeführt waren. 1859, 1860, 1861 und 1862 folgten weitere Einwanderer aus dem Rheinland und Schlesien, später aus Pommern. 1879 lebten bereits 860 deutsche Familien mit rund 6000 Personen in São Lourenço do Sul.

Am nächsten Morgen, fuhr ich die verbleibenden 330 Kilometer durch endloses Flachland, vorbei an Lagunen, Seen und Kuhherden, zur Grenze bei Chuy, nach Uruguay.

Fazit Brasilien:

Brasilien I Brasilien II

  • Reisedauer: 9 Tage
  • gefahrene Kilometer: 2856
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 72,7 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 6,9 l
  • Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
  • Roadkills
    gesehen: 10x undefinierbar, 8x Hund, 2x Katze , 1x Fuchs, 1x Hase
    verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 0x
  • Strafzettel bekommen: 0x
  • von Radarfallen erwischt: ???
  • Defekte/Reparaturen: 4 neue Zündkerzen, 1x ?, 2x Benzinsensor an Drosselklappe
  • Werkstättenbesuche: 3x (Cascavel ,Porto Alegre, Florianópolis)
  • schönste Strecken: Porto Alegre via Gramado und São Joaquim nach Florianópolis und zurück entlang der Küste
  • bestes Essen: brasilianisches BBQ
  • Highlights: die brasilianische Hilfsbereitschaft; Werkstättenbesuche; BBQ; Florianópolis; deutsch-brasilianisch

Brasiliens Strassen sind teilweise in sehr schlechtem Zustand. Eine Bodenwelle folgt der Nächsten und die unzähligen LKW, die auf den zweispurigen Strassen unterwegs sind fördern die Zerstörung. Natürlich gibt es auch freie, perfekte Abschnitte.
Was unglaublich störend ist, sind die überall vorhandenen Radarfallen. In manchen Orten gibt es an jeder Ampel einen. Das Gute ist, man wird durch Schilder vor jedem einzelnen gewarnt. Wie nett!

Die Brasilianer sind ein bunt gemischtes Volk und viele von Ihnen haben europäische Vorfahren. So sieht man überall im Süden Schilder oder Orte mit deutschen Namen.
Die Menschen sind sehr freundlich und kontaktfreudig, sprechen aber vielerorts nur portugisisch, was die Kommunikation etwas erschwert.
Die Landschaften waren für mich nicht das, was ich mir unter Brasilien vorgestellt hatte. Erst in den größeren Städten spürte ich den brasiliansichen Flair. Das liegt daran, dass der Süden, und nur den hab ich gesehen, extrem flach ist und überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird. Manchmal dachte ich, ich wär in Holland unterwegs.