Peru

Wieder einmal stand ein Grenzübertritt an. Diesmal war es die kaum frequentierte Grenze bei La Balsa im Südosten Ecuadors nach Peru.
Mein Plan war es vor der Mittagspause der Beamten an der Grenze anzukommen, aber da mein Timing nicht gut war musste ich erstmal einige Zeit warten, bis sich der Zollbeamte erbarmte und mir seine Aufmerksamkeit schenkte. Er war für die temporäre Einfuhrgenehmigung zuständig und als er erstmal anfing seiner Arbeit nachzugehen ging es auch relativ schnell.
Nur das Motorrad einzuchecken reichte leider nicht, denn auch die Immigrationsstelle musste passiert werden, nur war von dem Beamten nichts zu sehen. So wartete ich eine gute Stunde vor geschlossener Hütte, bevor mir jemand sagte, es gäbe eine Zweigstelle im “Ort”. Wie nett dass derjenige mich nicht hat länger warten lassen. Bei der Zweigstelle bekam ich dann auch einen Zettel ausgehändigt mit dem ich wiederum zur Polizei gehen musste, um mich registrieren zu lassen. Dann ging es zurück zum Büro, wo ich den Zettel wieder abgab. Endlich konnte es weitergehen.
Ich wollte unbedingt bis Jaen kommen, wusste allerdings das es bis dahin gute 150 Kilometer waren und durch die lange Wartezeit war ich schon etwas spät dran. Die Strasse bis zum ersten Dorf San Ignazio war in gutem Zustand doch danach folgte eine endlose Baustelle mit Schotter, Sand, Schlamm und natürlich fing es noch an zu regnen.
Ich wusste, ich würde es noch vor Einbruch der Dunkelheit schaffen, sollte ich nicht durch Unvorhersehbares aufgehalten werden. Aber natürlich wurde meine Hoffnung zerstört, als ich gegen halb fünf an eine Baustelle kam und die gute Frau, die die Strasse sperrte, mir mitteilte es würde erst um sechs weitergehen. Ich war fassunglos, protestierte lautstark und bat sie darum, mit ihrem Funkgerät beim Bauleiter nach einer Ausnahme zu fragen. Viele der Baustellen sind ewig lange gesperrt, obwohl sie insbesondere mit dem Motorrad schnell und einfach zu passieren wären.
Da diese Frau mehr als ignorant war und meine Erklärung ich möchte nicht im dunkeln und auf Schotter meine Fahrt in unbekanntem Gebiet fortsetzen ignorierte, platzte mir der Kragen. Ich sagte ihr das ich keine andere Möglichkeit sehe als jetzt die Barriere zu durchbrechen und auf eigenes Risiko durch die Baustelle fahre. Genau in dem Moment machte das ein andere Autofahrer. Er fuhr die Pylonen und fast die Frau um. Ich hing mich schnell hintendran und durchquerte problemlos die Baustelle.
So kam ich letztendlich noch bei Helligkeit in Jaen an. Da Jaen kein Ort zum verweilen ist, fuhr ich am nächsten Tag gleich weiter.
Mein Plan war es eine spezielle Route, von etwa 360 Kilometer Länge, mitten durch die Berge nach Cajamarca zu nehmen. Von der Hauptverkehrsstrasse wagte ich mich etwa einen Kilometer vor aber da die Schotterpiste in einem schlechtem Zustand war und es am Vortag stark geregnet hatte, scheiterte ich direkt an der ersten großen Schlammgrube wo ich mein Motorrad sanft ablegen musste. Ich war so sauer, dass ich es direkt hochwuchtete, umdrehte und Rat, bei den ersten Einheimischen auf die ich traf, suchte. Ihrer Meinung nach wäre es keine gute Idee alleine diesen Weg zu nehmen, es aber eine zweite Zufahrt, mit besserer Strasse, vier Kilometer nördlich gibt. Das hörte ich gerne, denn ohne die “Abkürzung” durch die Berge stand ein langer Umweg über die Küste bevor.
Jaen, PE 017Chiclayo - Cajamarca, PE 027Jaen, PE 013    Jaen, PE 014Jaen, PE 015
Wie man mir gesagt hatte, fand ich etwas später die nächste Auffahrt in die Berge vor. Als ich nach über einer halben Stunde etwa zwei Kilometer zurückgelegt hatte riet mir diesmal mein Gefühl davon ab weiterzufahren. Ich dachte mir, was sollen die 200 Kilometer Umweg, solange ich ans Ziel komme. So drehte ich um und fuhr die Schnellstrasse nach Chiclayo.
Je näher ich der Küste kam, umso trister und dreckiger wurde die Landschaft. Eine Schande wie verschmutzt das Land ist. Ich war vor zwei Jahren bereits in Peru, konnte mich aber nicht mehr an das riesige Ausmaß an Müll erinnern. Ich hoffe auch dass ich diese erneuten Eindrücke schnell wieder vergesse.
Nach dem Umweg über Chiclayo und dem Abschluß einer Versicherung, fuhr ich direkt wieder hoch in die Berge, nach Cajamarca. Wofür Autos und Busse sechs bis sieben Stunden benötigen, brauchte ich nur drei. Ich liebe Motorradfahren!
Chiclayo - Cajamarca, PE 020Chiclayo - Cajamarca, PE 021Chiclayo - Cajamarca, PE 017Chiclayo - Cajamarca, PE 025Jaen, PE 003Jaen, PE 009
Cajamarca, PE 004 Cajamarca, PE 003 Cajamarca, PE 006
Auf einem Weg abseits der Hauptstrasse traf ich auf diese drei Kinder. Der kleine Junge starrte mich durchgehend mit offenem Mund an, das Mädchen in der Mitte fing an zu weinen. Nur die Älteste lächelte für das Foto.

