Nachdem ich noch 3 Tage länger in Bacalar verweilte, überquerte ich die Grenze nach Belize. Da Belize sehr klein ist und meines Erachtens extrem attraktiv für Tauchurlauber ist, ließ ich mir an der Grenze ein drei Tage gültiges Transitvisum ausstellen. Auf mexikanischer Seite bestand noch die Möglichkeit verbleibendes Geld zu wechseln. Eine drei Tage gültige Haftpflichtversicherung bekam ich unmittelbar hinter der Grenze für 10 USD oder 20 BLZ.
Es war wieder einmal ein überraschender Wechsel zwischen unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Die Belizianer, aus unterschiedlichsten Kulturkreisen zusammengesetzt, sprechen Englisch, haben anderes Essen, kleinere Biere, andere Verhaltensweisen auf den Strassen und sind im Gegensatz zu den Mexikanern deutlich aufgeschlossener.
Mein erster Stop sollte Crooked Tree sein, ein Vogelschutzgebiet auf halbem Weg nach Belize City. Da low season ist, war ich der einzige Gast und konnte so auch einen guten Rabatt aushandeln. Der Nachteil an der low season ist, dass sehr viel geschlossen hat.
Als ich in der kleinen Gemeinde abends essen war und anschließend nach Hause wollte, hatte mir der Sohn der Familie angeboten, mich die etwa 500m zu fahren. Ich fragte warum er das möchte, da ich eine Taschenlampe hatte und gern etwas laufen würde. Der einfache Grund war, dass wir uns in Belize befanden und sich dort besonders nachts einige unheimliche Tiere rumtreiben.
Also nahm ich sein Angebot an und tatsächlich kroch am Rande des Weges eine dicke Schlange. Nachdem ich anschließend diese Seite gelesen hatte, war ich über den Shuttle recht froh. http://www.guidetobelize.info/de_dangerous.html
Wenn man sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnung auskennt, was auf mich nicht zutrifft, besteht allerdings kein Grund zur Panik.
Schon am Nachmittag, nach meiner schweißgebadeten Ankunft, war ich mit mulmigen Gefühl und nur ganz kurz und direkt am Ufer schwimmen, im Bewusstsein, dass es hier Krokodile gibt.
(kein Plan was die Hunde da machen, glaub der Helle war zu gierig und hat irgendwas verwechselt)
Durch Zentralamerika darf ich mich mal “Oldschool” durch die Länder schlagen, sprich mit Karte, statt stur dem Navi zu folgen. Früher hat es bestens geklappt, deswegen hab ich keine Zweifel, dass es auch diesmal funktionieren wird. Und etwas Abstand zur technologischen Abhängigkeit kann nur von Vorteil sein.
Belize hat keine Autobahnen oder Schnellstrassen, sondern Strassen, die bei uns als asphaltierte Feldwege durchgehen würden aber immerhin breit genug sind.
Ich musste schon zwei Vollbremsungen hinlegen, da vor mir “Topes” oder wie sie hier heißen “Bumps” ohne Vorwarnung aufgetaucht sind. Das hatte ich in ganz Mexiko nur ein oder zwei Mal erlebt und es hat mich mehr als irritiert.
Zweiter Stop war das kleine, kreolische Dorf Hopkins, südlich von Belize City. Drei Herbergen, die ich mir vorher aus dem Internet gesucht hatte, waren zur low season geschlossen und so verbrachte ich die Nacht, als einziger Gast, im Funky DoDo, dem einzig geöffneten Hostal.
Von Hopkins aus fuhr ich weiter nach San Ignazio, meiner schon letzten Station in Belize.
Da diese Land sehr klein und dünn besiedelt ist, sind die Städte auch relativ überschaubar, dachte ich. Ohne Karte mein geplantes Hostal zu finden schien dennoch aussichtlos. Ein Mann in meinem Alter führte mich, nachdem er mir meine Planlosigkeit angesehen hatte und ein Hostal kannte, zum Hostal Bellas. Zufälligerweise war er der Geschäftsführer.
Am nächsten Morgen fuhr ich an die nahe gelegene Grenze, um nach Guatemala einzureisen.
Ausreisekosten für Belize betrugen 37,50 BLZ und nach 10 Minuten war alles erledigt.
Fazit Belize:
- Zeit: 3 Tage
- gefahrene Kilometer: 498
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 62,4 km/h
- Höchstgeschwindigkeit: 138 km/h
- Durschnittsverbrauch: 5,8
- Roadkills
gesehen: 2x ( & Hund)
verursacht: 0x - Polizeikontrollen mit Dokumentenvorlage: 1x
- häufigstes Essen: rice & beans with stewed meat
Leider kann ich nicht viel über Belize berichten, außer, dass ich gerne ein paar Tage länger geblieben wäre. Ich hab einfach ein paar Dollar bei der Einreise sparen wollen und nur ein Transitvisum gewollt. Belize ist flächenmäßig ja auch nicht groß, doch hat sicher mehr zu bieten als das, was ich gesehen habe. Besonders die etwa 200 Inseln vor der Küste sind für Taucher, Schnorchler und Wassersportler ein Paradies. Allein das Blue Hole lockt unzählige Taucher an.
Neben den vielen Möglichkeiten, Wassersport zu betreiben, hat Belize auch viel Kulturelles zu bieten. Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass in Belize der Ursprung der Mayas liegt.
Eine absolute Empfehlung ist der Besuch der Höhle ATM, welche ich aufgrund Zeitmangels, Kosten und der Notwendigkeit eines Guides auslassen musste.
Wie in den USA gibt es unzählige Glaubensrichtungen und Kirchen, was allerdings, wie ich erfahren habe, nicht sonderlich zum Zusammenhalt der Gemeinden beiträgt.
Wäre ja nichts Neues, dass jeder Gläubige seine Religion für die einzig Wahre hält.
Belize war nicht übermässig teuer, so wie ich von vielen Leuten gehört hatte und gerade in der low season kann man gute Deals bekommen.
Wenn ich irgendwann tauchen kann werde ich zurückkommen.