up and down

Dem Nordostausgang Yellowstones folgend, gelangte ich in die Berge Montanas. Da der Nationalpark erst vor kurzem geöffnet hatte, war ich mal wieder fast alleine unterwegs und musste aufgrund noch gesperrter Strassen auch einige Umwege in Kauf nehmen.
Nachdem ich die Berge hinter mir gelassen hatte, durchquerte ich einer Schotterpiste folgend, den “Chief Plenty Coups Memorial State Park”, ein Indianerreservat.

Der Wechsel zur Offroadbereifung erwies sich abermals als sinnvoll. Es macht einfach mehr Spaß auf losem Untergrund zu fahren, wenn man mit den richtigen Reifen unterwegs ist, sich wohlfühlt und auch Gas geben kann.

Die Route durch das Reservat führte mich direkt zum “Little Bighorn Battlefield”. Da ich zu spät ankam, verbrachte ich eine Nacht im kleinen Ort Hardin ca. 20km nördlich von Little Bighorn gelegen.
Wer zufälligerweise nach Hardin kommt sollte sich das Mojoes-Cafe nicht entgehen lassen! Ein kleines Cafe unter sehr freundlicher Leitung, mit sehr gutem Kaffee und ausgezeichneten, selbstgemachten cinnamon rolls. Hätte ich nur Platz für Reserven.
Mojoes, SD 002

Am nächsten Tag besuchte ich das Schlachtfeld von Little Bighorn. Das gesamte Schlachtfeld ist seit 1876 fast unverändert, sogar die Schützengräben sind teilweise noch erhalten. Berichte von Überlebenden und eine Karte mit Erklärungen der diversen Stationen eines Rundweges lassen die Geschichte sehr lebendig werden. Es war ein absolut beeindruckender und sehenswerter Besuch.
Ich hatte dennoch das Gefühl, dass der Tod von General Custer und die Verluste der 7.US Kavallerie im Mittelpunkt standen und nicht die Tatsache, dass die Indianer einen wichtigen Sieg, wenn im Endeffekt auch wirkungslos, gegen die Invasoren des Westens feiern konnten. Aber Geschichte wird nunmal von Siegern geschrieben.
Little Bighorn, SD 002 Little Bighorn, SD 004 Little Bighorn, SD 021 Little Bighorn, SD 026

Nach Little Bighorn fuhr ich weiter nach North Dakota in den Theodore Roosevelt Nationalpark wo ich ein Treffen mit einem Bison hatte und meine erste Verwarnung wegen “Speeding” bekam (wurde auch Zeit).

[wpvideo SqIOU5Y0]

Ansonsten ist North Dakota nicht besonders abwechslungsreich. Viele Trucks auf den Strassen, die der Ölgewinnung durch “fracking” dienen.
Ein sehr umstrittenes Verfahren aber es lässt sich ja Geld damit verdienen, also who cares?  http://www.gaslandthemovie.com/whats-fracking

Um den vielen Trucks aus dem Weg zu gehen, fuhr ich von North nach South Dakota zum geographischen Mittelpunkt der USA, in Belle Fourche. Dann wieder nach Wyoming um mir Aladdin, ein kleines Örtchen mit Postoffice von ca. 1860 anzuschauen. Das Haus mit Fassade, die Wände, Fußböden und ein Großteil der Einrichtung sind original aus dieser Zeit.
Aladdin & Devils Tower, WY 017 Aladdin & Devils Tower, WY 011

Weiter ging es zum Nationalmonument, dem Devils Tower, in den Black Hills. Ein Monstrum von einem Berg. Wie aus dem Nichts ragt er 265m in die Höhe.
Aladdin & Devils Tower, WY 037Aladdin & Devils Tower, WY 030

Aladdin & Devils Tower, WY 020Aladdin & Devils Tower, WY 018

Auf der Tour bekam ich auch die Gelegenheit meine erste Schlechtwettererfahrung zu sammeln und meine Ausrüstung auf Wasserdichte zu testen. Alles dicht!
Nur auf den nächsten, deutlich heftigeren, Sturm auf der Rückfahrt vom Devils Tower hätte ich verzichten können. Ich wusste doch schon, dass meine Sachen trocken bleiben würden.

Gestern stand eine Rundfahrt durch die Black Hills und der Besuch von Mount Rushmore und Crazy Horse an. Traumhafte Strassen, durch eine traumhafte Landschaft, allerdings ist das Tempolimit von 35mph (56kmh) eine wahre Zumutung.
Ist ja nicht das Einzige, worüber man sich in den Staaten wundern kann.
Mount Rushmore, SD 008 Crazy Horse, SD 004
http://www.youtube.com/watch?v=QSRQ1z9ce9M