Von Cajamarca ging es über Cajabamba weiter den Anden folgend, Richtung Süden. Der Gedanke an eine schöne abenteuerliche Strecke durch die Berge, abseits der betretenen Pfade ließ mich nicht ruhen, so dass ich mich dazu entschied das jetzt nachzuholen. Mein Ziel sollte der Cañon del Pato werden, etwa 300 km von Cajabamba entfernt.
Wie es mit Plänen so ist, musste ich ihn etwas später wieder verwerfen.

Bei leichtem Regen fuhr ich auf die Dirtroad in die Berge Richtung Angasmarca. Die Route hatte sich das Navi ausgesucht, also warum sollte es nicht funktionieren. Für die folgenden 30 Kilometer benötigte ich gute zwei Stunden. Der Weg war allgemein nicht mal sehr schlecht, aber es gab Abschnitte wo dicker Matsch lag oder viele, größere Steine ein schnelles Vorankommen verhinderten. Auch ein kleiner Bach war zu durchqueren, wobei mein rechter Stiefel mit Wasser voll lief. Es sollte nicht das letzte Mal sein.
Die Landschaft auf 4000 Metern war, was soll ich anderes sagen, unglaublich beeindruckend. Hier gab es keinen Müll, keine Menschen und keinen Verkehr. Nur leichten Regen, angenehme 8°C und das Surren des Motors.
Cajabamba - Angasmarca, PE 024Cajabamba - Angasmarca, PE 006Cajabamba - Angasmarca, PE 023 Cajabamba - Angasmarca, PE 011Cajabamba - Angasmarca, PE 017
An einer Kreuzung traf ich auf einen Bauern, der inmitten der Berge mit seiner Familie wohnt. Er kam aus seiner Hütte den schlammigen Hang hochgerannt um mich zu fragen ob ich Coca für ihn hätte. Leider konnte ich nicht damit dienen und so fuhr ich scheinbar endlos weiter bergauf und bergab, bis ich bei Einbruch der Dunkelheit das lang ersehnte Dorf Angasmarca erreichte.
Die ersten Zeichen der Zivilisation waren ein riesiges Bergbauareal (eine Goldmine) und Busse, die die Nachtarbeiter zu ihrer Schicht fuhren.
Als ich im Dorf ankam wurde ich von dutzenden Kindern und einigen Erwachsenen neugierig empfangen und durfte erstmal Fragen beantworten. Ich erkundigte mich nach einer Unterkunft und vor allem wo es etwas zu essen gäbe.
An dem Tag war ich über neun Stunden auf dem Bock gesessen, hatte 320 Kilometer zurückgelegt und war verdammt froh die Maschine abzustellen.
Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 001Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 008Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 009
Cajabamba - Angasmarca, PE 005Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 004
Am folgenden Morgen setzte ich meine Fahrt zum Cañon del Pato fort.
Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 013 Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 010
Dann passierte etwas, was meinen kompletten Plan durchkreuzte. Ich hatte einen Platten. Ich war zwar kurz vor einem Dorf aber hier war keine Hilfe in Sicht. Unter der Beobachtung zweier Kinder versuchte ich also erstmal selbst das Loch zu flicken, aber da der Fremdkörper zu groß war, sollte es nicht recht funktionieren. Ich verbrauchte alle meine speziellen Plugs und mein Luftkompressor schaffte es nicht ausreichend Druck aufzubauen, um den Reifen zu füllen. Ein Mann der vorbeifuhr sagte mir, ich müsste 20 Minuten weiterfahren, bis ich in ein Dorf mit einem Mechaniker komme. Mit deutlich zu wenig Luft im Reifen aber doch ohne Probleme fuhr ich zum nächsten Ort.
Im Dorf zog ich alle Blicke auf mich und nachdem ich mein Problem geschildert hatte bekam ich von allen Seiten Hilfe angeboten. So schafften wir es den Reifen provisorisch aber effektiv zu flicken und ich konnte weiterfahren. Der Fremdkörper, den ich für einen Stein hielt entpuppte sich als Knochensplitter.
Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 016Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 019 Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 017Angasmarca - Nuevo Chimbote, PE 022
Die Fahrt durch den Cañon del Pato hatte sich damit allerdings erledigt. Ich musste die Berge auf schnellstem Weg verlassen, um runter an die Küste und weiter nach Lima zu kommen und einen neuen Reifen aufzutreiben.
Der Abstieg war genauso beeindruckend wie der Tag in den Bergen, nur mit deutlich mehr Seitenwind. Eine starke Windböe wurde mir auf einer Brücke zum Verhängnis, als sie mich von einem Brett runterwehte und umschmiss. Wie gut, dass ein Bauarbeiter zur Stelle war und mir half die Brücke sicher zu überqueren. Auch mit Hilfe war es alles andere als angenehm. Letztendlich erreichte ich gegen späten Nachmittag Nuevo Campeche etwa 450 Kilometer nördlich von Lima.

Die eben beschriebene Fahrt durch die Berge am was am kommenden Tag passierte erzähl ich im Video.
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Kleine Anmerkung: mit Sprühschaum ist Pannenspray gemeint aber nach langen, anstregenden Fahrten ist es manchmal schwer die richtigen Worte zu finden.

Während meiner gut 30 Stunden an der Tankstelle bekam ich Besuch von acht verschiedenen Polizisten. Alle versuchten mir zu helfen, wobei es erst am nächsten Tag  und auch erst relativ spät gelingen sollte.
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Die ersten beiden Polizisten, die am Abend eintrafen bat ich darum mir ein Bier im nächsten Ort zu kaufen, was sie auch erledigten. Als ich mich nach einer Möglichkeit das Bier zu öffnen umschaute, nahm der Polizist die Flasche zog seine Pistole und machte, mit einem breiten Grinsen, damit das Bier auf. Wären nur alle Waffen ausschließlich dazu geschaffen…

Als ich endlich in Lima angekommen war und mein Motorrad beim Mechaniker ablieferte war ich heilfroh es endlich geschafft zu haben. Ich suchte mir die nächstbeste Unterkunft und wollte nur noch schlafen. Da meine Kupplung defekt war, war ich für einige Zeit in Lima gestrandet.
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Auch Jonathan traf einen Tag später in Lima ein. Er wohnte hier bei Freunden seiner Familie und lud mich ein Sonntag früh mit Ihnen, im Namen der Kirche, in die Slums zu fahren und den Kindern dort Essen zu geben. Ich habs zwar nicht so mit dem Herrn da oben aber die Idee klang deutlich interessanter und sinnvoller als mir Lima anzuschauen.
Ich war vom Engagement der Leute schwer beeindruckt. Durch deren freiwilligen Arbeit geht es hier hunderten Kinder besser als zuvor. Sie bekommen etwas zu Essen, Aufmerksamkeit und Zuneigung, wie sie es sonst eher weniger erleben.
Die Lebensumstände in den Slums sind hart und auch die Frau mit der wir unterwegs waren musste bei einer Menschenansammlung auf der Strasse vor uns erstmal die Lage checken um sicherzugehen das wir nicht ausgeraubt werden.
Aber alles verlief ohne Zwischenfälle und es war eine wirklich schöne Erfahrung.
Lima Slums, PE 003Lima Slums, PE 011Lima Slums, PE 049Lima Slums, PE 041Lima Slums, PE 042Lima Slums, PE 043Lima Slums, PE 017 Lima Slums, PE 020Lima Slums, PE 025
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Lima Slums, PE 036Lima Slums, PE 021Lima Slums, PE 024
Die weiteren Tage in Lima verbrachte ich mit Museumsbesuchen und Besuchen von Sportbars, um mal wieder die Championsleague zu verfolgen.

Auch eine sehr traurige Nachicht erreichte mich in Lima. Einer unserer Mitsegler der Stahlratte erlitt in den Bergen der Anden, auf etwa 4200 Metern ein Lungenödem und verstarb. Es führt mir wieder einmal vor Augen wie verwundbar wir sind und das man das Leben und jeden Tag genießen sollte.

Nach fünf Tagen in Lima konnte ich mit neuer Kupplungsscheibe und neuen Reifen weiterfahren. Da Jonathan auch nach Cusco wollte, machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Erste Station war Huancayo.
Auf dem Weg dorthin passierten wir den vermutlich höchsten asphaltierten Pass Südamerikas, den Ticliopass mit 4818 Metern. Wie gut, dass wir uns vorher schon an die Höhe gewohnt hatten, denn mit etwas über einer Stunde war der Aufstieg sehr schnell.
Lima - Huancayo, PE 006 Lima - Huancayo, PE 008
Kaum waren wir auf der anderen Seite des Paßes begann es unaufhörlich zu regnen. Bei Temperaturen zwischen 9°C und 13°C wurde es richtig kalt und unangenehm. Wir waren froh nach etwa acht Stunden und einigen ungeplanten Zwischenstopps, weil Jonathans Motorrad immer wieder Probleme machte, Huancayo erreicht zu haben.
Huancayo - Ayacucho, PE 021Huancayo - Ayacucho, PE 016Huancayo - Ayacucho, PE 009P1070019Huancayo - Ayacucho, PE 003Huancayo - Ayacucho, PE 011
Die folgenen beiden Tage fuhren wir nach Ayacucho und von Ayacucho nach Andahuaylas. Die Fahrten sind spektakulär und auch relativ gefährlich, denn der Abgrund ist nah und die Strasse nicht immer in gutem Zustand. Ausserdem kann hinter jeder Kurve ein Auto oder LKW für eine unerwünschte Begegnung sorgen.
Ayacucho - Andahuaylas, PE 003 Ayacucho - Andahuaylas, PE 009
Für die letzte Etappe nach Cusco benötigten wir gute sieben Stunden. Die Dauer ist zwar nichts neues mehr aber so viele Höhenmeter wie an diesem Tag waren selten zu bewältigen. Es ging den ganzen Tag hoch und runter und wir waren bestimmt vier oder fünf Mal auf über 4000 Metern. Die Distanz von Andahuaylas nach Cusco beträgt per Luftlinie nur etwa 150 Kilometer, da es aber stetig durch die Berge gehts waren es über 290 Kilometer.
Andahuaylas - Cusco, PE 001Andahuaylas - Cusco, PE 009Andahuaylas - Cusco, PE 005   Ayacucho - Andahuaylas, PE 001Ayacucho - Andahuaylas, PE 002
Kurz vor Cusco trennten sich unsere Wege, weil Jonathan nach Macchu Picchu weiterfuhr. Da ich vor zwei Jahren Peru mit dem Rucksack bereiste, erübrigte sich der Besuch Macchu Picchus.
Cusco, PE 034Cusco, PE 019Cusco, PE 016   Cusco, PE 014 Cusco, PE 005
Nach ein Paar Tagen Fahrtpause ging es von Cusco auf die letzten Etappen über Puno und den Titikakasee weiter nach Bolivien.
In Puno stellte ich beim öffnen meines Koffers fest, dass er voll mit Wasser gelaufen war (es muss bei der Flussdurchquerung eingedrungen sein) und eine Packung Kaffee geplatzt war. Leider war der Kaffee kalt und nicht trinkbar. Nach sechs Stunden auf dem Bike hieß es dann erstmal ausräumen und die gesamte Campingausrüstung waschen.
Am nächsten Tag ging es den letzten Abschnitt durch Peru entlang des Titikakasees zur Grenze nach Bolivien.
Cusco - Puno, PE 005Cusco - Puno, PE 006Cusco - Puno, PE 008   Cusco - Puno, PE 010Cusco - Puno, PE 014


Fazit Peru:

Peru

  • Reisedauer: 21 Tage
  • gefahrene Kilometer: 3230
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 54,7 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 5,6 l
  • Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h
  • Roadkills: gesehen: 5x undefinierbar, 10x Hund, 3x Vogel, 4x Katze, 1x Ferkel,
    1x Lama
    verursacht: 0x
  • Polizeikontrollen: 0x
  • Strafzettel bekommen: 0x
  • Mittelfinger gezeigt: häufiger als gewollt, dennoch immer gerechtfertigt
  • Unfälle: 1x Auffahrunfall in Lima, 1x Pickup Hang abwärts, 1x LKW mit zu hoher Geschwindigeit aus der Kurve
    P1070101
  • bestes Essen: Ceviche & Alpakasteak
  • schönste Strecken: Cajamarca – Angasmarca – Nuevo Chimbote; Huancayo – Andahuaylas – Cusco
  • Highlights: Platten; Übernachtung an der Tankstelle; Fahrten durch die Anden und entlang der Schluchten und Abgründe

Peru ist eine traumhaftes Land zum Motorradfahren, wenn man sich denn in die Berge begibt. Viele Motorradfahrer durchqueren Peru fast ausschließlich entlang der Küste. Für mich unbegreifbar, denn die Einöde und die geraden Strecken müssen verdammt langweilig sein.
Was das Motorradfahren betrifft, kann ich nur sagen, dass die Peruaner schlechte und rücksichtslose Autofahrer sind. Ich weiß nicht mehr wie oft ich in Kurven ausweichen musste, weil wieder ein idiotischer Auto- oder LKWfahrer eine uneinsehbare Kurve schnitt. Auch auf den einspurigen Strecken entlang der Abgründe sollte man darauf vorbeireitet sein, dass ein entgegenkommendes Auto weder seine Geschwindigkeit reduziert noch Platz macht. Wahrscheinlich deswegen, als auch aufgrund der schlechten Zustände der Autos findet man entlang der Strassen eine Menge Kreuze vor. Auf der Strecke von Cusco nach Puno waren es erschreckend viele.
Die Menschen in Peru sind freundlich, besonders in den Bergen. In den touristischen Orten sind sie oft aufdringlich wenn es darum geht Waren oder Dienstleistungen an den Mann zu bringen. Der Anteil an arbeitenen Kindern ist leider auch sehr hoch.
Was mich an Peru sehr gestört hat, ist der überall verstreute Müll. Es gibt fast keinen Fleck der nicht verschmutzt ist. Leider häuft sich am schönen Titikakasee der Müll am Strassenrand ins Unermessliche. Vielleicht liegt es aber auch an den Bolivianern die nach Peru kommen, denn da sieht es ähnlich aus.
Was mich noch wahnsinnig störte sind die durchweg ertönenden Alarmanlagen der Autos, sowie die Abgase der Fahrzeuge. Man wird regelrecht mir schwarzem Ruß vollgeblasen und vergiftet. Die Anschaffung einer Gasmaske wäre durchaus sinnvoll.

Weiter gehts nach Bolivien… an dieser Stelle wünsch ich meiner Familie und meinen Freunden frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!
1 Love!!

Props an Apu Nahasa für eine wahnsinns Vorstellung!